Geht es um Yoga oder Kochkurse, können die Mitarbeiter der Volkshochschule volle Teilnehmer-Listen präsentieren. Weniger groß ist Nachfrage in der Region nach Veranstaltungen zu Politik und Zeitgeschichte. Mancher hält die Materie wohl für „zu trocken“ und stürzt sich lieber zur Aqua-Fitness ins kühle Nass. Eigentlich schade: Denn mit drögem Geschichtsunterricht hat die Vhs nichts (mehr) am Hut. Mehr Menschen sollten ihr diesbezüglich eine Chance geben. Das loht sich!
Illertissen: Spannung zum Jahrestag der 1968er-Revolution
Wer etwa im vergangenen Jahr die Veranstaltung „68 wird 50“ zum 50. Jahrestag der 1968er-Revolution besucht hat, weiß: Langeweile kam nicht auf. Die Spannung war, bildlich gesprochen, zum Greifen, als die Tschechin Jaroslava Seidlmayer, eine Zeitzeugin des so genannten Prager Frühlings, berichtete. Von der Gänsehaut, die sie auch heute noch bekomme, wenn sie an diese gespenstische Stille denkt. Die Stille, die in
Volkshochschule im Landkreis Neu-Ulm will attraktiv sein
Auf die Umsetzung kommt es an: Und da ist die Volkshochschule spürbar um Attraktivität bemüht. Das war unter dem langjährigen Leiter Dieter Rösch der Fall, seine Nachfolgerin Carolin Gehring setzt diesen Kurs fort. Zeitzeugen werden auch im neuen Programm zu Wort kommen, wenn es um den Mauerfall und die spektakulären Fluchten aus der DDR geht. Auch der Herbig-Film „Ballon“ verspricht eine interessante Auseinandersetzung mit diesem Teil der deutschen Geschichte. Als Höhepunkt steht eine Berlin-Exkursion an. Das zeigt: Einfach einen Vortrag halten, das war gestern. Stattdessen lautet die Devise: Reinhören, anschauen, mitmachen und vor allem – reinfühlen. Der politische Vhs-Herbst verspricht also spannend zu werden. Er bietet damit einen beachtenswerten Kontrapunkt zu all der Entspannung.
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