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IZ-Serie „Die freiwilligen Schaffer“ (5): Helfen hält ihn fit

IZ-Serie „Die freiwilligen Schaffer“ (5)

Helfen hält ihn fit

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    Mit einem solchen Rettungsbrett, wie es Wasserwachtler Walter Gäde auf dem Foto links in der Hand hat, rettet die Wasserwacht Menschenleben an den hiesigen Badeseen. Gäde ist noch immer für die Organisation im Dienst (rechts) unterwegs.
    Mit einem solchen Rettungsbrett, wie es Wasserwachtler Walter Gäde auf dem Foto links in der Hand hat, rettet die Wasserwacht Menschenleben an den hiesigen Badeseen. Gäde ist noch immer für die Organisation im Dienst (rechts) unterwegs. Foto: Foto: sas

    Illertissen Walter Gäde erinnert sich noch genau daran, wie er damals mit 21 Jahren jemandem das Leben gerettet hat. „Der Schwimmer hat sich überschätzt und ist dann untergegangen. Ich bin sofort ins Wasser gesprungen und konnte ihn rausziehen. Das ist natürlich eine extreme Situation.“ Das war 1961, am Babenhauser Weiher, als

    In 50 Jahren hat er 94 Schwimmkurse gegeben und rund 2100 Kindern das Schwimmen beigebracht. Über 3000 Menschen waren bei ihm im Erste-Hilfe-Kurs. Damals fanden die Kurse im alten Schwimmbad Glass statt, dort wo heute der Campingplatz beim Dornweiler Hof ist. Außerdem ging er auf Streife an der Iller, um auch dort eingreifen zu können, wenn er gebraucht wird. Und als dann der See bei Dietenheim ausgebaggert wurde, machte er auch dort Dienst. Dass er aber als Lebensretter gefragt war, war die Ausnahme.

    Meist kamen Kinder zu ihm, die in eine Biene getreten waren, sich an einer Glasscherbe geschnitten oder sich beim Spielen die Knie aufgeschürft hatten. Daneben gab er Kurse für Lebensrettende Sofortmaßnahmen, Erste-Hilfe-Einweisungen oder besuchte Grundschulen, um den Kindern zu zeigen, wie man am besten reagiert, wenn sich jemand verletzt.

    Die vielen freiwilligen Arbeitsstunden neben dem Beruf bereut Walter Gäde nicht. „Ich würde es immer wieder so machen“, sagt er. Gäde hat eine Lehre zum Industriekaufmann gemacht, dann Betriebswirtschaft studiert und lange Zeit als Vertriebsleiter gearbeitet. „Für die Wasserwacht habe ich mir immer Zeit genommen, zum Beispiel an den Wochenenden oder an Feiertagen.“

    Aufhören kommt für den Wasserwachtler nicht infrage

    Trotzdem, so langsam wolle er kürzertreten, sagt Gäde. Einen Teil seiner Aufgaben habe er schon abgegeben. Früher war er Schriftführer, dann auch Vorstand. Das ist heute nichts mehr für ihn. Aber ohne ihn scheint es irgendwie auch nicht zu gehen. Wenn es Fragen gibt und keiner mehr weiter weiß, dann klingelt bei Walter Gäde das Telefon.

    Ganz aufzuhören kommt für den Wasserwachtler momentan nicht infrage: „Ich möchte das machen, solange es mir Spaß macht. Ich glaube auch, dass mir die Arbeit gut tut und mich fit hält. Was soll ich denn den ganzen Tag sonst machen?“, fragt sich Gäde. Dabei hat er noch einiges zu tun, was ihn auf Trab hält. Er ist Heimbeirat im Altenheim, engagiert sich bei der Illertisser Tafel und mäht den Rasen seiner 90-jährigen Nachbarn. „Mir war es immer wichtig, zu helfen.“

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