Ehemann Wilhelm Liebner aus der Königsberger Straße sagte es bei seinem Fest der Diamantenen Hochzeit deutlich „Es war Liebe auf den ersten Blick“ und schaut zu seiner Frau Marianne auf, mit der er so viele Jahre glücklich lebte.
Liebner steht im 88. Lebensjahr und versprüht trotz seiner Behinderung immer Lebenshumor. Er ist in Petschau im Kreis Tepl im Egerland geboren und erlernte den Beruf eines Müllers. Bis zu seinem Kriegsdienst arbeitete er in einer Mühle. Liebner erlebte schwere Jahre an der Ostfront und kam in Berlin in russische Gefangenschaft. Nachdem er arbeitsunfähig war, entließen ihn die Sowjets und er sah seinen Heimatort wieder. Doch bald musste er in ein tschechisches Arbeitslager bei Brüx in Böhmen.
Beide Liebners kamen im Juli 1946 nach dem schweren Los der Vertreibung in das Schwabenland, das ihnen zur zweiten Heimat wurde. Wilhelm Liebner kam nach Kettershausen und Ehefrau Marianne nach Hasberg südlich Krumbach.
Bald begann ihr gemeinsamer Weg. Marianne arbeitete als Verkäuferin im Lebensmittelgeschäft Gottner in Kettershausen. Bei einem Faschingsball in der Turnhalle Kettershausen funkte es. Schließlich zogen sie nach Vöhringen und in der dortigen Stadtpfarrkirche wurde vor 60 Jahren geheiratet. Mit harter Arbeit und großer Sparsamkeit bauten sie in Bellenberg an der Königsberger Straße ein Haus und bezogen es nach zwei Jahren.
Wilhelm Liebner arbeitete neun Jahre in seinem Beruf in der Walzmühle in Vöhringen und später 29 Jahre in den Vöhringer Wielandwerken. Die Ehefrau half als Verkäuferin aus. Das Jubelpaar hat zwei Töchter, die in Bellenberg und Vöhringen leben. Das Paar erfreut sich an zwei Enkelkindern und einer Urenkelin in Bellenberg.
Wilhelm Liebner erwarb sich große Verdienste in der Dorfgemeinschaft. 30 Jahre war er Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bellenberg und seine Frau arbeitete als Schriftführerin. Er organisierte Fahrten zum „Sudetendeutschen Tag“ in Nürnberg sowie Augsburg und war 40 Jahre aktiv beim Veteranen- und Soldatenverein Bellenberg. Heute ist er Ehrenmitglied. Seit 20 Jahren gehört er dem CSU Ortsverband Bellenberg an. Für die Dienste an der Gemeinschaft dankte Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller, die verbunden mit den Glückwünschen der Gemeinde einen Blumenstrauß und eine Glasschale übergab. (hank)