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Illertissen: Prozess: Männer beim Opium-Schmuggel im Illertal erwischt

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Prozess: Männer beim Opium-Schmuggel im Illertal erwischt

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    Drei Männer waren wegen Drogenschmuggels angeklagt. Die Polizei kontrollierte das Fahrzeug im Illertal an der A7 und fand 1,5 Kilogramm Rohopium.
    Drei Männer waren wegen Drogenschmuggels angeklagt. Die Polizei kontrollierte das Fahrzeug im Illertal an der A7 und fand 1,5 Kilogramm Rohopium. Foto: Ralf Lienert

    Gute vorweihnachtliche Aussichten ergaben sich bei einer Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Memmingen für drei indischstämmige Männer. Diese sitzen wegen „Einfuhr und Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“ seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft.

    Die Angeklagten schmuggelten Drogen über die A7

    Es steht zwar noch ein weiterer Verhandlungstermin am 11. Januar an, aber wenn alles so läuft, wie es nun zwischen den drei Verteidigern, dem Staatsanwalt und dem Schöffengericht besprochen wurde, können sie nach Absitzen der „Halbstrafe“ im kommenden Jahr freikommen.

    Die drei Männer waren am Nachmittag des ersten Adventssonntages 2019 an der Rastanlage „Illertal-West“ der A7 festgenommen worden. Polizei-Einsatzkräften der Schleierfahndung Lindau waren die drei Inder verdächtig vorgekommen, weil sie in einem Auto mit italienischer Zulassung auf der Durchreise von den Niederlanden nach Südtirol waren. Außerdem verhielt sich der Fahrer sehr nervös und versuchte sich, der Kontrolle zu entziehen, was ihm aber nicht gelang.

    Die Polizei kontrollierte das Fahrzeug an der Raststätte „Illertal-West“

    Die Polizisten durchsuchten das Auto und entdeckten eine quaderförmige Masse in einem Seitenfach des Kofferraums. Diese stellte sich als 1,5 Kilogramm Rohopium heraus. Außerdem hatten die drei Männer im Alter von 33 bis 44 Jahren eine größere Menge Bargeld dabei. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Memmingen wurden alle drei Fahrzeuginsassen am folgenden Montag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Memmingen vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehle. Danach wurden die Tatverdächtigen in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht.

    Bei der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Memmingen waren sie im Juli 2020 zu jeweils drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, wogegen sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die drei Verteidiger Berufung eingelegt hatten.

    Die Untersuchungshaft wird den Angeklagten angerechnet

    So blieben sie in Untersuchungshaft. In mehreren Absprachen erreichten die Verteidiger beim jetzigen Termin ein aus ihrer Sicht hervorragendes Ergebnis: Wie Vorsitzender Richter Jürgen Hasler bekannt gab, wird im Falle eines umfassenden Geständnisses eine „zeitnahe Straf-Restaussetzung“ und damit eine Freilassung auf Bewährung möglich.

    Das bedeutet, dass die drei Angeklagten nach Verbüßung der „Halbstrafe“ schon in der ersten Jahreshälfte 2021 freikommen können, da die U-Haft angerechnet wird. Beim Fortsetzungstermin am 11. Januar wird noch ein Gutachter des Landeskriminalamtes gehört, der den Wirkstoffgehalt des gefundenen Rohopiums analysiert, sodass der Anklagevorwurf des Handels und der Einfuhr einer „nicht geringen Menge“ noch genauer definiert oder möglicherweise entkräftet wird.

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