Der zum "alten Stamm" der Reimer gehörende Mindelheimer Helmut Sirch stellte die Kollegen vor: "Von überall send se komma, die wau gera schreiba wend, bald dös, was oin eigfalla und denn ghött hand im Grend." Damit ermunterte er gleich zehn nachfolgende Poeten, ihre Verslein aufzutischen. Und weil der Dialekt manches "unscheniert" derber ausdrücken kann als die "normale Sprauch", hielten die Vortragenden mit oft kernigen Sprüchen nicht zurück, klagten beispielsweise: "Was isch doch dös itz für a Welt, heat ma all öfters klaga, was frühners no a jedem gfällt, heit schlächts oi auf da Maga." Und als sinnfälliges Beispiel hieß es dazu: "V'rbota wiead, es isch a Schand, von oba ra ieatz allerhand. O Herr v'rgieb, en schwerer Zeit, des Laschter von de Schwoaba-Leit. Doch Rauchv'rbot, dass i it lach, als wear der Schtaat em Hira schwach." "Oh Herr, dei Volk braucht in dr Not an Rauch so guet wiea's täglich Brot", reimte der Memminger Johannes Wiest.
Illertissen