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Historie: Tell-Schützen werden 100 Jahre alt

Historie

Tell-Schützen werden 100 Jahre alt

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    Die erste Ehrenscheibe des Vereins aus dem Jahr 1920.
    Die erste Ehrenscheibe des Vereins aus dem Jahr 1920. Foto: zedo

    In den meisten Nachbarorten gab es 1919 schon längst einen Schützenverein. So haben dann auch mehrere junge Männer aus Rennertshofen und Nordholz zusammengefunden, um gemeinsam dem Schießsport nachzugehen. Die Gründungsversammlung fand damals im Gasthaus Grüner Baum statt.

    Es entsprach durchaus dem Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts, in dieser Hinsicht aktiv zu werden und auch im Hinterland des Marktes Buch einen Schützenverein zu gründen. Obwohl die politischen Verhältnisse die Ausübung des Schießsportes erst ab dem Jahr 1920 zuließen. Aus Nordholz waren Jakob Egle, Xaver Grathwohl, August Haas, Anton und Ignaz Sonntag sowie Michael und Valentin Zeller dabei, aus Rennertshofen Karl Grathwohl, Franz Kohler, Ulrich Niederwieser, August Schmid, Stefan Schreiber, Karl und Xaver Wauthier, der Lehrer Ludwig Glas und Pfarrer Riesenegger. Nach langen Debatten einigten sich die Männer auf den Namen Schützenverein „Tell“ Rennertshofen-Nordholz. Als erster Vorsitzenden wurde Xaver Wauthier bestimmt, der nach einer Wahlperiode von

    Ein Jahr nach der Vereinsgründung wurde auf die Ehrenscheibe „gegeben von der Einwohnerwehr Nordholz“ scharf geschossen. Als Sieger stand Anton Sonntag fest. Die Einschusslöcher der Feuerwaffen sind auch heute noch, rund 100 Jahre später, gut zu erkennen. Es entwickelte sich eine rege Vereinstätigkeit. Aus den Protokollen geht hervor, dass der Schützenverein Eigentümer der Theaterbühne war und dort regelmäßige Theateraufführungen stattfanden.

    Beim Schießen wechselten sich die beiden Dörfer ab: Ein Kalenderjahr wurde in Rennertshofen und dann ein Jahr in Nordholz trainiert. Dieser Wechsel wurde bis Anfang der 70er-Jahre beibehalten. August Haas organisierte mit seinen Schützen in Nordholz ein Wald- und Schützenfest, von dem noch bis in die Nachkriegsjahre hinein von der begeisterten Bevölkerung erzählt wurde.

    Einer der Höhepunkte der Vereinsgeschichte war das Gauschießen am 9. Mai 1926, zu dem bei winterlichen Temperaturen und Schneetreiben fast 200 Schützen nach Rennertshofen kamen. Am Abend waren alle froh, dass dieses Fest noch mit einem gelungenen Schützenumzug durch den Ort abgeschlossen werden konnte. Im Jahresbericht 1926/27 taucht der Name Anton Walser aus Christertshofen erstmals auf. Er war ein hervorragender Schütze, von dem man heute sagen würde, er hat in einer anderen Liga geschossen.

    Am 24. Mai 1928 wurde der Verein aufgelöst – offiziell wegen geringen Interesses. Doch, wie aus den alten Protokollen hervorgeht, war der wahre Grund wohl die „Untragbarkeit des Vertragsverhältnisses mit der Allianzversicherung“. Nach Enthebung aller gegenseitigen Verbindlichkeiten wurde der Verein daher noch im selben Jahr, am 4. November 1928, unter dem alten Namen neu gegründet.

    1930 wurde in Nordholz Pfarrer Riesenegger zum neuen König ausgerufen. Als der Verein im gleichen Jahr beschloss einen eigenen Vereinsstutzen anzuschaffen, beteiligte sich der schießsportbegeisterte Pfarrer spontan mit 30 Mark am Stutzenkauf.

    Viele Vereinsvorsitzende haben in den kommenden Jahren auf den soliden Grundstein des Vereins aufgebaut. In jüngster Vergangenheit war es Markus Burkhart der die Geschäfte von 1997 bis 2006 führte. Es folgte Josef Schweigart bis ins Jahr 2015. Der jetzige Vorsitzende ist Josef Walburger, der schon einmal den Posten innehatte.

    Das 100-jährige Bestehen des Schützenvereins Tell Rennertshofen-Nordholz wird mit einem Festakt am Samstag, 27. Juli, gefeiert. Beginn ist um 19 Uhr am Vereinsheim in Rennertshofen im Zelt, das für das Sommerfest der Vereine aufgebaut wurde. (zedo)

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