Viel Hitze, wenig Regen – und das schon seit einigen Tagen. Hoch „Concha“ lässt die Region derzeit schwitzen. Temperaturen um die 30 Grad schüren allerdings nicht nur die Lust auf Eis, Freibad und kühle Getränke – mit den Spitzentemperaturen steigt auch die Waldbrandgefahr.
Für den Landkreis Neu-Ulm hat der Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes gestern die höchste Warnstufe fünf ausgewiesen. Heißt: Die Waldbrandgefahr ist sehr hoch. Und auch für den heutigen Freitag sei Warnstufe vier prognostiziert, sagt Wolfgang Höppler, Fachbereichsleiter für Sicherheitsrecht, Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Neu-Ulm. Wer in und in der Nähe von Wäldern unterwegs ist, sollte deshalb vorsichtig sein. „Kein Feuer, nicht rauchen“, so Höppler. Auch weggeworfene Glasflaschen können bei Sonneneinstrahlung wie ein Brennglas wirken. Selbst wenn viele das mittlerweile wüssten: „Es gibt immer noch unvernünftige Leute, die im Wald grillen“, sagt Höppler – und spricht dabei aus Erfahrung.
Höppler ist einer von derzeit elf Luftbeobachtern, die bei Waldbrandgefahr im Einsatz sind. Vom Flugplatz in Illertissen aus starten die Freiwilligen, um die Waldgebiete auf entstehende Brände hin abzusuchen. Ihr Einsatzgebiet reiche dabei von Neu-Ulm bis nach Günzburg, Augsburg und ins Unterallgäu. Denn Illertissen ist einer von insgesamt drei Stützpunkten in Schwaben.
Wann geflogen werden muss, ordnet die Regierung von Schwaben an. Aufgrund der hohen Temperaturen der vergangenen Tage sind die Luftbeobachter bereits seit Dienstag unterwegs. Gemeinsam mit einem speziell ausgebildeten Piloten des örtlichen Luftsportvereins geht es in die Höhe – und Hitze.
Im Cockpit herrschen Temperaturen um die 40 Grad
Bei starkem Sonnenschein heizt sich das Glascockpit des Flugzeugs ordentlich auf – und zwar auf bis zu 40 Grad. „Alles andere als ein Spazierflug“, sagt Höppler. Vor allem wenn man bedenkt, dass in der Luft auch noch Karten gelesen und die Orientierung gehalten werden muss. Selbst für einen Luftbeobachter mit 15 Jahren Erfahrung sei das sehr anstrengend. „Wer unten ankommt, ist schweißgebadet“, sagt Höppler und lacht.
Wie lange die Luftbeobachter noch fliegen werden, hänge davon ab, ob es in den kommenden Tagen weiter trocken bleibt. Laut Deutschem Wetterdienst soll sich die Lage weiter verschärfen.