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Illertissen: Illertisser Garten wird Teil eines Unesco-Projekts

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Illertisser Garten wird Teil eines Unesco-Projekts

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    Der Farbkreisgarten auf der Jungviehweide  in Illertissen ist nun Teil eines Programms der Vereinten Nationen.
    Der Farbkreisgarten auf der Jungviehweide  in Illertissen ist nun Teil eines Programms der Vereinten Nationen. Foto: Regina Langhans

    Ein besonderer Garten in Illertissen ist in das weltweite Netzwerk „Sevengardens“ aufgenommen worden – und ist damit nun Teil des Zehnjahresprojekts „Biologische Vielfalt“ der Unesco, der Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen. Es geht um den Farbkreis auf der Jungviehweide und um die Produktion von Malerfarben ohne Chemie. Am Samstag wird deshalb ein Preis überreicht. Dazu kommt „Sevengardens“-Botschafterin Susanne Frenzel aus Erfurt nach

    Die Auszeichnung geht an Thea Zedelmeier, die Vorsitzende der Förderer der Gartenkultur, die den Farbkreisgarten initiiert hat. (Es gibt auch einen Duftkreisgarten, mehr darüber: Im Kreis betörender Düfte). Dass gerade „ihr“ Garten unter den von Experten und Blumenfreunden ehrenamtlich verwalteten Musterflächen ausgezeichnet wird, sei eine große Überraschung, sagt die 54-Jährige. Den Ausschlag dafür gaben die Blumenfotos auf Zedelmeiers Homepage, auf der es auch um Pflanzenfarben geht. „Sevengardens“-Botschafterin Frenzel war beim Stöbern im Internet auf die abgebildete Farbenpracht aufmerksam geworden und hatte Kontakt geknüpft. Zedelmeier erzählt, wie sie von Frenzel über das Projekt „Sevengardens“ und der damit verbundenen Philosophie erfahren hat. Dabei handele es sich um ein Projekt des Essener Künstlers Peter Reichenbach. Er initiierte sogenannte Färbergärten – zunächst in sieben Ländern in Europa, daher der Name „Sevengardens“. Das Ziel: Farben traditionell herzustellen, ohne chemische Zusätze. Inzwischen hat Reichenbachs Projekt eine Anerkennung des Nationalkomitees der Vereinten Nationen erhalten – als Maßnahme für die „Biologische Vielfalt“, wie das ein Jahrzehnt (2011 bis 2020) umfassende Vorhaben heißt.

    Farbpflanzengarten: Illertisserin wird zur Botschafterin

    Dabei sei es mit dem Pflanzenanbau allein nicht getan, sagt die Farbpflanzenexpertin Zedelmeier. Neben der Herstellung aus natürlichen Bestandteilen gehe es auch um das Weitergeben alter Methoden.

    Mit der Auszeichnung gehe die Verpflichtung einher, altes Wissen zu bewahren und weiterzutragen. Bei der Feierstunde am Samstag wird Zedelmeier zur „Sevengardens“-Botschafterin ernannt. Zedelmeier hat als ausgebildete Wildkräuterführerin eine Vorliebe für die Pracht natürlicher Pflanzenfarben und empfindet die Auszeichnung als Ehre und Bestätigung ihres Engagements. „Die Naturfarben haben mich wegen ihrer Schönheit und Einzigartigkeit so verzaubert, dass ich sie zu meiner Berufung gemacht habe.“ Seit 2014 ist sie Patin des Farb- und Färbepflanzengartens auf dem Gelände des Museums der Gartenkultur in Illertissen. Als „Sevengardens“-Botschafterin kann sie ihrem grünen Anliegen künftig wohl noch mehr Nachdruck verleihen.

    Mehr dazu lesen Sie hier: Im Kreis betörender Düfte, In Illertissen entsteht jetzt Rosenöl und Gartenfachleute und Vereine sind sich ganz grün.

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