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Illertissen: Rentner verliert durch Gewinnversprechen 1200 Euro

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Rentner verliert durch Gewinnversprechen 1200 Euro

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    Betrüger haben einen Illertisser um 1200 Euro gebracht.
    Betrüger haben einen Illertisser um 1200 Euro gebracht. Foto: Kaya

    Betrüger haben einen Illertisser um sein Geld gebracht. Wieder diente ein falsches Gewinnversprechen als Vorwand für die Kriminellen.

    Der 70-Jährige hatte nach Angaben der Polizei am Mittwochmittag einen Anruf erhalten, in dem ihm der Gewinn von 70.000 Euro eröffnet wurde. Der Geldbetrag sollte allerdings erst zur Auszahlung kommen, wenn eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1210 Euro per Western Union überwiesen wird. Der Rentner ging zur Post und bezahlte den geforderten Betrag. Wieder zu Hause angekommen, erhielt er einen weiteren Anruf. Der Mann sollte nun weitere 1400 Euro bezahlen, da auch noch Steuern anfallen würden. Dies erschien ihm aber dann sonderbar und so meldete er sich bei der

    Betrug am Telefon: Meistens kommen die Anrufe aus dem Ausland

    Fälle wie diese häufen sich in letzter Zeit. Die Täter melden sich nach Angaben der Polizei zumeist per Telefon, manchmal auch per E-Mail bei ihren Opfern und behaupten, diese hätten bei einem Gewinnspiel eine hohe Summe, ein hochwertiges Auto oder andere Sachwerte gewonnen. Allerdings könne der Gewinn nur nach Zahlung einer Bearbeitungsgebühr übergeben werden. Die Anrufer geben sich häufig als vermeintlich vertrauenswürdige Personen, wie „Rechtsanwälte“ aus. Zielgruppe sind zumeist Senioren. Die Täter operieren überwiegend aus dem Ausland. Die Anrufer sind in Gesprächsführung geschult und wirken deshalb sehr überzeugend.

    Die Täter verwenden für die Anrufe eine spezielle Technik, die es ermöglicht, auf der Rufnummernanzeige der Telefone ihrer Opfer eine andere Nummer anzuzeigen. Das sind dann zum Beispiel die Nummer eines Rechtsanwalts, einer Behörde oder sogar der Polizei.

    Dieses Jahr erbeuteten die Betrüger schon mehr als 39.000 Euro

    Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West ergaunerten Betrüger unter Vortäuschen eines Gewinnversprechens im Jahr 2019 insgesamt 86.300 Euro. In diesem Jahr erlangten sie mit ihrem geschickten Vorgehen bei gutgläubigen Opfern bereits 39.200 Euro. 2020 wurden 134 Fälle zur Anzeige gebracht, in neun dieser Fälle waren die Betrüger auch erfolgreich (2019 waren es 344 Fälle, davon 51 mit Beuteschaden. In der Hochzeit dieser Betrugsmasche im Jahr 2017 erlangten Betrüger mit falschen Gewinnversprechen einen Geldbetrag von insgesamt rund 560.000 Euro, berichtet die Polizei.

    Weil das Phänomen um Callcenter-Betrüger weit bekannt wurde, bleiben mittlerweile viel mehr Taten im Versuchsstadium stecken, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Wenngleich die Täter heute wesentlich mehr Versuche unternehmen müssen, gelingt es ihnen immer wieder potenzielle Opfer zu Überweisungen von hohen Geldbeträgen zu überreden.

    Was Menschen tun können, die mit einem angeblichen Gewinn konfrontiert werden, hat die Polizei in Form von diesen Tipps zusammengefasst:

    • Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben.
    • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn zu erhalten. Zahlen Sie keine Gebühren oder wählen teure gebührenpflichtige Rufnummern (Vorwahl: 0900, 0180, 0137…)
    • Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.
    • Geben Sie keine persönlichen Informationen preis: keine Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
    • Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
    • Wenn Sie meinen, Opfer eines Betruges oder Betrugsversuchs geworden zu sein, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei. (az)

    Über diese Fälle von Betrügern am Telefon in der Region haben wir bereits berichtet:

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