Das in der Iller bei Dietenheim geplante Schachtkraftwerk ist eine verzwickte Angelegenheit: Weil der Bauherr eine Genehmigung hat, ist die Sache eigentlich längst entschieden. Und doch auch wieder nicht: Der Rechtsstreit um das Vorhaben dauert an – was den Baubeginn nun trotz bereits erteilter Erlaubnis verzögert. Es ist an der Zeit, dass eine endgültige Entscheidung fällt. Davon würden nicht nur einerseits die Firma Fontin und andererseits der Bund Naturschutz profitieren, sondern auch alle Menschen, die sich um die Zukunft der Iller in der Region Gedanken machen.
Die Diskussionen gehen weiter
Bis dahin werden die Diskussionen munter weitergehen. Denn es prallen unversöhnliche Ansichten aufeinander, verschiedene Weltanschauungen. Der Bauherr betont, wie wichtig eine neue, umweltverträgliche Technik zur Energieversorgung aus Wasserkraft ist. Immerhin habe der Entwickler, Professor Peter Rutschmann, dafür die bayerische Umweltmedaille erhalten. Die Gegner befürchten jedoch erhebliche negative Auswirkungen für die Iller, für Tier- und Pflanzenwelt. Beide Parteien können ihre Argumentationen begründen – um so schwerer tut sich der Laie, über das Gesagte zu urteilen. Deshalb ist die Justiz als übergeordneter Impulsgeber weiterhin gefordert.
Fakten sollten geprüft werden
Auch wenn das Verwaltungsgericht Sigmaringen die Klage der Gegner gegen den Bau bereits abgewiesen hat – die Fakten, Argumente und Einwände sollten noch einmal genau geprüft werden. Am besten von neutralen Gutachtern. Das erhöht die Chance, dass die Beteiligten am Ende mit einer wie auch immer gearteten Entscheidung leben können. Das ist derzeit überhaupt nicht in Sicht: Solange sich Kläger wie Bauherr voll im Recht sehen und keine Seite zurückzieht, wird die unselige Debatte um das Schachtkraftwerk weitergehen. Der Streit lässt sich wohl nicht beilegen, ohne dass die verzwickte Situation noch einmal genau analysiert wird. Ohne Machtwort von oben dürfte das jedoch nicht passieren.
Warum sich der Baubeginn wohl verzögert: Mehr dazu lesen Sie hier:
Iller-Kraftwerk: Der Baubeginn verzögert sich