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Förderung: Ulm ist jetzt eine „Smart City“

Förderung

Ulm ist jetzt eine „Smart City“

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    Der OB der Zukunftsstadt Gunter Czisch. Ulm ist als eine von drei Großstädten als Modellprojekt der „Smart Cities“ ausgewählt worden.
    Der OB der Zukunftsstadt Gunter Czisch. Ulm ist als eine von drei Großstädten als Modellprojekt der „Smart Cities“ ausgewählt worden. Foto: Oliver Helmstädter

    Das neue Ortsschild steht schon längst im Besprechungszimmer des Oberbürgermeisters: „Zukunftsstadt“ steht schwarz auf gelb drauf. Die Stadt Ulm ist als eine von drei Großstädten als Modellprojekt der „Smart Cities“ ausgewählt worden. Dies hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) am Mittwoch bekannt gegeben.

    Die Projekte sollen beispielhaft erproben, wie Digitalisierung nachhaltig und intelligent gestaltet werden kann. Von den Erfahrungen und Erkenntnissen sollen dann möglichst viele deutsche Kommunen profitieren. Ulm erhält dafür knapp acht Millionen Euro vom Ministerium. „Wir sind mächtig stolz“, sagte Czisch am Mittwoch.

    Der Weg von Ulm zur Vorzeigestadt in Sachen Digitalisierung habe im Grunde vor acht Jahren begonnen. Diese Anstrengung werde nun belohnt. Das Thema Digitalisierung liegt Czisch seit Jahren am Herzen: Bereits 2014 erhielt er etwa den E-Government-Award für das Projekt „Digitale Räume am Beispiel von Ulm 2.0 – Heimat im digitalen urbanen Raum?“, in dem es darum geht, wie moderne Informationstechnologien und Soziale Medien das klassische Verhältnis Bürger/Verwaltung verändern.

    Der Ulmer Ansatz sei leicht verständlich: „Wir wollen einfache Lösungen. Nichts Kompliziertes.“ Es gehe darum, die Chancen der zunehmenden Digitalisierung zu nutzen und dabei auch die Risiken im Auge zu behalten. Möglichst die ganze Bevölkerung solle dabei mitgenommen werden, wofür zahlreiche Teilnahmemöglichkeiten wie etwa das „Verschwörhaus“ – der „digitale Bolzplatz“ am Weinhof – stehen.

    Die nun bewilligte Fördersumme von knapp acht Millionen Euro entspricht einer Förderung von 65 Prozent der Gesamtsumme. Die restlichen gut vier Millionen Euro steuere die Stadt bei.

    Auf drei Grundpfeilern stehe die erfolgreiche Ulmer Bewerbung: der „Partizipation“, also der Teilnahmemöglichkeit für Bürger, der „Nachhaltigkeit“ – also dem dauerhaften Nutzen für Bevölkerung und Umwelt, sowie der Offenheit. Das heißt, die Digitalisierung fußt auf Software, die geändert und genutzt werden kann. „Open Source“ nennen das Fachleute.

    Nun sollen die praktischen Erfahrungen der vergangenen Jahre, wie sie insbesondere im Rahmen des Projekts „Zukunftsstadt 2030“ gewonnen wurden, für die Entwicklung einer „Smart City Strategie“ übernommen werden. Allein im Rahmen dieses Projekts wurden bisher mehr als 400 Ideen in der Bürgerschaft für die digitale Stadt von morgen gesammelt. Zudem wurde die Stadt Ulm bereits im Mai vergangenen Jahres beim Landeswettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ prämiert und erhielt hierfür 880000 Euro. „Ich mag das Wort „

    Eine Schlüsselrolle komme dabei dem freien Ulmer Netzwerk „Lorawan“ zu. Ein Netz, das die ganze Stadt abdecken soll und für das „Internet der Dinge“ geeignet ist. Also etwa Temperatursensoren, Feinstaubsensoren oder GPS Empfängern in Fahrrädern.

    Schon jetzt hängt ein Sensor unter der Herdbrücke und meldet, wenn der Radweg überschwemmt ist. Auch ein Datenethikkonzept gehöre dazu. Denn im Gegensatz zu den Daten die Unternehmen wie Google sammeln, wolle Ulm einen politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Ordnungsrahmen stecken, innerhalb dessen die Daten verwendet werden.

    „Ulm ist ein echter digitaler Leuchtturm im Land!“, kommentierte Digitalisierungsminister Thomas Strobl die Entscheidung für die Münsterstadt. Erst im März hatte der Branchenverband Bitkom zum ersten Mal einen „Smart-City-Atlas“ veröffentlicht. Ergebnis: Auch hier war Ulm als eine von acht Städten im Ländle und eine von 50 Städten bundesweit unter den Smart-City-Vorreitern – also den Städten, die bereits die intelligente Vernetzung von Lebens- und Wirtschaftsbereichen vorantreiben und sie in ganz konkreten Projekten auch praktisch umsetzen.

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