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Illertissen: Mit zwei alten Fendt bis nach Verdun

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Mit zwei alten Fendt bis nach Verdun

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    Mit den Fendt-Farmern nach Verdun: Das reiselustige „Rentner-Quartett“ (von links) Gerhard Obst aus Illertissen, Albert Berger (Grafertshofen), Helmut Obst (Nordholz) und Fritz Singer (Buch) startet am Montag um 9 Uhr mit zwei Traktorgespannen zur Jubiläumstour „50 Jahre deutsch-französische Freundschaft“.
    Mit den Fendt-Farmern nach Verdun: Das reiselustige „Rentner-Quartett“ (von links) Gerhard Obst aus Illertissen, Albert Berger (Grafertshofen), Helmut Obst (Nordholz) und Fritz Singer (Buch) startet am Montag um 9 Uhr mit zwei Traktorgespannen zur Jubiläumstour „50 Jahre deutsch-französische Freundschaft“. Foto: Roland Furthmair

     „Diesmal sind die Voraussetzungen für eine entspannte und interessante Reise mit unseren Fendt-Traktoren ideal“, so „Neu-Rentner“ Gerhard Obst (62 Jahre) aus Illertissen von der bewährten vierköpfigen Männerrunde, die mit ihren Fendt-Traktoren schon viele Tausend Kilometer gemeinsam zurückgelegt hat. Mit Helmut Obst, 64, aus Nordholz, Fritz Singer, 61, aus Buch und dem Senior Albert Berger, 74, aus Grafertshofen hofft die abenteuerlustige Gemeinschaft abermals auf viele positive Erfahrungen mit Land und Leuten.

    Mit seinen Drei-Tonnen-Gespannen tuckelte das Quartett vor drei Jahren im 25-Stundenkilometer-Tempo immerhin rund 5000 Kilometer in vier Wochen nach Kiew und zurück. Im Jahr 2011 war Polen das Ziel (rund 3500 Kilometer in drei Wochen) mit den original grünen Zugmaschinen (28 und 35 PS), und von den freundschaftlichen Erlebnissen in den Masuren schwärmen die Dieselpiloten noch heute.

    „50 Jahre deutsch-französische Freundschaft – und fünfzig Jahre alt sind auch unsere beiden Fendt Farmer 2D. Da lag die Idee mit unserer 50-Jahre-Jubiläumstour doch nahe“, so Routenplaner Helmut Obst, der als Navigator und Landkartenspezialist auf der „Kutschenbank“ im Anhänger seines Bruders die Route kontrolliert. Bei über einem Dutzend Vorträgen über die vergangenen Touren war der Nordholzer viel gefragt.

    Mit Monitor und Rückfahrkamera wird zwar das Gespann vom nachfolgenden Albert Berger im Auge behalten, aber immer wenn der Anschluss verloren geht, wird Fritz Singer zum „Springer“. „Einfach anhalten, rechts ranfahren und warten ist in den Städten unmöglich. Dann springe ich vom Anhänger und warte auf den Albert, fahre halt dann da wieder mit und übernehme auch mal das Lenkrad.“

    Auch als „Bremser“ sind die Co-Piloten gefordert. Da die zwei Tonnen schweren Anhänger das Gewicht der Traktoren übersteigen, haben die Tüftler nachträglich Handbremsen in die Hänger eingebaut, die per Kurbel bei steilen Abfahrten von den Mitfahrern angezogen werden.

    „Jeder ist sein eigener Mechaniker und macht seinen Fendt für die Tour fit“, so Berger, der jedoch als leidenschaftlicher Oldtimeraufbereiter mittlerweile alle Tücken und Macken von Motoren und Technik bis ins letzte Detail beherrscht.

    Gemeinsamer Start der rund zweiwöchigen 1500-Kilometer-Tour ist am Montag um 9 Uhr in Grafertshofen. Kalkuliert sind rund 100 Kilometer am Tag, über Schorndorf, Ludwigsburg, Rastatt wird in Iffezheim der Rhein überquert, über Fort Schönenburg und Saint Avold werden Soldatenfriedhöfe besucht. Ziel ist Verdun, das durch das große Schlachtfeld im Ersten Weltkrieg 1917 traurige Berühmtheit erlangte. Die Rückfahrt Richtung Süden über die Vogesen und durch das

    Geschlafen, gekocht und gewohnt wird ausschließlich in den gemütlich ausgebauten Bauwägen, die einer bayerischen Bauernstube ähneln. „Unsere Russisch-Sprachkenntnisse waren damals besser als jetzt die französischen, aber wir hoffen auf Kontakte mit der Landbevölkerung, bei der wir überwiegend unser Quartier aufschlagen wollen“, so Obst. Immerhin musste sich bei der letzten Zusammenkunft jeder den wichtigsten Satz „Est-ce la voie à Verdun?“ („Ist dies die Route nach Verdun?“) einprägen.

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