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Illerberg: Überfall auf Uhrenhändler: Prozess geht in entscheidende Phase

Illerberg

Überfall auf Uhrenhändler: Prozess geht in entscheidende Phase

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    Teure Uhren wurden damals in Illerberg erbeutet.
    Teure Uhren wurden damals in Illerberg erbeutet.

    Über einen Monat und mehrere Verhandlungstage zieht sich der Prozess um einen Raubüberfall auf einen Illerberger Uhrenhändler bereits. Zahlreiche Zeugen wurden am Memminger Landgericht vernommen – darunter das Opfer selbst. Doch viele Fragen sind weiterhin ungeklärt. So kam am gestrigen Verhandlungstag beispielsweise ein auf türkisch verfasster Brief zur Sprache, in dem vom

    Ein 37-Jähriger wird derzeit beschuldigt, einen Uhrenhändler aus Illerberg im Juli 2013 überfallen und ausgeraubt zu haben. Zusammen mit einem weiteren Täter soll er mit Sturmhaube und Pistole bewaffnet in das Anwesen in

    Vier Männer wurden bereits freigesprochen

    Vier weitere Männer aus Hessen saßen bereits auf der Anklagebank, doch sie wurden Ende Oktober überraschend freigesprochen. „Im Laufe der Beweisaufnahme hat sich ein Tatnachweis als schwierig erwiesen“, hatte Staatsanwalt Thomas Hörmann auf Nachfrage erklärt.

    Nun muss sich nur noch ein mutmaßlicher Täter vor Gericht verantworten. Er sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt Gablingen in Untersuchungshaft. Anfang August gelang dem Mann die Flucht aus dem Gefängnis in Memmingen, einen Tag später wurde der 37-Jährige wieder gefasst. Er wurde im Juli 2018 in der Ukraine festgenommen und im Januar dieses Jahres ausgeliefert. Vermutlich hatte er sich nach dem Raubüberfall an dem Illerberger Uhrenhändler zunächst in die Türkei abgesetzt.

    Die Aussage einer Zeugin, die nach dem Raub von der Polizei vernommen wurde, bestätigt dies. Sie gab damals zu Protokoll, eine Affäre mit dem Angeklagten gehabt zu haben, bis er in die Türkei geflüchtet war. Ein Kommissar, der die Vernehmung leitete, sagte gestern vor Gericht aus. Demnach habe die Frau damals erzählt, wie der Angeklagte im Sommer 2013 plötzlich morgens bei ihr auftauchte und von einem großen Ding sprach, das er gedreht hatte.

    Zeugin belastet den Angeklagten

    Laut Vernehmungsprotokoll war er aufgeregt, telefonierte und verbot der Frau, in das schwarze Auto zu schauen, mit dem er vorgefahren war – obwohl er keinen Führerschein hatte. Die Frau hatte angegeben, sich nicht daran gehalten zu haben. Im Kofferraum lagen nach ihrer Aussage von damals zwei Masken und ein schwarzer Anzug.

    Außerdem soll ihr der Angeklagte gesagt haben, dass bis zu fünf weitere Personen am Raubüberfall beteiligt gewesen waren und die Beute geteilt wird. Vor Gericht erklärte der Kommissar, die Zeugin habe ihm damals zu verstehen gegeben, dass sie die Beteiligung des Angeklagten an dem Überfall nicht anzweifelt. Sie habe bei der Vernehmung viel von sich aus erzählt.

    Im Rahmen der Ermittlungen hatte der Kommissar eine weitere Frau vernommen. Sie hatte angegeben, der Angeklagte sei bei ihr gewesen, um Schulden ihres Ex-Mannes einzufordern. Er habe eine Waffe bei sich gehabt. Ob der Angeklagte tatsächlich am Raubüberfall auf den Illerberger Uhrenhändler beteiligt war, entscheidet das Gericht Ende November. Zwei weitere Verhandlungstage sind angesetzt, dann soll das Urteil fallen.

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