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Illertissen / Tiefenbach: Stau in Tiefenbach: An der Kirche geht’s jetzt eng zu

Illertissen / Tiefenbach

Stau in Tiefenbach: An der Kirche geht’s jetzt eng zu

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    Vorsicht, Engstelle: Kürzlich wurde der lange erwartete Gehweg an der Antonius-Kirche in Tiefenbach angelegt. Dadurch ist die Graf-Kirchberg-Straße in dem Bereich deutlich schmaler geworden.
    Vorsicht, Engstelle: Kürzlich wurde der lange erwartete Gehweg an der Antonius-Kirche in Tiefenbach angelegt. Dadurch ist die Graf-Kirchberg-Straße in dem Bereich deutlich schmaler geworden. Foto: Dominik Stenzel

    Über dieses kleine Bauprojekt wurde lange und viel gesprochen: Der neue Gehweg entlang der Westseite der Tiefenbacher Kirche. Das Vorhaben stieß im Ortsteil von je her auf geteilte Meinungen: Fürsprecher hofften auf größere Sicherheit für Fußgänger und zugleich auf ein Hindernis in der mitunter recht schnell befahrenen Graf-Kirchberg-Straße. Gegner sahen vor allem die daraus folgende Verengung der Straße kritisch. Das gab Stoff für so manches Streitgespräch. Seit einigen Tagen ist der Gehweg nun angelegt. Die Debatte scheint damit allerdings nicht ausgestanden zu sein.

    Kaum ist der Gehsteig da, ist Kritik zu hören: Von einer unzumutbaren Engstelle ist die Rede, von einer Blockade und auch von Lärm durch laufende Motoren und anfahrende Wagen. Zwei Autos passten dort im Begegnungsverkehr nicht aneinander vorbei, heißt es. Zumindest verhielten sich die meisten Fahrer so – sie stoppten und warteten auf andere Verkehrsteilnehmer, weshalb es an der betreffenden Stelle nun zu Wartezeiten komme.

    Befürworter wollten Hindernis in Tiefenbach

    Genau das sei stets das Ziel gewesen, betont Kreisrat Gerhard Leopold aus Tiefenbach: In der Graf-Kirchberg-Straße werde zu schnell gefahren, trotz Tempo-30-Zone. Das soll der neue Gehweg nun verhindern, der gewissermaßen ein Hindernis darstelle. „Ich finde das gut“, sagt Leopold, der sich seit Längerem für das Vorhaben einsetzt. Er habe in

    Bis vor Kurzem endete der Gehsteig an der Kirchenmauer. Mancher Bürger sah darin eine Gefahr für Fußgänger, weil sie auf die Fahrbahn ausweichen mussten.
    Bis vor Kurzem endete der Gehsteig an der Kirchenmauer. Mancher Bürger sah darin eine Gefahr für Fußgänger, weil sie auf die Fahrbahn ausweichen mussten.

    Ähnlich sieht das Franz Ilg aus Tiefenbach, der sich in den Diskussionen ebenfalls für einen neuen Gehweg entlang der Kirche ausgesprochen hatte. „Ich finde es außerordentlich günstig, dass das nun gemacht worden ist.“ Die Maßnahme werde zur Beruhigung des Verkehrs beitragen. „Jetzt muss man eben warten und den anderen vorbei lassen.“ Kritiker gebe es bei solchen Bauprojekten immer, sagt Ilg. Der neue Gehweg ist in Tiefenbach schon seit längerer Zeit ein Thema. Beispielsweise wurde Ende 2017 in einer Sitzung des Bauausschusses darüber gesprochen. Dass es zu dem Bau kommen werde, war zunächst nicht klar. Eine ursprüngliche Planung sah vor, die gesamte Fahrbahn zu verschieben. Und Stadtrat Ansgar Batzner schlug damals vor, den bis dato an der Kirchenmauer endenden Gehweg durch das Gotteshaus hindurchzuführen. Schließlich gebe es solche Arkaden in Italien auch. Im Zuge eines solch gewagten Bauprojekts hätte der Innenraum der Antonius-Kirche mit einer Glaswand vom Weg abgetrennt werden müssen. Die Idee wurde nicht weiter verfolgt. Das Gotteshaus sei dafür wohl zu klein, hieß es im Bauausschuss. Im Oktober 2018 ging es in einer Bürgerversammlung in Tiefenbach um den Gehweg. Bürgermeister Jürgen Eisen stellte das Projekt vor und betonte: „Fußgänger gehen vor Autos.“ Nun ist der Gehsteig fertig, und damit rechtzeitig zur heuer anstehenden Bürgerversammlung (Donnerstag, 14. November, 19.30Uhr).

    Graf-Kirchberg-Straße: Autos sollten langsam fahren

    Der Gehweg wurde genauso gebaut wie es vorgesehen und beschlossen worden war – das sagt Tiefbauamtsleiter Bernd Hillemeyr. „Klar ist das eine Engstelle, aber das war bekannt.“ Der Gehweg sei mindestens 1,5 Meter breit, die Fahrbahn jetzt noch 4,5 Meter. „Wenn man langsam und vorsichtig fährt, und einen nicht zu großen Wagen hat, dann kommen zwei Autos aneinander vorbei“, sagt Hillemeyr. An dem Engpass in Obenhausen werde das täglich praktiziert. Offiziell soll ein (noch aufzustellendes) Verkehrszeichen in Tiefenbach jedoch in Fahrtrichtung Süden Vorrang gewähren. Der Gehsteig sei jahrzehntelang ein Wunsch derer gewesen, die an der Kirche eine Gefahrenstelle sahen, sagt Hillemeyr. „Und der wurde jetzt realisiert.“ Die Kosten lagen bei 50.400 Euro. Zur Debatte zwischen Gegnern und Befürwortern zitiert Hillemeyr ein Sprichwort: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Und das treffe im Straßenbau ganz besonders zu.

    Der Ärger über die Engstelle an der St.-Antonius-Kirche in Tiefenbach wäre zu vermeiden gewesen (eine Glosse): Engpass in Tiefenbach: Mit dem Auto durch die Kirche fahren (eine Glosse)

    Der neue Gehweg an der Kirche in Tiefenbach ist ein Dauer-Thema - was bislang passiert ist:

    Wie es mit dem gefährlichen Weg zur Kirche weitergeht

    Unmut nach Debatte um Weg zur Kirche

    Kirchenmauer als Sackgasse

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