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Illertissen: Die „Jugend von heute“ will etwas bewegen

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Die „Jugend von heute“ will etwas bewegen

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    Im Sommer ist das Illertisser Jugendparlament neu gegründet worden. Mit dabei sind Mädchen und Jungen, die sich für die Belange der Jugendlichen einsetzen wollen.
    Im Sommer ist das Illertisser Jugendparlament neu gegründet worden. Mit dabei sind Mädchen und Jungen, die sich für die Belange der Jugendlichen einsetzen wollen. Foto: Felicitas Macketanz (Archivbild)

    Etwas mehr politische Bildung in Unterricht und Freizeit, das wünscht sich das Illertisser Jugendparlament. Und die Mitglieder selbst sind ein gutes Beispiel dafür, dass auch Mädchen und Buben eine Stimme in der Kommunalpolitik haben und für eine Sache eintreten können. Das Gremium, bestehend aus Schülern, ist im Sommer neu gegründet worden – und hatte nun die Gelegenheit, sich und seine Arbeit in den ersten Monaten vor den Stadträten im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales zu präsentieren. Eine Chance, die die Jugendlichen nutzten. Auch ein Appell war dabei, nicht nur an die Stadträte, sondern an alle Illertisser gerichtet: „Redet mit uns statt über uns“, sagte Emilia Möst stellvertretend für ihre Kollegen. „Wir wollen gegen das ,Die Jugend von heute, typisch’ ankämpfen. Damit man sieht: Die machen was.“

    Die 15-Jährige hat von Aktionen berichtet und sogleich auf Punkte hingewiesen, an denen das Gremium mithilfe der Stadt und deren Stadtjugendpflegern Harry Heckenberger und Kathrin Grimm in Zukunft ansetzen möchte. Allgemeine Ziele sind: mehr für die Umwelt tun, ein Sprachrohr für die Jugendlichen sein, die politische Bildung fördern und sich die sozialen Medien zunutze machen. Konkrete Vorschläge für Aktionen haben die Heranwachsenden bereits. „Wir würden gerne Ersatzprodukte für Plastik an Schulen verkaufen, zum Beispiel Zahnbürsten mit Holzgriff“, sagte die Schülerin. Im vergangenen Jahr ist bereits die Müllsammelaktion gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager der Stadt ausgebaut worden. Im April soll sie erneut zwei Tage lang stattfinden.

    Kino in der Schranne soll wieder stattfinden

    Auch Freizeitveranstaltungen waren Thema. So hatte im Sommer etwa eine School’s-out-Party stattgefunden, bei der rund 100 Jugendliche zusammen feierten. Der wohl größte Erfolg des Parlaments war bisher jedoch das Kino in der Schranne. Es fand im Oktober zum ersten Mal statt und kam „gleich sehr gut an“, wie Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) lobte. Vorstellungen des Films „Landrauschen“ waren sogar ausverkauft gewesen, am Ende kamen laut Möst rund 250 Euro Gewinn bei der Veranstaltung zusammen. Und so soll es auch eine Fortsetzung der Filmvorführungen geben. „Die

    Stolz zeigten sich er und die jungen Parlamentarier auch darüber, dass sich Illertissen im Herbst bei einer Regionalkonferenz der schwäbischen Jugendarbeit in Babenhausen als Exempel vorstellen durfte. (Mehr dazu lesen Sie hier: Experte warnt: Gemeinden müssen mehr für junge Leute tun)

    Noch ausbauen lässt sich aus Sicht des Jugendparlaments der Bereich politische Bildung. An der U18-Wahl im Oktober – ein paar Tage vor der Bayerischen Landtagswahl – hätten sich leider nur sehr wenige Jugendliche beteiligt. Möst vertrat die Meinung, dass man zusammen mit den Schulen Interesse für Politik wecken sollte. Lehrer sollten ihr zufolge solche Inhalte regelmäßiger im Unterricht behandeln. Hierzu meldete sich Stadtrat Ansgar Batzner (Freie Wähler) zu Wort: „Ich habe aufgehorcht, dass sich so wenige für die Wahl interessiert haben. In diesen Zeiten ist es doch wichtig, Flagge zu zeigen.“ Dem stimmte Rüdiger Stahl (ÖDP/AB/Grüne) zu und riet: „Lasst euch durch die Resonanz bei der Wahl nicht verunsichern.“ Kasim Kocakaplan (SPD) erkundigte sich, ob auch Illertisser Schüler vorhaben, sich an den Fridays for Future zu beteiligen, eine Aktion, bei der Schüler vielerorts an Freitagen für den Klimaschutz protestieren. Dafür schwänzen sie auch den Unterricht. Möst sagte, es sei tatsächlich etwas in diese Richtung geplant.

    Die Räte lobten das Selbstbewusstsein und Engagement der Jugendlichen. Amalie Speiser (CSU) appellierte: „Macht weiter so, vielleicht seid ihr dann auch irgendwann in der Kommunalpolitik aktiv.“

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