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Illertissen: A7-Brücke bei Illertissen muss repariert werden

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A7-Brücke bei Illertissen muss repariert werden

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    An der Illertisser Autobahnbrücke wurden Reparaturen ausgeführt.
    An der Illertisser Autobahnbrücke wurden Reparaturen ausgeführt. Foto: Jens Carsten

    Vor der Autobahnbrücke bei Illertissen hieß es am Montagvormittag: Fuß vom Gaspedal. An dem Bauwerk wurde gearbeitet, Warnschilder wiesen schon hunderte Meter zuvor darauf hin, vor Ort war dann ein ganzer Tross von Baustellenfahrzeugen im Einsatz. So mancher Fahrer dürfte sich gefragt haben, was es an der Konstruktion zu tun gab. Im Hintergrund steht das schreckliche Brücken-Unglück in Genua, bei dem mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen waren. Sorgen um die Sicherheit müssen sich die Menschen auf der A7-Brücke bei Wie stabil sind unsere Brücken?)

    Damit steht die Brücke an der Ausfahrt zur Vöhlinstadt nicht alleine da: An 15 Konstruktionen im Bereich der Kemptener Autobahndirektion werden aktuell die Geländer ausgetauscht. Denn die „alten“ aus Aluminium haben in den vergangenen Jahren gelitten: Durch den Einsatz von Tausalz ist es zu Korrosionen (Zersetzungen) gekommen, teilweise sind dadurch Löcher entstanden. „Der Zahn der Zeit hat an dem Material genagt“, sagt Brückenexpertin Schömig. Jenes habe sich aber auch als „recht anfällig“ erwiesen.

    Größere Defizite an den Bauwerken gibt es aktuell offenbar nicht: Etwaige Befürchtungen, dass sich hier in der Region ähnlich Schlimmes ereignen könnte, wie im italienischen Genua, brauchen die Verkehrsteilnehmer auf der A7 angeblich nicht zu haben: „Bei uns werden alle Brücken auf Herz und Nieren geprüft“, sagt Schömig. Bei den alle sechs Jahre stattfindenden Hauptuntersuchungen würden sämtlich Bauteile genau geprüft, will sagen: „mit dem Hammer abgeklopft“. Dazu gehörten unter anderem Wände und Überbauten, aber auch ein Test der Widerstände. Alle drei Jahre fänden einfachere Prüfungen an den Brücken statt. „Das wird auch sehr gewissenhaft gemacht“, sagt Schömig. Dazu hätten auch die Mitarbeiter der Autobahnmeisterein bei ihren Tätigkeiten entlang der Fahrbahnen ein Auge für etwaige Schäden an den Bauwerken, sagt Schömig. Es gebe also zahlreiche Kontrollen.

    Die Brücken würden mit Noten versehen, von eins bis vier. Je höher, desto schlechter: ein Wert zwischen 3,5 und vier zeigt „sofortigen Handlungsbedarf“ an, erklärt Schömig. Allerdings sei keines der Bauwerke im Zuständigkeitsbereich der Kemptener Dienststelle derart schlecht bewertet.

    Private Betreiber von Autobahnen müssten Tests ausführen und die Ergebnisse schriftlich festhalten. So ließen sich etwaige Versäumnisse offen legen entdecken. Gebe es eine ähnlich Pflicht auch in Italien, lasse sich die Schuldfrage in Genua möglicherweise schnell beantworten. Schömig hofft, dass die anderen Bauwerke der italienischen Autobahnen in gutem Zustand sind. Wie viele tausend Reisende fährt sie selbst oft über den Brennerpass – und seine zahlreichen Brücken: „Da kommt man schon ins Grübeln.“

    Zuletzt ist es auf der A7 zwischen Vöhringen und Memmingen zu mehreren Unfällen gekommen: Rasen, drängeln, auffahren: Wie gefährlich ist es auf der A7?

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