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Bundestagswahl 2021 Kandidaten Wahlkreis Neu-Ulm: Für die Freien Wähler will Daniel Mayer frischen Wind bringen

Bundestagswahl 2021

Kandidat im Wahlkreis Neu-Ulm: Für die Freien Wähler will Daniel Mayer frischen Wind bringen

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    Als Hobbyimker ist Daniel Mayer aus Roggenburg das Thema Umweltschutz sehr wichtig.  Auch für Landwirte möchte sich der Kandidat der Freien Wähler im Bundestag stärker einsetzen.
    Als Hobbyimker ist Daniel Mayer aus Roggenburg das Thema Umweltschutz sehr wichtig. Auch für Landwirte möchte sich der Kandidat der Freien Wähler im Bundestag stärker einsetzen. Foto: Alexander Kaya

    Von seinem Esstisch aus hat Daniel Mayer freie Sicht auf die Türme der Klosterkirche in Roggenburg. Doch sein Blick geht in diesen Tagen noch weiter, zu einem noch bekannteren Bauwerk. Der 28-Jährige will für die Freien Wähler in den Bundestag einziehen. "Es wäre nicht schlecht, wenn ich als Landei in Berlin was zu melden hätte", sagt er. Schon bei den Kommunalwahlen 2020 versuchte Mayer, in der Politik Fuß zu fassen. In den Gemeinderat oder Kreistag wurde er allerdings nicht gewählt. Jetzt wagt er sich mit neuem Erscheinungsbild an die Bundespolitik heran.

    Er habe 35 Kilogramm abgenommen, erzählt der schlanke, großgewachsene Mann. Mit seinem politischen Engagement hat das allerdings nichts zu tun. Schon 2019 habe er entschieden, mehr Sport zu treiben, erzählt er. Auch seine Ernährung habe er umgestellt. Die Corona-Pandemie hat ihn dazu motiviert, auch neue Dinge auszuprobieren. "Ich bin unglaublich gerne draußen und viel in der Natur unterwegs", sagt Mayer. Wandern, Trekking und Klettern zählt er zu seinen Hobbys.

    Der Bedarfsverkehr sei die Zukunft im öffentlichen Nahverkehr, sagt Daniel Mayer

    Der Umweltschutz ist deshalb auch eines der Themen, für die sich der 28-Jährige im Bundestag einsetzen würde. Wobei er seinen Chancen, als Direktkandidat ins Parlament einzuziehen, realistisch einschätzt: Die Konkurrenz im Wahlkreis sei stark, die großen Parteien schickten erfahrene Leute ins Rennen. "Das meiste wird bei den Freien Wählern über die Listen gehen", glaubt Mayer. Gleichwohl betont er: "Ich komme aus dem Nichts. Aber vielleicht ist es genau das, was man jetzt braucht."

    Das ist Bundestagskandidat Daniel Mayer aus Roggenburg

    Daniel Mayer ist 28 Jahre alt und wohnt mit seiner Freundin in Roggenburg. Aufgewachsen ist er im Weißenhorner Stadtteil Biberachzell. Nach dem Studium in Augsburg (Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaften) zog es ihn und seine Freundin bald wieder zurück aufs Land.

    Als Teamleiter für den Flexibus beim Busunternehmen Brandner (BBS) in Krumbach ist Mayer für zehn Mitarbeiter zuständig. Er ist Mitglied der Feuerwehr in Roggenburg und seit gut zwei Jahren bei den Freien Wähler. Dort unterstützt er als Assistenzkraft den Neu-Ulmer Kreisvorstand.

    Daniel Mayer und seine Freundin haben drei griechische Landschildkröten als Haustiere, in seiner Freizeit befasst er sich außerdem mit der Imkerei. Weitere Hobbys sind Reisen, Wandern, Trekking und Klettern. "Ich habe Corona genutzt, um aktiver zu werden", sagt der 28-Jährige. (jsn)

    Der Roggenburger stellt sich zur Wahl, weil aus seiner Sicht die jüngere Bevölkerung nicht gut genug im Bundestag vertreten ist. Die Politik müsse sich mehr den jungen Menschen öffnen, zum Beispiel bei der Sprache, die zumeist hochgestochen sei, sagt er. Politikerinnen und Politiker müssten auch sagen, was Sache ist.

    Über sich selbst berichtet er: "Ich stehe mit beiden Beinen im Leben." Mayer arbeitet beim Busunternehmen Brandner (BBS) in Krumbach. Dort ist er Teamleiter für den Flexibus. Dabei handelt es sich um Kleinbusse, die nicht nach einem festen Fahrplan verkehren, sondern auf Zuruf nur dann, wenn sie benötigt werden. Die Erfahrungen aus seiner Tätigkeit will der 28-Jährige in die Bundespolitik mit einbringen.

    "Der Bedarfsverkehr ist die Zukunft, gerade im ländlichen Raum", sagt Mayer. Ein fester Fahrplan und ein dichter Takt beim öffentlichen Nahverkehr ließen sich zwar in Städten umsetzen, nicht aber auf dem Land. "Ich komme von Roggenburg nicht nach Krumbach in einer Zeit, die akzeptabel wäre", erzählt er. Da sei es absolut verständlich, dass auf dem Land das Auto bevorzugt werde. Um die Mobilitätswende auch dort zu schaffen, also vom Individualverkehr wegzukommen, brauche es ein Bedarfssystem.

    Der Roggenburger ist kein Fan von E-Autos

    Mit den Neu-Ulmer und Günzburger Kreisverbänden hatte sich Mayer dafür eingesetzt, dass das Thema Umweltschutz mehr Gewicht im Wahlprogramm der Freien Wähler bekam. Der Klimawandel sei schwer zu leugnen, sagt er und plädiert für einen Schulterschluss mit der Landwirtschaft. Der Hobbyimker hat einen Bruder, der Landwirt ist, sein Schwiegervater arbeitet als Steuerberater für Landwirte. "Man darf es den Landwirten nicht noch schwerer machen", führt er weiter aus - und nennt als Forderungen: den Paragrafendschungel aufräumen, Auflagen für Landwirte überdenken, den Fokus wieder verstärkt auf den Anbau von Lebensmitteln richten. "Wir sind so abhängig vom Ausland", kritisiert Mayer und spricht die anfänglichen Probleme bei der Beschaffung von Schutzmasken an, die überwiegend in Asien hergestellt werden. So eine Abhängigkeit dürfe es bei Lebensmitteln nicht geben.

    Kritisch äußert sich der 28-Jährige über das Thema E-Mobilität. Er sei kein Fan davon, räumt er ein, spricht sich auch aber dafür aus, die Technologie weiter zu nutzen, bis eine bessere Lösung gefunden wird. Problematisch sei bei Elektroautos die Produktion und die Verwendung von Rohstoffen, bei denen häufig nicht nachvollziehbar sei, unter welchen Bedingungen sie abgebaut werden, sagt Mayer. Ein E-Auto fahre scheinbar klimaneutral, aber man müsse auch hinterfragen, wie grün der verwendete Strom wirklich sei.

    Stichwort Energieerzeugung: Auch in Bayern sollte die Windkraft stärker genutzt werden, sagt Daniel Mayer. Wichtig sei allerdings zu prüfen, in welchem Rahmen es für Anwohnerinnen und Anwohner zumutbar sei. "Windräder verschandeln die Natur nicht so stark wie oft gesagt wird", betont er. Der Windpark nahe der Autobahn 8 zwischen Jettingen-Scheppach und Zusmarshausen ist aus seiner Sicht ein gelungenes Beispiel.

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