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Illertissen/Neu-Ulm: Geht das Hamstern wieder los? Das sagen Händler im Landkreis Neu-Ulm

Illertissen/Neu-Ulm

Geht das Hamstern wieder los? Das sagen Händler im Landkreis Neu-Ulm

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    Ein Déjà-vu der Corona-Hochphase im Frühjahr: Wieder stößt man beim Einkaufen vermehrt auf leere Regale. Wird beim Einkaufen wieder gehamstert?
    Ein Déjà-vu der Corona-Hochphase im Frühjahr: Wieder stößt man beim Einkaufen vermehrt auf leere Regale. Wird beim Einkaufen wieder gehamstert?

    Klopapier. Allein dieses Wort genügt, um Erinnerungen an leere Regale und die Corona-Einschränkungen im Frühjahr zu wecken. Und obwohl die Erfahrung eigentlich gelehrt haben sollte, dass das

    Aldi Süd und Feneberg bestätigen einen Anstieg der Nachfrage

    Aldi Süd betreibt in Altenstadt ein Zentrallager. Eine Sprecherin des Konzerns teilt auf Nachfrage mit: „Aktuell verzeichnen wir in unseren Filialen erstmals wieder einen leichten Anstieg der Nachfrage nach vereinzelten Produkten.“ Um welche es sich genau handelt, lässt sie offen und schiebt stattdessen nach: „Wir möchten betonen, dass es für Hamsterkäufe keinerlei Anlass gibt.“ Wie sich die Nachfrage vor Ort entwickelt, werde aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Monate sehr genau beobachtet, um etwaige Lieferengpässe zu vermeiden. Sowohl der Konzern an sich, als auch die einzelnen Filialen vor Ort richten ihre Produktbestellungen danach aus.

    Die Lebensmittelkette Feneberg mit Zentrale in Kempten betreibt unter anderem Filialen in Weißenhorn und Babenhausen. Eine Sprecherin bestätigt die steigende Nachfrage: „Wir können wieder erste Tendenzen in diese Richtung beobachten.“ Das treffe vor allem auf die bereits im Frühjahr rege gekauften Produkten wie Klopapier zu.

    Hamsterkäufe sorgten im Frühjahr für leere Regale in der Region.
    Hamsterkäufe sorgten im Frühjahr für leere Regale in der Region. Foto: Sophia Huber

    Im Kellmünzer Dorfladen ist von Hamsterkäufen nichts zu spüren

    In der Netto-Filiale in Illertissen sind am Freitagnachmittag nur wenige Menschen unterwegs. Ob die Kassiererinnen vermehrt Hamsterkäufe registrieren? „Oh ja“, sagt eine Mitarbeiterin. „Die Leute kaufen ein wie verrückt.“ Vor allem Küchenpapier, Hefe, Milch. Ihre Kollegin sieht das anders: „Ich finde, es hält sich noch im Rahmen.“

    Im Kellmünzer Dorfladen nimmt momentan alles seinen gewohnten Gang; dass größere Mengen als üblich eingekauft werden, davon sei nichts zu spüren, berichtet Anna Rapp, eine der ehrenamtlichen Geschäftsführerinnen. Allerdings, so räumt sie ein, hätten die Hamsterkäufe den

    Keine Engpässe in den Lieferungen: Hamsterkäufe sind auch in Illertissen nicht nötig

    Dass Menschen in Krisenzeiten zu Hamsterkäufen neigen, weiß Rapp noch von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986. Damals arbeitete sie in einem Discounter. Die Leute hätten oft riesige Mengen gehortet, besonders begehrt gewesen seien etwa Obst- oder Gemüsekonserven, denn das Produkt in der Dose war noch vor dem Reaktorunglück geerntet worden. „Ihr Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten haben die Leute damals weggeschmissen“, erinnert sie sich an das Katastrophenjahr. Ihr waren Fälle bekannt, in denen Dosenstapel in so manchem feuchten Keller innerhalb relativ kurzer Zeit zu rosten begannen und schließlich entsorgt werden mussten.

    Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sagte jüngst gegenüber der FAZ: „Wer hortet, handelt nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch. Und am Ende landet vieles in der Tonne.“ Trotz steigender Infektionszahlen gebe es keinen Grund, größere Mengen als sonst einzukaufen. „Die Lieferketten funktionieren – das gilt nach wie vor“, wird sie zitiert. Die Lebensmittelversorgung sei in Deutschland zu keiner Zeit in der Pandemie gefährdet gewesen.

    Einige Unternehmen haben ihre Lieferungen sogar aufgestockt. Der Nudelhersteller Barilla transportiert seine Waren seit März mit dem Zug von Parma nach Langenau bei Ulm. Zu Beginn fuhren zwei Züge pro Woche nach Süddeutschland, mittlerweile sind es vier, wie Barilla in einer Pressemitteilung schreibt. In einem Zug karrt Barilla 490 Tonnen Nudeln, 60 Tonnen Soße und 40 Tonnen Pesto nach

    Hier finden Sie Berichte vom Frühjahr:

    Corona-Katastrophenfall: Die Region im Krisenmodus

    Keine Panik: Innenminister spricht im Dorfladen über Corona

    Wenn Klopapier zur Mangelware wird

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