Recht ausführlich hat der Illertisser Stadtrat über die Vor- und Nachteile von Solaranlagen auf freien Flächen diskutiert: Weniger weitreichend war dann der folgende Beschluss. Lediglich eine der vier von Klimaschutzmanager Simon Ziegler vorgeschlagenen Flächen (entlang der Autobahn und der Bahnlinie) wurde zum Vorranggebiet erklärt. Diese befindet sich im Norden Tiefenbachs östlich der A7 und ist etwa vier Hektar groß.
Auch eine "Bürgersolaranlage" ist im Gespräch
Sie gehört Privatleuten: Die können nun prinzipiell Bauanträge für Solaranlagen einreichen (oder das einen Investor tun lassen). Auch ein Kauf durch die Stadt ist nicht ausgeschlossen. Im Gespräch ist zudem eine sogenannte „Bürgersolaranlage“. Die Fläche ist groß genug für eine Anlage mit einer Leistung von zwei bis drei Kilowattstunden, schätzt Ziegler. Er hätte sich zwar ein deutlicheres Bekenntnis zur Solarenergie gewünscht. „Aber das ist immer noch besser als gar keines.“
![Hat einiges angestoßen, und noch viel vor: Simon Ziegler. Hat einiges angestoßen, und noch viel vor: Simon Ziegler.](https://images.mgpd.de/img/100501191/crop/c1_1-w100/1941722975/2144836398/copy20of20img05771tif.jpg)
Aus Zieglers Sicht ist der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien ein unverzichtbarer Bestandteil im Kampf gegen den Klimawandel. Jede Region in Deutschland müsse dazu ihren Beitrag leisten, sagte er in der Ratssitzung. Insgesamt hatte er 16 Flächen an der A7 und der Bahnlinie ausgemacht, wo der Bau von Freiflächenanlagen technisch möglich wäre. In Absprache mit dem Bund Naturschutz kamen vier in die engere Wahl. Auf 15 Hektar hätten sich etwa zehn Megawattstunden produzieren lassen, das sind zehn Prozent des Illertisser Jahresverbrauchs.
Nicht der ganze Strom bleibt in der Stadt
Rein rechnerisch: Denn nicht der ganze erzeugte Strom werde vor Ort verbraucht. Das bemängelten einige Stadträte: Sie forderten den Einsatz moderner Speichertechnologie und gaben zu bedenken, dass Fotovoltaik-Anlagen bei Regen und Schnee keine Energie lieferten, zur Mittagszeit an sonnigen Tagen dafür mehr, als benötigt. Ob eine Anlage entsteht und wie diese aussieht und betrieben wird, ist unklar. Mit dem Ratsbeschluss wurde nun erst einmal ein Gebiet ins Auge gefasst. Ziegler sieht das als „Startsignal“. Mit einer ökologisch sinnvollen Umsetzung könne in Illertissen ein Vorzeigeprojekt entstehen. (caj)
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