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Illertissen: Investor hat große Pläne für den Illertisser Süden

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Investor hat große Pläne für den Illertisser Süden

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    Auch die Stadt selbst plant im Illertisser Süden – um die Berufsschule herum.
    Auch die Stadt selbst plant im Illertisser Süden – um die Berufsschule herum. Foto: FMP Real Estate

    Es ist ein Vorschlag, der gleich drei Probleme in Illertissen auf einen Schlag lösen könnte: Erstens würde im Süden neuer Wohnraum entstehen, zweitens könnte der dort ansässige Landwirt umsiedeln und drittens sogar noch eine Veranstaltungshalle entstehen. Jedenfalls in der Vorstellung des Münchner Immobilienhändlers Frank Multerer, der nun eine Idee für die Entwicklung des Areals vorgelegt hat. „Ich hoffe, dass das eine positive Resonanz findet“, sagt Multerer, der mit seiner Firma FMP Real Estate in

    Illertissen: Ärger zwischen Landwirt und Anwohnern

    Hier der Bauernhof, dort die Anlieger: Diese Nachbarschaft gibt im Illertisser Süden seit längerem Anlass für Konflikte. Bürger beschweren sich über Gestank, der Landwirt sieht seine Existenz durch die näher rückende Wohnbebauung und damit einhergehende Vorschriften bedroht. Eine Folge des Zwists ist unübersehbar: Auf den Feldern vor seinem Hof hat der Landwirt eine viele hundert Meter lange Wand aus Silage-Ballen aufgeschichtet. Ihm bleibe aus Platzmangel keine andere Möglichkeit, argumentierte er. Anwohner bezweifeln das, mancher Illertisser spricht verächtlich vom „Mauer-Bauer“. Eine Umsiedlung des Hofes ist seit einiger Zeit im Gespräch: Die könnte sich der Landwirt vorstellen, insofern der Kaufpreis für seine Grundstücke stimme. Einen zufriedenstellenden Abschluss will Multerer ermöglichen: „Die Familie muss ihren Umzug ja refinanzieren.“ Allein mit Wohnungen lasse sich die nötige Summe, die Multerer auf Nachfrage nicht nennen will, allerdings nicht aufbringen. Deshalb ist in dem Plan neben sieben Mehrfamilienhäusern (mit insgesamt 50 bis 60 Wohneinheiten) und vielen Bäumen auch ein großes quadratisches Areal eingezeichnet – dort soll ein Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von etwa 3000 Quadratmetern entstehen, nebst Zufahrt und Parkplätzen. Der Betreiber könnte als weiterer Geldgeber für den Kauf des laut Multerer 18000 Quadratmeter großen Gelände auftreten. Außerdem ist ein „Veranstaltungssaal“ auf der Skizze zu sehen, die Fläche soll 780 Quadratmeter betragen. Das „multifunktionale Gebäude“ sei an dieser Stelle in Illertissen gut untergebracht, glaubt Multerer, und es lasse sich in seine Wohnbaupläne im Illertisser Süden gut integrieren. Erreichbar sein soll das Areal über Zufahrten von der Memminger Straße.

    Gut verpackt ist halb gewonnen: Was ein Landwirt im Illertisser Süden zum Leitsatz für seine gewaltige Sammlung an Rinderfutter erhebt, ließe sich in der ganzen Stadt umsetzen.
    Gut verpackt ist halb gewonnen: Was ein Landwirt im Illertisser Süden zum Leitsatz für seine gewaltige Sammlung an Rinderfutter erhebt, ließe sich in der ganzen Stadt umsetzen. Foto: Jens Carsten

    Der Landwirt sei von dem Vorhaben angetan, sagt der Immobilienexperte, der seine Ideen gerne im Stadtrat vorstellen würde. Aus seiner Sicht lasse sich all das mit anderen Wohnbaukonzepten für den Süden kombinieren.

    Bürgermeister Eisen will Multerers Konzept den Stadträten vorlegen – „zur Kenntnis“, wie er sagt. Der Rathauschef macht kein Geheimnis daraus, dass er Vorbehalte hegt. Persönlich könne er sich einen Supermarkt in dieser Größenordnung dort nicht vorstellen, sagt Eisen. Seine Befürchtung: „Dadurch würde die Innenstadt weiter ausbluten.“ Dies dürfe nicht das Ziel der städtischen Bauleitplanung sein. Zudem sei der Bau eines solchen Markts den Anwohnern wohl nicht zu vermitteln. Der Bürgermeister vermisst in

    Illertisser Süden: Stadt plant neues Wohngebiet

    Bürgermeister Eisen betont, dass die Räte die Stadtverwaltung beauftragt hatten, eigene Planungen für den Illertisser Süden vorzunehmen: „Wir haben hier die Planungshoheit.“ Man arbeite mit dem Ingenieurbüro Wick aus Stuttgart zusammen, das mit dem neue Wohngebiet auf dem ehemaligen Baywa-Areal betraut ist. Im Süden werden auch die Grundstücke des Landwirts in die Pläne eingefasst, so Eisen. Die Ergebnisse sollen zeitnah präsentiert werden. Veränderungen im Illertisser Süden könne es nur über ein Bebaungsplanverfahren geben, in das die Bürger eingebunden werden. Zu Multerers Vorstoß sagt Eisen: „Das geht so nicht.“

    Ärger zwischen Landwirt und Bürgern: Um was dabei geht: Eingemauert: Warum ein Landwirt diesen mächtigen Wall aufbaut

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