Der Tag, als die Brücke brach

Illertissen

Der Tag, als die Brücke brach

Illertissen Um die Wende des 19. Jahrhunderts hatte die Iller den Charakter des wilden, unzähmbaren Gebirgsflusses noch nicht verloren, wenngleich viele ihrer Altwasser zu Kanälen für Mühlen und Triebwerke ausgebaut worden waren. Als am 16. Juni 1910 um 23 Uhr die Illerbrücke zwischen Illertissen und Dietenheim mit einem weithin hörbaren Knall von Hochwassermassen weggesprengt worden war, hat sich das über Jahrzehnte ins Gedächtnis der Bevölkerung eingeprägt.

Von Regina Langhans |

15.06.10, 10:15 Uhr

Eine Postkartenansicht aus dem Jahr 1909 mit der wuchtigen Holzbrücke über die Iller nach Dietenheim. Foto: Archiv Egon Eberle Foto: Archiv Egon Eberle

Durchs halbe Illertal bis nach Neu-Ulm hätten sich die schmutzigen Fluten gewälzt, vermerkt Anton Kanz in der "Chronik von Tüssen". Ausgelöst worden waren sie am 13. und 14. Juni im Allgäu durch schwere Gewitter mit wolkenbruchartigen Regengüssen. Die Iller schwoll zum mächtigen Strom an und führte Hochwasser, wie es die Menschen in Illertissen und Dietenheim zuletzt 60 Jahre davor erleben mussten.

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