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Illertissen: „Live im Sperrbezirk“ könnte doch stattfinden

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„Live im Sperrbezirk“ könnte doch stattfinden

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    Auf „Live im Sperrbezirk“ in Illertissen hatten sich schon viele gefreut. Doch durch die Corona-Krise schien auch diese Veranstaltungsreihe ausfallen zu müssen. Abgesagt sind die Konzerte auf dem Marktplatz jedoch noch nicht – und die aktuellen Entwicklungen machen Hoffnung, dass es doch klappen könnte.
    Auf „Live im Sperrbezirk“ in Illertissen hatten sich schon viele gefreut. Doch durch die Corona-Krise schien auch diese Veranstaltungsreihe ausfallen zu müssen. Abgesagt sind die Konzerte auf dem Marktplatz jedoch noch nicht – und die aktuellen Entwicklungen machen Hoffnung, dass es doch klappen könnte.

    Was die Kultur und das Feiern anbelangt, durchläuft Illertissen in diesem Jahr bedingt durch die Corona-Krise eine Durststrecke. Das Historische Kinderfest ist aufs nächste Jahr verlegt, Run Bike Rock auf den Herbst verschoben. In der ersten Sitzung des neuen Stadtrats kündigte Bürgermeister Jürgen Eisen bereits an, dass es im Oktober auch keine Musiknacht geben wird. Bleibt noch die Veranstaltungsreihe Live im Sperrbezirk. Für die Konzerte auf dem Marktplatz gibt es bislang noch keine Absage. Und die am Dienstag verkündeten weiteren Lockerungen für Veranstaltungen in Bayern machen Hoffnung, dass es diesen Sommer doch noch Livemusik in der Stadt geben könnte.

    Nach Söders Pressekonferenz gibt es Hoffnung für "Live im Sperrbezirk"

    Henning Tatje, bei der Stadtverwaltung für die Konzertreihe zuständig, hatte sich die Pressekonferenz von Markus Söder bei seiner Mittagspause auf dem Martinsplatz angeschaut. „Ich habe gespannt darauf gewartet, ob und was zum Kulturbereich gesagt wird.“

    Der Organisator der Sperrbezirk-Konzerte hoffte bereits auf ein positives Signal, hatte er doch im Vorfeld bereits sicherheitshalber Kontakt mit den Bands und Kapellen aufgenommen, die dieses Jahr spielen sollten. „Wir haben uns in der Verwaltung die Türen offen gehalten“, sagt Tatje dazu. Denn nicht nur Künstler hatten den Wunsch geäußert, dass wenigstens etwas Kultur im Sommer angeboten wird. „Es wird ein Sommer für die Daheimgebliebenen werden, die ihren Urlaub wegen Corona gestrichen haben“, glaubt Tatje.

    Die Musiker wollen auftreten

    Fast alle der Bands und Kapellen, die für 2020 angesagt waren, seien bereit, aufzutreten: Edelstoff, Twive On The Rocks, Dr. Karananga, Sullom Drive und The Bombs, die Välscher sowie die Stadtkapelle, der Musikverein Au und die Jedesheimer Musikanten wären dabei. Und auch die drei verbliebenen Gastronomen Eck, Freeda und l´Angolo könnten mit einsteigen – das Café am Markt fällt durch seine Schließung erst mal weg.

    Wie aber könnte so ein Sperrbezirk-Abend ablaufen? Mitte März, einen Tag vor dem Lockdown, wäre eigentlich alles schon klar gewesen, erzählt Tatje. „Ich hatte mich noch mit den Gastronomen im Café Freeda zusammengesetzt und es gab nur noch letzte Kleinigkeiten, die wir erledigen mussten. Die Sache stand eigentlich.“

    Nach aktuellem Stand dürften 200 Zuhörer kommen

    Welche Bedingungen ab Mitte Juli für Konzerte gelten, ist derzeit noch nicht abzusehen. Tatje: „Ich kann im Augenblick nur mit dem arbeiten, was jetzt gilt. Das sind nach dem, was am Dienstag verkündet wurde, 200 Besucher bei einer Veranstaltung im Freien.“ Für einen üblichen Abend im Sperrbezirk wäre das etwas wenig. Normalerweise kämen etwa 500 bis 800 Menschen über den ganzen Abend verteilt. Natürlich stellt sich bei dieser Personenzahl auf die Frage der Wirtschaftlichkeit einer solchen Veranstaltung.

    Mut macht Tatje in diesem Zusammenhang aber der Blick in den Nachbarlandkreis Günzburg. Hier fand in der vergangenen Woche an vier Tagen das Street-Food-Festival statt. Den Veranstaltern war für das Areal auf dem Volksfestplatz genehmigt worden, bis zu 400 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände haben zu dürfen, die Gäste hatten sich an allen vier Tagen gut verteilt. Nach Veranstalterangaben seien es nie mehr als 400 Besucher gewesen, es habe also niemand draußen warten müssen. Doch bei dem Foodfestival gab es eben auch eine Absperrung und Eintritt wurde von den Besuchern verlangt.

    Kein Sperrbezirk im Sperrbezirk

    „Und auch, wenn der Name Sperrbezirk es anders vermuten lässt, soll das eine offene, lockere Sache sein“, betont Tatje. Er macht sich jetzt Gedanken, wie die Vorgaben umgesetzt werden können – und ob die in Aussicht gestellten weiteren Lockerungen dabei helfen könnten. „Vielleicht lässt sich durch das Aufstellen von mehr Biertischgarnituren genügend Abstand herstellen – besser als bei einem Konzert mit Stehbereich.“

    Einen Monat ist es noch hin bis zu einem möglichen ersten Konzert bei Live im Sperrbezirk. Trotz aller Freude über die gewachsenen Möglichkeiten ist Organisator Henning Tatje klar: Leicht wird es diesmal nicht sein, die Konzertreihe zu organisieren. „Das ist ein besonderes Jahr mit besonderen Umständen. Für die Stadtverwaltung ist es eine schwierige Abwägung von Chancen und Risiken.“ Zumindest die Chancen auf einige musikerfüllte Abende auf dem Illertisser Marktplatz sind seit dieser Woche wieder deutlich gestiegen.

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