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Illertissen: Polizei hat Großveranstaltungen weiter im Blick

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Polizei hat Großveranstaltungen weiter im Blick

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    Die Polizei zeigt Präsenz bei den Faschingsveranstaltungen. Während dieses Jahr relativ friedlich gefeiert wurde, hatten die Einsatzkräfte im Vorjahr eine ganze Menge mehr zu tun. Auch die Illertisser Musiknacht machte Probleme.
    Die Polizei zeigt Präsenz bei den Faschingsveranstaltungen. Während dieses Jahr relativ friedlich gefeiert wurde, hatten die Einsatzkräfte im Vorjahr eine ganze Menge mehr zu tun. Auch die Illertisser Musiknacht machte Probleme.

    Genau zwei Fälle – das ist die Zunahme bei den polizeilich erfassten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizei Illertissen im vergangenen Jahr. Aber auch wenn die Gesamtzahl der Taten sich nicht groß verändert hat, gibt es doch einige Bereiche, bei denen die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. In einem Fall sogar um 25 Prozent. Franz Mayr und Alexander Kurfürst von der Polizeiinspektion Illertissen wissen, woran das liegt.

    Mehr Körperverletzungen in Illertissen: Das sagt die Polizei

    Grundsätzlich sei die Situation im Zuständigkeitsbereich der Inspektion seit Jahren recht stabil, knapp 1600 Straftaten sind es jedes Jahr, die in dem 183 Quadratkilometer großen Gebiet anfallen. 71,5 Prozent der Taten werden aufgeklärt – damit liegt die Polizei Illertissen hauchdünn hinter dem Durchschnitt des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West (72,2 Prozent). Ein guter Wert, findet Franz Mayr. „Es zeigt, dass wir präsent sind. Das ist wichtig für die Bevölkerung – wir zeigen: Täter werden in der Regel ermittelt und einer gerechten Verurteilung zugeführt.“

    In einem Bereich allerdings ist die Zahl der Straftaten sprunghaft nach oben gegangen: Bei der Straßenkriminalität waren es im Vorjahr noch 196 Fälle, im Jahr 2019 registrierte die Polizei 246 Taten. Das bedeutet einen Anstieg um 25,5 Prozent. Besonders die dazu gehörenden Delikte der gefährlichen Körperverletzung und der Sachbeschädigung an Fahrzeugen hätten den prozentual größten Anstieg zu verzeichnen.

    Die Musiknacht hat Probleme verursacht

    Für Franz Mayr ist klar: „Grund dafür sind die Geschehnisse bei Veranstaltungen, im Fasching, aber auch bei der Illertisser Musiknacht im vergangenen Jahr.“ Vor allem bedingt durch Alkoholkonsum war an diesem Abend eine Menge aus dem Ruder gelaufen, so schildert es der Polizeichef. „Wir sprechen hier von jungen Leuten, die als Gruppen rumlaufen und pöbeln.“ Dabei komme es schnell zu gefährlichen Körperverletzungen. Als solche werden nicht nur Angriffe mit gefährlichen Gegenständen gewertet, sondern auch Angriffe von mehreren Leuten einer Gruppe gegen einzelne oder mehrere Personen. (Mehr über die Illertisser Musiknacht lesen Sie hier:Schlägereien in der Musiknacht: Steht die Party vor dem Aus?)

    Aufklärungsquote ist hoch

    Auch bei Faschingsveranstaltungen hatte die Polizei im vergangenen Jahr teilweise viel zu tun – die närrischen Tage in diesem Jahr, die erst in der Statistik 2020 auftauchen werden, seien dagegen deutlich friedlicher verlaufen. Die Polizei hatte aber auch viel Präsenz gezeigt. Immerhin: Die Aufklärungsquote bei den Körperverletzungsdelikten liegt bei 86,7 Prozent. Für die Polizei lässt das den Rückschluss zu, dass sich viele der Kontrahenten gegenseitig kannten – und so die Täter ermittelt werden konnten. Auch der Diebstahl im öffentlichen Bereich hat mit 119 Fällen (Vorjahr: 102) stark zugenommen. Mayr: „Wenn bei einer Auseinandersetzung mal ein Handy am Boden liegt, wird das dann oft auch noch mitgenommen.“

    Autos aufgebrochen: Täter konnten ermittelt werden

    Besonders eine Serie von Diebstählen hat im vergangenen Jahr auch die Zahl der Eigentumsdelikte ansteigen lassen: „Wir hatten im Vorjahr eine Reihe von Autoaufbrüchen. Die Tatverdächtigen konnten aber ermittelt werden“, berichtet Alexander Kurfürst. In den Sommermonaten hatten die Täter etwa 20 Autos angegangen, in einer einzigen Nacht sogar fünf. (Lesen Sie dazu auch: Autos aufgebrochen: Polizei nimmt Verdächtige fest)

    Auf konstant niedrigem Niveau liegen die Zahlen beim Wohnungseinbruchsdiebstahl: 25 Einbrüche, versucht oder vollendet, registrierte die Illertisser Polizei. Das war nicht immer so: „Wir sind von sehr hohen Zahlen heruntergekommen“, sagt Franz Mayr. Durch ihre gute Infrastruktur entlang der A7, so sieht es Alexander Kurfürst, sei die Region leider häufiger ins Visier der Tätergruppen geraten. Gerade die Präventionsarbeit der Polizei habe aber gewirkt und die Fallzahlen wieder nach unten gebracht.

    Betrüger machen der Polizei viel Arbeit

    Viel Arbeit macht der Polizei weiterhin der Bereich Betrug: „Es vergeht kein Tag, an dem nicht mindestens eine Anzeige erstattet wird, weil die Leute im Internet etwas gekauft haben und trotz Zahlung keine Ware bekommen“, schildert Mayr. Viele dieser Fälle tauchten dann am Ende gar nicht in der Illertisser Statistik auf – denn die Täter und damit die Tatorte sitzen weit weg, oft im Ausland. Auch mit Trickbetrug am Telefon sind die Illertisser Polizeibeamten immer wieder konfrontiert – obwohl die Täter inzwischen dank guter Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung kaum noch zum Ziel kommen. Wer einen solchen Betrugsanruf bekommt, sollte sich auf jeden Fall bei der Polizei melden, rät Mayr. Auch, wenn der Täter abgeblitzt ist: „Für uns liefert das wertvolle Rückschlüsse. Und manchmal lässt sich dann doch der Anrufer ermitteln.“ Eine Illertisserin hatte kürzlich mit Telefonbetrügern zu tun - lesen Sie hier, wie die Frau damit umgegangen ist: Telefonbetrug: Kriminelle setzen bei Illertisserin auf die falsche Karte

    Das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West hat kürzlich ebenfalls seine Statistik veröffentlicht: Kriminalstatistik: So sicher ist die Region

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