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Illertissen: Awo Illertissen: Was die Gruppe im Adler macht

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Awo Illertissen: Was die Gruppe im Adler macht

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    Neben dem Rathaus befindet sich das ehemalige Gasthaus Adler. Das soll nun für rund zwei Millionen Euro saniert werden.
    Neben dem Rathaus befindet sich das ehemalige Gasthaus Adler. Das soll nun für rund zwei Millionen Euro saniert werden. Foto: Franziska Wolfinger

    Von außen kennt das hellblaue Gebäude neben dem Rathaus wohl jeder Illertisser. Doch was darin alles vor sich geht, weiß nicht jeder. Auch nicht, dass es eigentlich jedem offen steht beziehungsweise offen stand – bis es wegen der Coronakrise zeitweise geschlossen bleiben musste. Und bald wieder zubleiben muss, denn dann beginnt die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Rund zwei Millionen wird das Projekt verschlingen. Der Löwenanteil von 1,8 Millionen soll aus Zuschüssen bezahlt werden. Künftig soll es als Vereinshaus dienen, in dem all die Gruppen einen Platz finden, die kein eigenes Vereinsheim haben.

    Der Adler stand immer allen offen

    Ganz so neu ist dieses Konzept allerdings nicht. Bislang nutzt der Illertisser Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (Awo) das untere Stockwerk, in dem auch einige andere Vereine regelmäßig zusammenkommen. Im Erdgeschoss ist ein gemütlicher und großer Gastraum mit Ausschank eingerichtet. Nur eine richtige Küche, die den aktuellen Hygienevorschriften entspricht, gibt es noch nicht. Im ersten Stock ist das Egerländer-Elbogener Heimatmuseum untergebracht.

    Dreimal pro Woche ist die Gaststube für alle geöffnet. Die Awo bewirtet die Besucher mit günstigen Getränken. So sollen auch diejenigen, die sich keine regelmäßigen Restaurantbesuche leisten können, einen Ort haben, an dem sie mit Freunden zusammenkommen können. Eine Gruppe trifft sich beispielsweise immer zum Kartenspielen. Dass der Adler wegen Corona länger zubleiben musste, habe einige der Gäste hart getroffen, sagt Ulrike Tiefenbach, Mitglied im Illertisser Awo-Vorstand. Und auch jetzt können Veranstaltungen wie das beliebte offene Singen oder Bastelnachmittage noch nicht wieder stattfinden.

    Ulrike Tiefenbach, Mitglied im Awo-Vorstand, und Stefanie Steinle, Vorsitzende des Vereins, in der Gaststube des Adler. Dreimal in der Woche ist der Raum als Begegnungsstätte für die Illertisser Bürger geöffnet.
    Ulrike Tiefenbach, Mitglied im Awo-Vorstand, und Stefanie Steinle, Vorsitzende des Vereins, in der Gaststube des Adler. Dreimal in der Woche ist der Raum als Begegnungsstätte für die Illertisser Bürger geöffnet. Foto: Franziska Wolfinger

    Auch einige andere Vereine und Gruppen nutzen das Angebot der Awo, den Adler für Treffen zur Verfügung zu stellen. Dass das möglich ist, sei auch nach all den Jahren leider noch nicht jedem in Illertissen bekannt, bedauert die örtliche Awo-Vorsitzende Stefanie Steinle. Das sei ihr besonders in den Besprechungen zur anstehenden Sanierung aufgefallen. Viele hätten nicht gewusst, dass der Adler auch denen offen steht, die nicht Mitglied bei der Awo sind.

    Die Awo sucht ein Übergangsquartier

    Jetzt, da es auf die Sanierung zugeht, die einige Monate in Anspruch nehmen wird, sucht die Awo nach einem Ausweichquartier, um insbesondere ihre Begegnungsstätte weiter anbieten zu können. Ursprünglich war angedacht, dass die Awo das alte LEW-Gebäude als zeitweisen Ersatz bekommen könnte. Doch weil auch die Kinderbetreuungsplätze in Illertissen derzeit knapp sind, wird das Haus vorerst weiter als Kita genutzt.

    Die Stadt Illertissen würde sich aber weiter sehr bemühen, geeignete Räume zu finden, sagt Steinle. Eine weitere Idee hatte sie bereits: Sollte das neue Feuerwehrhaus in Illertissen bis zum Baubeginn am Adler fertig sein, könnte die Awo eventuell die alten Räume der Wehr übergangsweise nutzen. „Wir hoffen, dass sich das zeitlich ausgeht“, sagt Steinle. Für andere Vorschläge sei sie immer dankbar. Weil sich viele Angebote der Awo an Senioren richten, wäre ein barrierefreier Zugang ideal. Und Ulrike Tiefenbach sagt, es wäre schade, wenn der Treff der Awo wieder längere Zeit ausfallen müsste. Dann könnte leicht alles verloren gehen, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde.

    Jeder soll Taufen und Geburtstage feieren können

    Die Awo will ihre Räume im Adler selbstverständlich auch künftig den Bürgern, insbesondere einkommensschwachen Menschen zu Verfügung stellen. So könnten sich Steinle und ihre Mitstreiter gut vorstellen, die Räume verstärkt für private Feiern zu nutzen. Jedes Kind solle seine Kommunion oder Konfirmation feiern können. Auch wenn die Eltern es sich nicht leisten können, für diesen Anlass alle Gäste in ein Restaurant einzuladen und auch zu Hause der Platz für eine große Feier fehlt, sagt Steinle. Und auch Erwachsene, die kein großes Budget haben, sollen runde Geburtstage oder Goldene Hochzeiten feiern können.

    Öffnungszeiten: Die Awo-Begegnungsstätte im Adler ist dreimal die Woche – Dienstag und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr sowie Freitag von 15 bis 20 Uhr geöffnet.

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