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Illertissen: In Illertissen wird heftig gebaggert

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In Illertissen wird heftig gebaggert

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    Die ganze Vöhlinstadt ist eine einzige Baustelle: Diesen Eindruck könnte bekommen, wer in diesen Tagen mit dem Auto einmal komplett durch Illertissen muss. Hier der Saumweg.
    Die ganze Vöhlinstadt ist eine einzige Baustelle: Diesen Eindruck könnte bekommen, wer in diesen Tagen mit dem Auto einmal komplett durch Illertissen muss. Hier der Saumweg. Foto: Jens Carsten

    Die ganze Vöhlinstadt ist eine einzige Baustelle: Diesen Eindruck könnte bekommen, wer in diesen Tagen mit dem Auto einmal komplett durch Illertissen muss. Die erste Umleitung wartet schon in der Vöhlinstraße - wegen der umfangreichen Kanalbauarbeiten ist die Haupteinfahrt zur Innenstadt blockiert, hier geht es nun durch Wohngebiete in Richtung Marktplatz. In der Mitte gänzlich dicht auch ist der Saumweg: Dort wird momentan die Kanalisation erweitert. Der neue Hauptsammler ist aktuell das teuerste Bauprojekt der Illertisser Stadtverwaltung, sagt Bernd Hillemeyr, der im Rathaus für den Tiefbau zuständig ist.

    Fleißig gebaggert wird auch weiter im Norden: Die Rudolf-Diesel-Straße bekommt einen Anschluss zur Nordtangente, die gigantischen Erdhügel sind schon von Weitem zu sehen. Aber auch an vielen anderen Stellen im ganzen Stadtgebiet warnen Schilder vor Löchern im Boden: Dort werden in diesen Tagen Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt. "Momentan ist bei uns an Baustellen schon einiges geboten", sagt Hillemeyr. Ein Überblick.

    Vöhlinstraße: Zu Beginn der Woche haben die Arbeiten in der Vöhlinstraße begonnen, es ist der erste Schritt eines dreistufigen Ausbaus. Zwischen Bettengeschäft und Rathaus erfolgen zunächst Kanalbauarbeiten, dann wird die Fahrbahn erneuert. Dabei kommen Klinker und Granit zum Einsatz. Im Herbst soll alles fertig sein, die Innenstadt in dem Bereich dann ein einheitliches Straßenbild bieten. Die Kosten liegen bei rund 1,17 Millionen Euro.

    Die Verkehrsteilnehmer können über Point, Weiherstraße und Martinsplatz ausweichen. Auch wenn die Straßen in den Wohngebieten eng sind - bisher funktioniere die Umfahrung ganz gut, sagt Hillemeyr. Auch wenn einige noch nicht bemerkt hätten, dass der Reichshof im Zuge der Umleitung zur Einbahnstraße erklärt worden ist. "Da wird schon falsch herum reingefahren." Es dauere wohl, bis sich die Bürger daran gewöhnen, vermutet Hillemeyr. So lange müsse man sich vor Ort eben arrangieren. Mit dem Fortschritt der Bauarbeiten in der Vöhlinstraße ist Hillemeyr zufrieden: "Es geht flott voran."

    Saumweg: Es ist eine Versammlung von dröhnenden Stahlkolossen: Mehrere Baumaschinen bringen im Saumweg gerade tonnenschwere Spundwände ins Erdreich ein. Dort entsteht ein großer Kanal, ein sogenannter Hauptsammler. Er soll das Abwassernetz leistungsfähig machen, erläutert Hillemeyr. Aktuell stoße das System an seine Grenzen, das jahrzehntealte Pumpwerk an der Ecke von Edisonweg und Saumweg sei überlastet. Und in den nächsten Jahren soll in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem ehemaligen Baywa-Areal, das größte zusammenhängende Wohngebiet Illertissens entstehen. Da müsse die Kanalisation mithalten können, so Hillemeyr. Eigentlich war die Maßnahme an dieser Stelle bereits seit vielen Jahren vorgesehen, sei jedoch immer wieder verschoben worden. Möglicherweise wegen der zu erwartenden stattlichen Kosten: für das Kanalsystem gibt die Stadtverwaltung rund zwei Millionen Euro aus. Das liegt unter anderem daran, dass in sechs Metern Tiefe gearbeitet wird und darüber einige Kabel verlaufen. Hillemeyr: "Das ist ziemlich schwierig." Dauern werden die Arbeiten wohl noch bis zum Herbst. Eine Durststrecke für viele Anwohner, räumt Hillemeyr ein. Mehrere Anwohner beklagten sich über Lärm vor ihren Haustüren - und auch Gewerbetreibende, die tagsüber ungestört telefonieren wollten.

    Nordtangente: Ein Gebirge aus Erdhügeln bekommt zu sehen, wer den Blick über die Baustelle an der Rudolf-Diesel-Straße schweifen lässt. Weil das dortige Gewerbegebiet wächst und mehrere Firmen erweitern, wird die Fahrbahn an die Nordtangente angeschlossen. Die Idee: Lastwagen müssten dann nicht mehr durch das Wohngebiet im Westen rollen. Die neue Strecke sei ohnehin praktischer für die Fahrer, deren Ziel meistens die Staatsstraße im Osten sei.

    An der Böschung mussten einige kleinere Bäume gefällt werden, Bürger hatten das kürzlich bemängelt. Die Rodung war im Zuge der Bauarbeiten unausweichlich, sagt Hillemeyr. Auf der neu entstehenden Grünfläche soll jedoch nachgepflanzt werden. Die Unterführung der Nordtangente ist derweil gesperrt - "blöd" für Fahrradfahrer, die etwa zur Firma BASF wollten, wie der städtische Bauexperte sagt. Allerdings ließe sich das nicht anders organisieren. Wer die Baustelle von der Nordseite betrachtet, schaut buchstäblich in die Röhre: Der Tunnel ragt ein Stück weit ins Gelände, der Hang außen herum wurde mit Metallwänden gesichert. Damit die Böschung nicht abrutscht, wie Hillemeyr erklärt.

    Glasfaserkabel: In Illertissen wird aber noch an vielen anderen Stellen gebaggert - und zwar im Auftrag der Telekom, die ihr Glasfasernetz ausbaut. Ein Loch klafft im Oberen Graben, weitere Arbeiten stehen in der Auer Straße, der Wilhelm-Walker-Straße und der Dietenheimer Straße an. Und damit "in fast allen Ecken der Stadt", sagt Hillemeyr.

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