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Egg an der Günz: Zehentstadel in Engishausen sorgt weiter für Diskussion

Egg an der Günz

Zehentstadel in Engishausen sorgt weiter für Diskussion

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    Der Umbau des Zehentstadels in Engishausen (links) ist in der Bevölkerung umstritten. Das wurde bei der Bürgerversammlung deutlich.
    Der Umbau des Zehentstadels in Engishausen (links) ist in der Bevölkerung umstritten. Das wurde bei der Bürgerversammlung deutlich. Foto: Armin Schmid

    Die Sanierung des Zehentstadels in Engishausen hat bei der Bürgerversammlung in Egg an der Günz zu einer emotionalen Diskussion geführt. Wie berichtet, sorgte ein Bauantrag für Unmut, demzufolge südwestlich ein Anbau entstehen soll und so Parkplätze nicht errichtet werden können, die der Kirchenverwaltung mit Blick auf das benachbarte Gotteshaus notariell zugesichert worden waren. Zudem scheiden sich auch an der Gestaltung des Anbaus die Geister. Josefine Weber etwa sagte, sie sei schockiert. Sie habe gedacht, dass es ein schöner Stadel werde und müsse nun feststellen, dass ein „Monster-Bau“ entstehen soll.

    Bürgermeister Franz Morath betonte, dass er das Thema seit zehn Jahren verfolge. Seither sei der Zehentstadel eingezäunt und für Engishausen ein Schandfleck gewesen. Der Stadel sei in einem sehr schlechten Zustand und hätte auch einfallen können. Im Hinblick auf die Nutzung sei schon ein Klettergarten angedacht worden. Ein Dorfplatz an dieser Stelle sei ebenfalls ein Thema gewesen. Dass Bürgermeister und Gemeinderat in die Gespräche zur Neugestaltung des Zehenstadels nicht eingebunden worden seien, bedauerte Morath sehr. „Dieser Kubus, der an den Zehentstadel angebaut werden soll, gefällt mir auch nicht“, sagte der Bürgermeister. Der Gemeinderat habe allerdings keine andere Möglichkeit gesehen, als das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag zu erteilen. „Wir hatten über den Bauantrag zu entscheiden und nicht über optische Sichtweisen.“ Letztlich gebe es für diesen Bereich keinen Bebauungsplan. Das letzte Wort habe ohnehin das Landratsamt.

    Der Investor plane eine Veranstaltungshalle für rund 200 Besucher und das Denkmalschutzamt will laut Morath, dass der Innenbereich des Zehentstadels unverändert erhalten bleibt. Der Einbau eines Aufzugs sei daher nicht möglich gewesen. Dieser Aufzug müsse nun eben in den Kubus integriert werden. Dass die Anordnung der Parkplätze nicht – wie im Vertrag festgelegt – eingehalten werde, sei eine privatrechtliche Thematik. Letztlich könne die Kirchenverwaltung sich zur Wehr setzen und ihr Recht über den Klageweg einfordern.

    Zweiter Bürgermeister Wolfgang Walter bedauerte, dass der Gemeinderat bei den Gesprächen außen vor war. „Leider ist der Landrat in diesem Fall nicht als Mediator, sondern als Bestimmer aufgetreten.“ Seiner Meinung nach sei es eine Sache zwischen Landrat und Investor. Für ihn war es wichtig, dass kein Keil durch die Bevölkerung von Egg und Engishausen getrieben wird. „Der historische Teil des Zehentstadels wird super“, erklärte Walter. Letztlich gehe es um den umstrittenen Anbau und die Parkplätze. Im Hinblick auf die Informationspolitik sei eine Salamitaktik angewendet worden. So seien scheibchenweise neue Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht worden.

    Bemängelt wurde auch, dass mit dem Anbau ein „dunkles, dominantes Gebäude“ entstehe, das höher sei als die Kirche daneben. Demgegenüber gab es Stimmen, die meinten, dass man froh sein müsse, dass ein Investor drei Millionen Euro in die Hand nimmt, damit der Stadel wieder genutzt werden kann.

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