Altenstadt-Filzingen In seiner jüngsten Geschichte hat sich das kleine Filzingen zu einem richtig schmucken Dorf gemausert. Das mag sich nach dem Kanalbau zum einen die Marktgemeinde Altenstadt, zu der Filzingen gehört, ans Revers heften dürfen, hat aber auch mit großem Gemeinsinn der Dorfbewohner und vor allem mit dem unerschöpflichen Tatendrang einiger besonderer Personen zu tun. Auf der Suche nach jenen „freiwilligen Schaffern“ fällt in Filzingen immer wieder ein Name: Walter Stöhr, der Mähmeister vom Mariensteig, der sogar nachts heimlich für die Gemeinschaft werkelt. Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg als fünfjähriger Bub aus dem Sudetenland gekommen und das war rückblickend ein Glücksfall für den Ort. Walter Stöhr hat an vielen Stellen zur Verschönerung und sogar zur Verbesserung der Infrastruktur Filzingens beigetragen. Und er tut es mit 70 Jahren immer noch und schon wieder, obwohl ihn im Frühjahr ein Herzinfarkt ereilt hat. „Bloß hinsitzen und herumliegen macht nicht gesund“, sagt er. Aktivität ist sein Rezept. Im Sommer hat er schon wieder den Mariensteig gemäht und gepflegt. Der Mariensteig ist ein landschaftlich wunderschöner, oft tief im Wald versteckter Wanderweg von Illereichen nach Kellmünz. Stöhr hält den Weg auf über fünf Kilometern für die Wanderer frei von wuchernden Hecken oder Brennnesseln. Das erfordert manchmal mehrere Tage Arbeit und das im Frühsommer zweimal pro Monat. Vor zehn Jahren, als Filzinger Frauen eine Nordic Walking- Gruppe gründeten, hat Stöhr die Arbeit am Mariensteig begonnen. Zusammen mit Helmut Winzig hat er zum ersten Mal gemäht. „Der eine von oben her, der andere von unten, und in der Mitte haben wir uns getroffen.“
IZ-Serie „Die freiwilligen Schaffer“ (6)