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Illertissen / Au: Die Sonne lacht mit den Auer Narren

Illertissen / Au

Die Sonne lacht mit den Auer Narren

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    Hoch hinaus in den frühlingshaften Himmel: Fröhlich-bunte Pyramiden der Cheerleader aus Vöhringen waren das passende Gegenstück zu den drohenden Aufbauten der verschiedenen Hexenzünfte.
    Hoch hinaus in den frühlingshaften Himmel: Fröhlich-bunte Pyramiden der Cheerleader aus Vöhringen waren das passende Gegenstück zu den drohenden Aufbauten der verschiedenen Hexenzünfte.

    Auch die Sonne lachte mit den Narren in Au – und deshalb herrschte im Illertisser Ortsteil bei Umzug und Faschingstreiben des Carneval Clubs Au (CCA) am Sonntag großer Andrang: 96 Zünfte beziehungsweise 2800 Hästräger und mindestens doppelt so viel närrische Gäste haben gefeiert. Sie kamen zu Fuß wie Beate und Reinhard Bossinger aus dem nahen Illertissen und im Auto aus der ganzen Umgebung. Sogar die angrenzenden Wiesen mussten da als Parkplätze herhalten.

    Die Bossingers rechnen sich allerdings zu den Stammgästen, die den Umzug gewissermaßen „vor der Haustüre“ zum Anlass nehmen für einen schönen Winterspaziergang. Gestern hatten sie dabei beste Frühlingssonne, wovon aber auch all die prächtig herausgeputzten Mäschkerle, Kapellen und Themenwagen profitierten. Sie kamen von links und rechts der Iller, der Schwäbischen Alb oder vom Bodensee wie die Wasserburger Feuerhexen.

    Das Präsidentenpaar Werner Jank junior und Selina Drabert grüßte während der zweistündigen Fahrt im Umzug immer wieder freundlich aus dem Wagen.
    Das Präsidentenpaar Werner Jank junior und Selina Drabert grüßte während der zweistündigen Fahrt im Umzug immer wieder freundlich aus dem Wagen.

    Dass diese – und viele andere – eine derart lange Anreise in Kauf nehmen, um in Au mitzulaufen, findet CCA-Schriftführerin Brigitte Drabert schon erwähnenswert. Allerdings blicke ihr Verein ja auch auf eine 40-jährige Tradition zurück. und seit der Gründung 1979 wurde der Umzug immer größer und über die Region hinaus bekannt.

    Angefangen habe die Lust an der Faschingsgaudi in den 1950er Jahren, sagt Alois Holl von der Musikkapelle Au. „Faschingsdienstag sind wir mit zwei Wagen durchs Dorf gezogen, auf einem die Kinder und auf dem anderen wir Musiker, um zu spielen.“ Berta Bauder und Werner Jank hätten dann den Aumer Faschingsumzug „professionell“ aufgestellt. Bald sei auch die Zunft der Aumer Kröpf gegründet worden.

    Aumer Kröpf eskortieren das Prinzenpaar

    Diese übernahmen nun wieder die Aufgabe, das Präsidentenpaar Selina Drabert und Werner Jank junior im Cabrio zu eskortieren. Die Spitze des Umzugs bildeten diesmal die Ranzenburger Hexen aus dem benachbarten Dietenheim. Gefolgt vom Ranzenburger Hofstaat mit prächtigem Narrenschiff, der Bürgerwehr und weiterer Hexenschar. Traditionell sind sie das beim Gaudiwurm in Au am stärksten vertretene Narrenvolk. Die Gastgeber hatten ihnen den Vortritt gelassen, dann kamen sie selbst an die Reihe: die wilden Tiere des Kindergartens Au als Vorhut, dann der Aumer Faschingshaufa mit Robin Hood und schließlich die „Kröpfe“. Das Präsidentenpaar grüßte vom Wagen mit lautem „Arewie Arewa“ das dicht an dicht stehende Publikum.

    Auch Hexen sind eitel: Sie nutzten jede Möglichkeit, um zu posieren.
    Auch Hexen sind eitel: Sie nutzten jede Möglichkeit, um zu posieren.

    Nicht fehlen durfte Verstärkung aus Illertissen selbst. Die Stadträte verwiesen unter dem Motto „Die Römer sind zurück“ auf die wahren Ursprünge ihrer Heimat. Mit „Los Pedalos“ hatten sie eifrige Radfahrer zur Seite, ebenfalls aus

    Auch die Römer waren dabei

    Wer den Moderatoren Peter Grashei, Florian Rogg und Heinz Sostmann zuhörte, erfuhr weitere Neuigkeiten: Den Wunsch im Dorf nach einer neuen Hauptstraße kommentierte der römisch gekleidete Bürgermeister Jürgen Eisen mit einem „vielleicht ja“. Und den Käppelesräubern aus Bellenberg wurde mitgeteilt, am niedrigen Wasserstand des Baggersees schuld zu sein.

    Außer der Kapelle Au sorgten Spielmannszüge und Guggenmusiken – zehn an der Zahl – mit schillernden Kostümen und schrägen Tönen für gute Laune. Die hatte auch die kleine Valentina Dempfle aus Osterberg: „Ich mag die Fantasiefiguren lieber als die Hexen“, lautete ihre Bilanz.

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