![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
"Größter Einsatz der Feuerwehr"
"Alarm für Florian Illertissen: Brand einer Lagerhalle!" Diese Meldung vor drei Wochen hat den wohl größten Einsatz in der 143-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Illertissen ausgelöst. Kommandant Alfons Birnbrigl zieht Bilanz.
Illertissen (wis/bju) - "Alarm für Florian Illertissen: Brand einer Lagerhalle!" Diese Meldung vor drei Wochen, am Freitag, 17. August, um 9.42 Uhr, hat den wohl größten Einsatz in der 143-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Illertissen ausgelöst. Kommandant Alfons Birnbrigl zieht Bilanz.
163 Feuerwehrleute waren bei den Haupt-Löscharbeiten bis Samstagmorgen dabei. Die Illertisser Floriansjünger wurden von den Wehren aus allen Stadtteilen, aus Altenstadt, Bellenberg, Vöhringen, Weißenhorn und Neu-Ulm sowie von den Werkfeuerwehren Wieland und Cognis unterstützt. Hinzu kamen Polizei und das Bayerische Rote Kreuz. Glücklicherweise wurde während des Ersteinsatzes niemand verletzt. Im Rahmen der Nachlöscharbeiten kam es zu zwei leichten Verletzungen von Feuerwehrleuten, einer Augenreizung und einem verstauchten Fuß.
"Bis heute steht die Ursache des Feuers nicht eindeutig fest", sagt Ulrich Feistle von der Kriminalpolizei Neu-Ulm. Vieles deute auf einen technischen Defekt, doch die Ergebnisse der Untersuchungen durch das Landeskriminalamt stünden noch aus. Was die Höhe des Schadens betrifft, gehen die Schätzungen bis zu 25 Millionen Euro.
Als sicher gilt, dass das Feuer in der mittleren von drei Lagerhallen ausgebrochen ist. Tonnenweise Schokoladennikoläuse und Lebkuchen gingen in Flammen auf und erwiesen sich als schwierig zu löschen. Das Kommando "Mayday" markierte einen besonders dramatischen Moment bei den Löscharbeiten.
Die "Durchzündung" des Feuers auf eine zweite Halle, die gegen 15.20 Uhr sämtliche Trupps, die sich im Innenangriff befanden, zum sofortigen Verlassen der Hallen zwang. Glücklicherweise blieben alle Feuerwehrleute unverletzt. Erst am darauffolgenden Samstagmorgen waren die Löscharbeiten weitgehend beendet. Doch noch viele Tage lang ärgerten sich die Bürger Illertissens und der Umgebung über den beißenden Rauch, der durch aufflammende Glutnester entstand.
Sobald die Hallen betretbar waren, machten sich Ermittler der Polizei und mehrerer Versicherungen an die Begutachtung des Schadens. Unterdessen begannen rund Tausend Tonnen Fleisch zu tauen und zu stinken. Es handelte sich um amtlich gesperrte Ware, die Gegenstand von Gammelfleisch-Vorwürfen gegen die Firma sind. Bestialischer Gestank machte sich breit und lockte Myriaden von Fliegen an.
Inzwischen ist das Fleisch abtransportiert. Wie unsere Zeitung aus dem Umfeld der Firma erfuhr, hat sich der Abtransport der vernichteten Süßwaren wegen Differenzen mit einer Versicherung verzögert, soll aber bald beginnen.
Die Diskussion ist geschlossen.