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Illertissen: Neue TSV-Halle in Illertissen: Eine Lösung ist noch nicht in Sicht

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Neue TSV-Halle in Illertissen: Eine Lösung ist noch nicht in Sicht

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    Die Jahnturnhalle ist aus Sicherheitsgründen seit mehreren Jahren gesperrt und soll mit dem gesamten Gelände verkauft werden. Eine neue Halle soll gebaut werden, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht.
    Die Jahnturnhalle ist aus Sicherheitsgründen seit mehreren Jahren gesperrt und soll mit dem gesamten Gelände verkauft werden. Eine neue Halle soll gebaut werden, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Foto: hs.planhaus

    Am TSV 1862 Illertissen liege es nicht, dass die Vorarbeiten für eine neue Sporthalle nicht vorankommen. Ulrich Hartmann, Vorsitzender des Vereins, eröffnete das Thema „Neue Halle“ bei der Mitgliederversammlung mit folgenden Worten: „Als Sportler lernt man, Niederlagen zu verarbeiten und sich über Erfolge zu freuen. Aber bei den Planungen für die neue Sporthalle mussten wir erkennen, dass auch stärkster Einsatz Entscheidungsprozesse nicht beeinflussen kann, bei denen man nur Beobachter ist.“

    Der Verein hatte einen guten Plan

    Hartmann blickte zurück auf den Beschluss der Versammlung vom März 2018, die dem Vorstand den Auftrag erteilt hatte, den Bau einer Zweifachhalle mit Geschäftsstelle und Vereinsheim in Angriff zu nehmen. Diese Halle solle auf einem zu pachtenden Grundstück südlich des „Nautilla“, zwischen der Gottfried-Hart-Straße und dem Mühlbach, entstehen. Dafür sollte das bisherige Areal an der Jahnstraße verkauft werden. Für die Vorarbeiten stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Alles wurde, so Hartmann „im Schnelldurchgang“ begonnen; die Sparkasse Neu-Ulm–Illertissen wurde mit dem Verkauf des Vereinsgeländes beauftragt und der Stadtrat passte den Bebauungsplan an. Es fand sich sogar ein Investor, der nicht nur einen akzeptablen Preis bot, sondern auch die Jahnhalle erhalten und in das Nutzungskonzept integrieren wollte. Für die Nutzung hatte sich der Investor einen Partner ins Boot geholt. Im Dezember 2018 lag alles unterschriftsreif beim Notar, aber: Der Investor wurde mit seinem Partner nicht einig, sodass er genau eine Woche vor der jetzigen Versammlung vom Kaufangebot zurück trat. Bis dahin, so Ulrich Hartmann, sei man fünf Monate lang zu tatenlosem Warten verurteilt gewesen, weil die beiden Partner untereinander verhandelt hatten. Seit wenigen Tagen sei man nun in Gesprächen mit einem anderen Bauträger. Aber bis zur tatsächlichen Umsetzung werde wohl wieder einige Zeit vergehen.

    Auch die Stadt Illertissen investiert in die neue Halle

    Dabei stehe die Finanzierung seitens des TSV bereits auf soliden Beinen: Wenn das Grundstück zu dem Preis, den der erste Investor geboten hatte, an einen anderen Bauträger verkauft werden könne, verfüge der Verein über 60 Prozent Eigenkapitalquote. Die förderfähigen Kosten (ohne Geschäftsstelle und Vereinsheim) belaufen sich auf 80 Prozent der Gesamtsumme, und davon sind 20 Prozent vom BLSV zu erwarten und 25 Prozent von der Stadt Illertissen, die ihren Beitrag auf 725000 Euro gedeckelt hat.

    Es kommt aber noch ein weiteres Problem dazu: Der Erbpachtvertrag für das Grundstück liege ebenfalls seit Dezember „von den Konditionen her unterschriftsreif“ vor. Beim Notar hatte sich dann herausgestellt, dass noch ein „sehr komplexer Sachverhalt“ geklärt werden müsse. Vorher dürfe nicht unterschrieben werden. Seit Januar sei dieses Verfahren nun im Gange, sagte Hartmann. Der Verein sei auch hier nur Beobachter und könne nichts tun.

    Probleme gibt es auch bei den Tennisplätzen

    Auch in Sachen Tennisplätze läuft nicht alles nach Plan: Die bisherigen fallen beim Verkauf an der Jahnstraße weg. Es war vorgesehen, „in der Nähe von befreundeten Tennisvereinen“ neue Plätze zu bauen. Der Verein hatte sogar schon ein Grundstück im Blick. Doch auf eine Bauvoranfrage hin kam ein ablehnender Bescheid vom Landratsamt. Ein Bau von Tennisplätzen sei dort aufgrund des Flächennutzungsplans unvorstellbar. „Diese Baustelle bleibt offen“, kommentierte der Vorsitzende.

    Trotzdem hat der Vorstand die Planungen für das gesamte Projekt weiter verfolgt. Mehrere vergleichbare Hallen wurden besichtigt, Notar-, Makler- und Rechtsanwaltsleistungen sind beauftragt und werden nach den erhofften Vertragsabschlüssen aus der beschlossenen Planungssumme von 100000 Euro bezahlt. Die Stadt Illertissen, insbesondere Stadtkämmerer Markus Weiß, so berichtete Hartmann, hätten wesentlich dazu beigetragen, dass man belastbare Auskünfte verschiedenster Behörden erhalten habe. Dabei ging es um die Frage, welche Richtlinien beim Bau zu beachten seien, damit keine Förderungen verloren gehen.

    Ein Architekturbüro hat schon Pläne für die neue Halle erstellt. Im hinteren Teil wird die Sporthalle selbst untergebracht sein, im vorderen die Geschäftsstelle des Vereins, Umkleiden, Vereinsheim und ein Gymnastiksaal.
    Ein Architekturbüro hat schon Pläne für die neue Halle erstellt. Im hinteren Teil wird die Sporthalle selbst untergebracht sein, im vorderen die Geschäftsstelle des Vereins, Umkleiden, Vereinsheim und ein Gymnastiksaal. Foto: hs.planhaus

    Inzwischen hat der TSV auch aus verschiedenen Angeboten ein Planungsbüro aus Pfaffenhofen ausgewählt. Architekt Hermann Spiegler präsentierte gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Bastian Schmitt das Projekt. Dieses fand nach kurzen Nachfragen allseitige Zustimmung. Mit der Versicherung des Ersten Vorsitzenden: „Das Hallenprojekt wird weiter geführt, ohne den Verein zu gefährden“ schloss die Versammlung.

    Auch beim Neujahrsempfang war die Halle Thema: Neue Halle: TSV Illertissen muss Bürokratie-Hürden nehmen

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