Illertissen/Buch Bei Kollmer hat es erneut gebrannt. Zum dritten Mal innerhalb von dreieinhalb Jahren. Nach zum Teil verheerenden Schäden am Kühlhaus der Illertisser Unternehmers-Familie in den Jahren 2007 und 2010 war es gestern ein vergleichsweise kleiner Brand: Die Garage auf dem Anwesen von Gerhard
Vollkommen unklar war gestern die Brandursache. Technischer Defekt, Fahrlässigkeit oder Brandstiftung - die Kripo ermittelt in alle Richtungen. Zunächst war die Vermutung aufgetaucht, ein Silvesterböller könne unter den Dachstuhl geraten sein und - quasi mit Zeitzünder - zwei Tage später das Feuer entfacht haben. Auch wenn es unwahrscheinlich klinge, werde diese Möglichkeit geprüft, verlautete gestern bei der Kripo. "Es ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass so eine Rakete verspätet abgeschossen wurde", so ein Polizeisprecher.
Verletzt wurde niemand, auch nicht beim Einsatz der Feuerwehren aus Buch und Illertissen. Die vorsorglich vom Roten Kreuz ins Ried geschickte Rettungsmannschaft musste nicht eingreifen.
Gegen 10 Uhr vormittags waren die Feuerwehren in die Bürgermeister-Graf-Straße, die auf Bucher Gemeindeflur liegt, gerufen worden. Mit drei großen Fahrzeugen und etwa 30 Mann rückten die Löschtrupps an. Beim Eintreffen der Wehren brannte es in einem großen Garagengebäude direkt neben dem Wohnhaus. Das Feuer hatte bereits aus einer der im Gebäude integrierten Garagen auf den Dachstuhl übergegriffen. Aus einer daneben liegenden Garage konnte der Hausherr gerade noch zwei Autos und ein Motorrad in Sicherheit bringen. Die Feuerwehren gingen von außen und von oben über die Drehleiter, als auch im Innern der Garagen mit Schwerem Atemschutz gegen die Flammen vor. Um besser an den Brandherd im Dachstuhl heranzukommen, mussten sie von der Drehleiter aus und über Steckleitern die Dachhaut öffnen und das unter den Dachplatten glimmende Isoliermaterial abtragen. Den Einsatz leitete der Bucher Kommandant Peter Burkhart.
Nach einer Stunde können die meisten Einsatzkräfte abrücken
Das Feuer war rasch gelöscht. Nach etwa einer Stunde konnte die Mehrzahl der Feuerwehrleute abrücken. Danach nahmen die Ermittler der Polizei ihre Arbeit auf, um die Brandursache zu klären.
Bei den zwei Bränden am Kollmer-Kühlhaus in Illertissen war jeweils weitaus größerer Sachschaden entstanden. Im August 2007 war dem Unternehmen, das im Zusammenhang mit dem Fleischskandal in die Schlagzeilen geraten war, ein Schaden von rund 25 Millionen Euro entstanden, als wesentliche Teile des Lagerhauses komplett abbrannten. Die Rauchfahne des Großfeuers war damals viele Kilometer weit und mehrere Tage lang zu beobachten. Als Ursache wurde später eine defekte Beleuchtung ermittelt, die gelagerte Lebensmittelverpackungen in Brand gesetzt hatte. Anfang Juni 2010 war am Kühlhaus erneut Feuer ausgebrochen und hatte einen Schaden von mehreren zehntausend Euro hinterlassen. Betroffen war ein Gebäudeteil, der gerade neu errichtet wurde. Der Brand brach abends auf dem Flachdach aus, auf dem tagsüber Teerarbeiten ausgeführt worden waren. Dabei explodierten Gasflaschen und flogen wie Geschosse durch die Luft. Das geschah zum Glück aber noch vor Eintreffen der Feuerwehren, sodass niemand verletzt wurde.