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Illertissen: Großbrand: Feuerwehr rettet zwei Menschen aus den Flammen

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Großbrand: Feuerwehr rettet zwei Menschen aus den Flammen

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    Ein Teil des Daches musste im Zuge der Löscharbeiten abgetragen werden. Die Feuerwehrleute konnten sogenannte Glutnester ausfindig machen und beseitigen.
    Ein Teil des Daches musste im Zuge der Löscharbeiten abgetragen werden. Die Feuerwehrleute konnten sogenannte Glutnester ausfindig machen und beseitigen.

    Beim Brand eines ehemaligen Bauernhofes an der Vöhlinstraße in Illertissen wurde am Samstagnachmittag ein Mann buchstäblich in letzter Minute aus dem brennenden Haus gerettet. Nur dem schnellen und effektiven Einsatz der Feuerwehr ist es wohl zu verdanken, dass keine Todesopfer zu beklagen sind – und dass der vordere Teil des Gebäudes bewahrt werden konnte. Es war ein großer Einsatz: Insgesamt 70

    Vollalarm für die Feuerwehr Illertissen hieß es am Samstag kurz nach 15.15 Uhr: „Brand eines Mehrfamilienhauses in der Vöhlinstraße 24 in Illertissen“, lautete die Nachricht. Vom nur 200 Meter entfernten Gerätehaus rückten sofort alle verfügbaren Kräfte aus; eine große Rauchsäule aus dem Dachstuhl des rückwärtigen Hausteils war schon von Weitem sichtbar. Bei dem sogenannten Mehrfamilienhaus handelte es sich um das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen eines vor wenigen Jahren verstorbenen Landwirts, es ist eines der ältesten Bauernhäuser der Stadt. Bei Ausbruch des Feuers waren zwölf Personen im Gebäude, die meisten konnten sich selbst ins Freie retten. Passanten hatten sie auf das Feuer aufmerksam gemacht. Die Augenzeugen setzten auch sofort einen Notruf ab.

    Weitere Personen könnten sich im Haus befinden

    Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde allerdings bekannt, dass sich noch weitere Personen im Haus befinden könnten: Mehrere Trupps der Illertisser Wehr nahmen mit schwerem Atemschutz die Suche auf. In einem schon lichterloh brennenden Zimmer fanden sie einen offensichtlich orientierungslosen Mann, den zwei Feuerwehrmänner sofort ins Freie brachten. „Das war Rettung in letzter Minute“, sagte der Illertisser Kommandant und Einsatzleiter Erik Riedel.

    Damit nicht genug: Auf dem Weg ins Freie kam den Einsatzkräften ein Mann entgegen, der ins brennende Haus gehen wollte, um Sachen zu holen. Er wurde ebenfalls sofort aus dem Gebäude gebracht, beide Personen wurden dem Rettungsdienst übergeben.

    Dieses alte Bauernhaus an der Illertisser Vöhlinstraße hat am Samstag gebrannt: Rund 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz, sie konnten zwei Bewohner aus den Flammen retten. Zwei Menschen wurden verletzt.
    Dieses alte Bauernhaus an der Illertisser Vöhlinstraße hat am Samstag gebrannt: Rund 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz, sie konnten zwei Bewohner aus den Flammen retten. Zwei Menschen wurden verletzt.

    Der aus dem Zimmer gerettete 40-Jährige hatte eine Rauchvergiftung erlitten; der Zweite konnte nach ärztlicher Untersuchung schließlich unversehrt entlassen werden. Eine 61-jährige Frau war aus dem vorderen Gebäudeteil noch selbst ins Freie gelaufen, dann aber aufgrund eines Schocks zu Boden gegangen. Rettungskräfte brachten sie wie den 40-Jährigen auch umgehend ins Krankenhaus.

    Einsatzleiter holt weitere Feuerwehren hinzu

    Kommandant Riedel ließ die Feuerwehren Jedesheim und Vöhringen nachalarmieren, um noch mehr Kräfte unter Atemschutz und eine weitere Drehleiter einsetzen zu können. In einem massiven Löscheinsatz konnte so das Übergreifen der Flammen vom rückwärtigen Teil des Hauses auf das zur Straße hin gelegene, angebaute Haupthaus verhindert werden. Teile des Daches wurden von Drehleitern aus geöffnet und weitere Einsatzkräfte löschten die brennenden Fehlböden über dem Erdgeschoss. Das konzentrierte Vorgehen hatte Erfolg: Nachdem das Dach des rückwärtigen Hausteils abgeräumt und das Feuer gelöscht war, wurde der gesamte betroffene Bereich mit der Wärmebildkamera kontrolliert, um Glutnester ausfindig zu machen. Sie wurden nach ihrer Entdeckung gelöscht.

    Auch Bürgermeister Jürgen Eisen war zur Brandstelle gekommen. Er kümmerte sich um die Unterbringung der Bewohner. Eine Familie aus dem betroffenen Gebäudeteil, sowie die beiden zuerst geretteten Männer, bekamen Plätze in städtischen Notunterkünften, die Bewohner des vorderen Gebäudeteils konnten nach Einsatzende wieder in ihre Wohnungen zurück.

    Gegen 19 Uhr war der Löscheinsatz beendet, bis 23.30 Uhr erfolgten in regelmäßigen Abständen Kontrollen mit der Wärmebildkamera. Als diese kein Ergebnis mehr brachten, konnte die Brandstelle freigegeben werden.

    Die Brandursache ist bisher ungeklärt. Der Kriminaldauerdienst (KDD) Memmingen hatte noch am Nachmittag die Ermittlungen aufgenommen, die nun von Beamten der Kriminalpolizei Neu-Ulm fortgeführt werden. Laut ersten Schätzungen liegt der Sachschaden bei rund 150.000 Euro.

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