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Hobby: Der Raupenbagger in der Hand

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Der Raupenbagger in der Hand

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    Da wird fleißig gebaut! Unser Bild zeigt Tobias Sailer (links) und Hans-Jürgen Peters in der Modellbau-Werkstatt im Bellenberger Bahnhof. Zwischendurch werden die Mikromodelle getestet.
    Da wird fleißig gebaut! Unser Bild zeigt Tobias Sailer (links) und Hans-Jürgen Peters in der Modellbau-Werkstatt im Bellenberger Bahnhof. Zwischendurch werden die Mikromodelle getestet.

    Lastwagen, Bagger und Traktoren wecken Leidenschaften bei Männern – und oft auch bei Frauen. Und das im Großen wie auch im Kleinen. Der kleinen Vari-ante beziehungsweise der Welt der originalgetreu nachgebauten Miniaturen des Mikro-Modellbaus im Maßstab 1:87 hat sich der Modellbauclub Bellenberg verschrieben.

    Raupenbagger, die bequem in die Innenseite einer Handfläche passen, schaufeln munter und ferngesteuert vor sich hin und beladen Lkw, die mit ihrer Fuhre auf die nächste Baustelle fahren.

    Von der Planung bis zur Realisierung eines vollfunktionstüchtigen Mikro-Modells vergehen schon mal zwei Jahre. „Das ist in der Form, der Dimension mit der Technik und in der Bauart einzigartig in ganz Deutschland“, schwärmt der Vereinsvorsitzende Jochen Martin über einen aufwendig gestalteten Schwertransporter. Gelenkt wird das Fahrzeug, das in allen Funktionen original nachgebaut ist, über zwei Steuerungen und mittels 16 Achsen. Um Hindernisse zu überwinden, können Last und Ladebrücke sogar angehoben werden. 100 Stunden Arbeitszeit kommen bei so einem Modell schnell zusammen.

    „Früher hat es nur Märklin-Eisenbahnen gegeben“, sagt der Vereinsvorsitzende Jochen Martin. Das war ein Bausatzsystem und vielen Modellbauern schon zu perfekt. Mittlerweile hat sich das geändert. Der gute alte Trafo, mit dem sich die Modelleisenbahnen bewegen ließen, tritt immer mehr in den Hintergrund. „Computertechnik und Digitaltechnik sind Systeme, die vor allem bei Jugendlichen das Interesse am Modellbau wecken“, berichtet Tobias Sailer im Vereinsheim in Bellenberg, das sich im ehemaligen Bahnhof befindet. Von zehn bis zirka 80 Stunden reicht normalerweise der Zeitaufwand, der für ein Mikromodell im Funktionsbau eingeplant werden muss. „Aber nach oben sind kaum Grenzen da“, fügt Jochen Martin an.

    Neue Grenzen testet auch der Modellbauclub Bellenberg aus, der erst in diesem Jahr eine strategische Neuausrichtung vorgenommen hat und mit neuer Organisationsform einen Neustart wagt. Im Frühjahr haben sich die Bellenberger Modellbauer vom Bahn-Sozialwerk abgekoppelt und einen eigenen Verein, den Modellbauclub Bellenberg (MBC), gegründet. Derzeit zählt der neue Verein 15 Mitglieder und soll weiter wachsen. Zum Basteln, geselligen Beisammensein und Fachsimpeln treffen sich die Modellbauer jeden Freitagabend um 19 Uhr im Bahnhof.

    Einen großen Wunsch haben die MBC-Mitglieder noch. Die Räume im Bahnhof sind zu klein. Kompaktere, größere Anlagen können nicht aufgestellt werden. Dies können die Bastler nur auf Messen und Ausstellungen tun. Und auch die Modellbauwerkstatt platzt aus allen Nähten. Hierbei hofft Jürgen Martin mittelfristig auf die Unterstützung der Gemeinde Bellenberg. (sar)

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