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Fund: Ruhige Bombenstimmung

Fund

Ruhige Bombenstimmung

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    Sprengmeister Josef Beier macht den Schaufeltest: Die angebliche Bombe ist nur ein harmloses altes Abwasserrohr.
    Sprengmeister Josef Beier macht den Schaufeltest: Die angebliche Bombe ist nur ein harmloses altes Abwasserrohr. Foto: Foto: wis

    Buch-Ebersbach „So ruhig war es in Ebersbach schon lange nicht mehr!“ Bürgermeister Roland Biesenberger, Feuerwehrkommandant Andreas Vogel, Bauarbeiter und Polizeibeamte waren sich einig: Die vierstündige Sperrung der Staatsstraße 2018 sorgte am gestrigen Nachmittag dafür, dass Kinder mitten auf der Straße Federball spielen konnten, denn ab 13 Uhr ging in dem Bucher Ortsteil nichts mehr. Zwischen Obenhausen und Nordholz musste der gesamte Verkehr umgeleitet werden, weil bei Bauarbeiten ein Gegenstand zutage getreten war, der eine Bombe hätte sein können.

    In dem einen Meter breiten Graben, wo eigentlich der Kanalanschluss für einen Neubau am Ortseingang hätte verlegt werden sollen, war um die Mittagszeit ein quer durch die Grube verlaufendes Rohr mit 42 Zentimetern Durchmesser ans Tageslicht gekommen. Das war für den Baggerführer das Signal zum sofortigen Abbruch seiner Arbeit und zur Alarmierung der Polizei.

    Diese rückte umgehend an und Hauptkommissar Werner Bräuer hatte keine andere Wahl, als die Straße zu sperren und den Kampfmittelbeseitigungsdienst anzufordern. In keinem Plan war irgendein Rohr verzeichnet, das hier verlaufen sollte, und zudem erinnerten sich ältere Mitbürger, dass gegen Kriegsende in der Gegend auch Bomben gefallen waren. Damit konnte niemand die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Baggerarbeiten hätten weitergehen dürfen.

    Vorsorglich wurde beraten, wie man das Dorf evakuieren könnte, falls die Sprengfachleute doch feststellen sollten, dass es sich um einen gefährlichen Gegenstand handelte.

    Dann begann ein langes Warten, denn Sprengmeister Josef Beier und sein Kollege von einer Ingolstädter Firma waren gerade auf halbem Wege nach Freyung-Grafenau im Bayerischen Wald, als sie nach Ebersbach beordert wurden. Kurz vor 17 Uhr trafen die beiden Spezialisten an der Baugrube ein, und nach erstem Augenschein und einer kurzen Untersuchung mithilfe einer Schaufel stellte Beier fest, dass es sich eindeutig um ein altes Abwasserrohr handelte.

    Somit lösten sich sowohl die Spannung als auch die ganze Versammlung schnell auf; die Straße konnte wieder freigegeben und die Baustelle für die Nacht abgesichert werden. Heute gehen die Arbeiten ungehindert weiter. (wis)

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