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Illertissen: Gartenfachleute und Vereine sind sich ganz grün

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Gartenfachleute und Vereine sind sich ganz grün

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    Kreisfachberater Rudolf Siehler (links) will alte Apfelsorten vor dem Aussterben bewahren und hatte eine Auswahl im Museum der Gartenkultur ausgestellt. Feinschmecker kamen da nicht umhin, die eine oder andere Frucht zu kosten.
    Kreisfachberater Rudolf Siehler (links) will alte Apfelsorten vor dem Aussterben bewahren und hatte eine Auswahl im Museum der Gartenkultur ausgestellt. Feinschmecker kamen da nicht umhin, die eine oder andere Frucht zu kosten.

    Im Laufe der Jahre haben die Gartenexperten auf der Illertisser Jungviehweide vieles zum Blühen und Gedeihen gebracht. Dass ihr Ideenreichtum kaum Grenzen kennt, hat die jüngste Aktion in diesem Sommer bewiesen: Denn erstmals holten die „Förderer der Gartenkultur“ mit ihrer Vorsitzenden Thea Zedelmeier und Gartenkreisfachberater Rudolf Siehler ihre grünen Kollegen aus den Kommunen dazu: 14 Obst- und Gartenbauvereine haben von April bis Oktober unter dem Motto „Gartenwissen aus erster Hand“ Besucher auf die

    Thematisch passend zur Museumsschau „Reiche Ernte – der Arbeit Lohn“ verrieten die Hobbygärtner den Gästen altbewährte Tipps und Tricks, boten Rezepthefte oder führten ihr gärtnerisches Handwerk an Beispielen vor. Sie boten die Praxis zur im Museum der Gartenkultur vermittelten Theorie. Zum Ende der Saison ziehen die Initiatoren nun Bilanz. So bezeichnet Kreisfachberater Siehler die Aktion als „gelungenen Brückenschlag zwischen örtlichen Vereinen und Betreuung durch die Gartenfachberatung des Landkreises auf der noch jungen Plattform des Gartenmuseums“. Besucher von Museum und Staudengärtnerei seien mit großem Interesse an den Ständen der Gruppen stehen geblieben.

    Die Anlagen der Jungviehweide dienten inzwischen als Wochenendziel ganzer Ausflugsgesellschaften, darunter Gartenbauvereine bis aus Oberfranken. Siehler sagt: „Diese fruchtbare Symbiose zur Förderung von blühenden und fruchtenden Gärten wird in Zukunft weitergeführt.“

    So hätten sich die Vereine ihrerseits über Fachfragen der Besucher gefreut, darunter etliche ratsuchende Gartenbesitzer aus Neubaugebieten.

    Als Gartenexperte Herbert Schmid aus Au die Kunst des Veredelns vorführte, habe er eine besondere Frage zu beantworten gehabt, erzählt Siehler: „Kann auch ein Pfirsichreis auf einen Apfelbaum gepfropft werden?“

    Kollegin Helga Griesinger aus Gerlenhofen wiederum hatte Proben eigener Suppenwürze dabei, ebenso das zugehörige Rezept für die Herstellung aus Gemüse vom eigenen Garten. Noch bevor alles aufgebaut war, sei ein Mann mit folgender Frage vor ihr gekommen: „Gehört Liebstöckel auch zum Suppengewürz?“

    Der Kreisfachberater selbst stellte 60 Apfel- und Birnensorten aus. Er sagt: „Viele Gartenbesitzer wollten ihre Lieblingssorten vorab kosten, bevor sie ihren Apfelbaum – passend zur günstigen Pflanzzeit im Herbst – kauften.“ Selbst der Besitzer einer Baumschule aus dem Biberacher Raum sei gekommen, um für seine geplante Homepage die gewünschten Äpfel zu fotografieren.

    Kritische Rückmeldungen habe es von jenen Gartenbauvereinen gegeben, die in der weniger frequentierten Ferienzeit oder bei schlechtem Wetter ihren Stand aufgebaut hatten. Doch Siehler weiß, dass sich alle über die Gelegenheit gefreut hätten, Nichtmitglieder und neue Gartenbesitzer auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Vorstellungen wurden durch Fachvorträge ergänzt, etwa von Ernährungsberaterin Christine Egle über Vorratshaltung.

    Für Thea Zedelmeier war die Veranstaltungsreihe eine „tolle Aktion voll interessanter Begegnungen“, wobei ihr Wunsch – ein grünes Netzwerk auf der Jungviehweide – immer realer werde.

    Ihre Bewunderung gelte den Gartenbauvereinen, die mit viel Herzblut und Kreativität ihre Aktionen durchgeführt hätten. Sie sagt: „Für mich war es eine Bereicherung.“ Tatsächlich wachse das Netzwerk, sie erhalte interessante Rückmeldungen.

    Der Plan fürs Begleitprogramm zur neuen Schau „Ringel Rangel Rosen“ stehe, sagt Ausstellungsleiter Wolfgang Hundbiss von der Stiftung Gartenkultur. Es gebe zwei Schwerpunkttage, vielleicht treffe er da einige Vereine wieder.

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