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Illertissen: Neue Zeitrechnung beim FVI

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Neue Zeitrechnung beim FVI

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    Die neue Führungsriege des Fußballvereins Illertissen: Von links sind zu sehen die neuen Ehrenräte Josef Fackler, Gerhard Albert und Heribert Sälzle, die Wahlausschuss-Vorsitzende der Jahresversammlung, Marita Kaiser, der künftige Vorsitzende des neuen Aufsichtsrates, Kai Krätschmer, die Aufsichtsratsmitglieder Renate Jenuwein, Wolfgang Schiller und Frank Müller sowie die Vorstandsmitglieder Alexander Kandzia (Finanzen), Karl-Heinz Bachthaler (Sport), Vorstandsvorsitzender Anton Endler und Hermann Schiller (Pressearbeit/Medien).
    Die neue Führungsriege des Fußballvereins Illertissen: Von links sind zu sehen die neuen Ehrenräte Josef Fackler, Gerhard Albert und Heribert Sälzle, die Wahlausschuss-Vorsitzende der Jahresversammlung, Marita Kaiser, der künftige Vorsitzende des neuen Aufsichtsrates, Kai Krätschmer, die Aufsichtsratsmitglieder Renate Jenuwein, Wolfgang Schiller und Frank Müller sowie die Vorstandsmitglieder Alexander Kandzia (Finanzen), Karl-Heinz Bachthaler (Sport), Vorstandsvorsitzender Anton Endler und Hermann Schiller (Pressearbeit/Medien). Foto: Ralph Patscheider

    Beim FV Illertissen wird oft beklagt, dass nur wenige Zuschauer den Weg zu den Heimspielen der überaus erfolgreichen Regionalligamannschaft ins Vöhlinstadion finden. In der Jahresversammlung des FVI im Sportheim waren jetzt 56 der 506 Mitglieder anwesend, davon etwa die Hälfte aktive Fußballer, die vermutlich – weil von auswärts – nur zeitlich begrenzt dem Verein angehören. Dabei galt es doch, eine neue Zeitrechnung einzuleiten. Der Fußballverein Illertissen hat sich eine neue Satzung gegeben, die die Führungsstruktur auf vollkommen neue Beine stellt.

    Wesentlichste Änderung: Die Mitglieder wählen künftig nicht mehr die Vorstandsmitglieder direkt, sondern einen Aufsichtsrat, der die Vorstandsposten vergibt. Neu installiert ist auch ein Ehrenrat. Er besteht aus drei bis fünf Mitgliedern und ist auf drei Jahre gewählt. Laut Satzung hat sich das Gremium seinem Namen gemäß um Ehrungen und die Ernennung von Ehrenmitgliedern zu kümmern, aber in Rücksprache mit Aufsichtsrat und Vorstand auch grob unsportliches oder vereinsschädigendes Verhalten zu ahnden. Die neue große Kraft im Verein ist aber der Aufsichtsrat. Ihm wird Kai Krätschmer vorstehen, ein Rechtsanwalt, 48 Jahre alt, Familienvater, der seit 1996 in Illertissen lebt. Er hat Erfahrung mit schwierigen Situationen in Fußballvereinen. 2014 gehörte er nach neuerlicher Insolvenz des SSV Ulm zum Notvorstand der Spatzen. Krätschmer und der bisherige FVI-Vorsitzende Anton Endler stellten der Versammlung die neue Satzung (früher drei, jetzt 18 Seiten) vor.

    Als Vorsitzender hatte Endler nach eigener Aussage bei einer freien Verfügungsgewalt von nur 15000 Euro mit dem Problem zu kämpfen, dass die Einnahmen oft den Ausgaben hinterherhinkten. Beispiel: Ausgaben für die DFB-Pokalspiele mussten sofort im Sommer bezahlt werden, die Teilnahmeprämie vom Fußballbund kam aber erst im November. Künftig, so Endler, könne er zum Aufsichtsrat gehen und um Überbrückung ersuchen. Außerdem sei der ehrenamtlich tätige Vorstand in Haftungsfragen entlastet.

    Um die Satzung zeitgemäß zu gestalten, hatte sich Krätschmer in der Fußballwelt umgeschaut. Orientiert habe er sich dabei an Satzungen des FCA, Mainz 05, Lautern oder Heidenheim. Es sei darum gegangen, verschiedene Gremien besser in Entscheidungsprozesse einzubinden. „Wir wollen mehr Breite“, so Krätschmer. Der Aufsichtsrat habe dabei für einen ordnungsgemäßen Etat und für eine schwarze Null zu sorgen und die Tätigkeit des Vorstands in vierteljährlichen Sitzungen zu kontrollieren. Näheres sei in der Satzung, die fristgerecht ausgelegen habe, nachzulesen. Die war aber von den Mitgliedern vorab wohl wenig bachtet worden, wie Krätschmer feststellte. In der Versammlung gab es eine Nachfrage, der neuen Satzung stimmten aber alle zu. Laut dieser Satzung ist nur ein Wahlausschuss berechtigt, Kandidaten vorzuschlagen. In der Versammlung leitete Marita Kaiser den Wahlausschuss. Trainer Holger Bachthaler und der aus dem Führungsgremium ganz ausscheidende Ludwig Kränzle waren zusätzlich nominiert. Schwer war das Amt für

    So setzt sich der Aufsichtsrat künftig aus dem Vorsitzenden Kai Krätschmer (offiziell muss ihn sein Gremium noch wählen) sowie den Beisitzern Renate Jenuwein, Frank Müller (Jugendleiter) und Wolfgang Schiller zusammen.

    Innerhalb 14 Tagen muss der Aufsichtsrat nun das nicht mehr für die Mitglieder zur Wahl stehende Vorstandsgremium bestimmen. Die Namen wurden schon genannt. Aus dem Vorsitzenden wird der Vorstandsvorsitzende Anton Endler. Karl-Heinz Bachthaler wird Sportvorstand. Alexander Kandzia, von Beruf Steuerberater, ist im Gremium für die Finanzen zuständig und Hermann Schiller für Pressearbeit und Medien.

    Der Ehrenrat setzt sich zusammen aus dem Ex-Vorsitzenden Josef Fackler, AH-Leiter Heribert Sälzle und Gerhard Albert vom Fan-Club. Kassenprüfer sind

    Vor den Wahlen hatte Matthias Endler der Mitgliederversammlung, die künftig einmal jährlich einzuberufen ist, einen detaillierten Bericht über Einnahmen und Ausgaben des FVI in den Jahren 2013 und 2014 abgegeben. Die Bilanzsumme liegt demnach jeweils bei knapp 1,25 Millionen Euro, die Ausgaben für den Spielbetrieb jeweils über 800000 Euro. Die Einnahmen aus Ticketverkauf, Werbeeinnahmen und Sponsorengeldern (laut Endler 60 Firmen) lagen bei rund 850000 in 2013 und knapp 1,1 Millionen Euro in 2014. Alle Ausgaben, inklusive kalkulatorische Kosten, abgezogen, ergaben sich Jahresverluste von 4000 beziehungsweise 15000 Euro.

    Deutlich lukrativer war für den FVI das zweite DFB-Pokalspiel verlaufen. Während nach Auftritt in Augsburg gegen Frankfurt 80000 Euro übrig blieben, waren es nach dem Spiel gegen Werder Bremen im Ulmer Donaustadion 180000 Euro. Das Plus hätte höher ausfallen können, hätte der FVI nicht 20 Prozent aus dem Kartenverkauf dem Ticketportal überlassen müssen.

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