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Illertissen: Diesellok verliert Öl: So lief der Einsatz in Illertissen ab

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Diesellok verliert Öl: So lief der Einsatz in Illertissen ab

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    Nachdem der Lokführer einen Leistungsverlust beim ersten Triebfahrzeug bemerkt hatte, stoppte er den Zug auf Höhe der Nordtangente in Illertissen.
    Nachdem der Lokführer einen Leistungsverlust beim ersten Triebfahrzeug bemerkt hatte, stoppte er den Zug auf Höhe der Nordtangente in Illertissen. Foto: Wilhelm Schmid

    Ein Defekt an einer Diesellokomotive des Intercity-Zuges IC 2012 Allgäu, der von Oberstdorf nach Dortmund fährt, hat den Bahnverkehr auf der Illertalbahn am Samstag für mehrere Stunden zum Stillstand gebracht. Gegen zwölf Uhr mittags waren die Feuerwehren aus Altenstadt und Umgebung zunächst zum Bahnkilometer 54 bei Filzingen alarmiert worden, was sich dann aber als Irrtum herausstellte: Der Zug stand zehn Kilometer weiter nördlich in Illertissen.

    Der Triebfahrzeugführer des mit zwei baugleichen Loks der Baureihe 218 bespannten Intercity hatte nach einem kurzen Halt im Bahnhof Illertissen – ein anderer Zug musste vorbeigelassen werden – und der Wiederanfahrt einen Leistungsverlust der vorderen Lok bemerkt. Daraufhin leitete der Lokführer sofort einen Bremsvorgang ein, durch den der Zug so zum Stillstand kam, dass die beiden Loks unmittelbar hinter der Brücke der Nordtangente beim V-Markt stehen blieben. Die neun Wagen des Zuges reichten zurück bis zum aufgelassenen Bahnübergang Saumweg.

    Die nun alarmierte Feuerwehr Illertissen fing auslaufendes Öl mit Planen und in Wannen auf. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Hydrauliköl, von dem sich ungefähr 500 Liter in der Lok befanden. Der Ölschaden hatte bereits bei Jedesheim begonnen und so waren auch die Bahnübergänge und die Strecke mit den Übergängen Binsengrabenweg sowie Dietenheimer und Auer Straße stark verschmutzt. Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr Jedesheim gerufen, die den Bahnkörper in ihrem Bereich vorläufig säuberte.

    Ein vom Zugpersonal zu Hilfe gerufener Notfallmanager organisierte einen Bus, in den die etwa fünfzig Fahrgäste des Zuges über eine darin mitgeführte Klapptreppe mithilfe der Feuerwehrleute umsteigen konnten. Sie wurden nach Ulm gebracht, um dort Anschlusszüge in Richtung Dortmund zu erreichen. Auf der Strecke zwischen Ulm und Memmingen wurde nach Angaben des Notfallmanagers ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

    Um den durch das Hydrauliköl entstandenen Umweltschaden zu begutachten, kam ein Vertreter der sogenannten fachkundigen Stelle für Wasserwirtschaft des Landratsamtes Neu-Ulm an die Unfallstelle. Er stellte fest, dass ein großer Teil der insgesamt 500 Liter Hydrauliköl noch in der Lok war. Ihm fiel aber auch auf, dass es sich bei dem ausgetretenen Öl um einen Stoff der „Wassergefährdungsklasse 2 – deutlich wassergefährdend“ handelte, was nun eine umfassende Dekontamination zur Folge haben wird. So müssten nicht nur die von der Feuerwehr vorläufig gereinigten Bahnübergänge, sondern auch die gesamten fünf Kilometer des verschmutzten Gleisbettes von einem externen Ingenieurbüro begutachtet und dann je nach Bedarf saniert werden.

    Eine dritte Lok schleppte den gesamten Zug später nach Ulm

    Gegen 14.30 Uhr war die Lage dann so weit geklärt, dass die zweite, intakt gebliebene Lok den gesamten Zug mitsamt dem beschädigten Triebfahrzeug in den Bahnhof Illertissen zurückschieben konnte. Die Feuerwehren hatten ihre Reinigungsarbeiten auf den Bahnübergängen gegen 15 Uhr beendet, sodass die Strecke wieder freigegeben werden konnte. Gegen 16.30 Uhr wurde schließlich die komplette Zuggarnitur von einer dritten Lok nach Ulm geschleppt.

    Über die Höhe des Sachschadens und die voraussichtlichen Reinigungskosten war am Wochenende noch nichts zu erfahren.

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