Illertissen-Au „Sie engagieren sich freiwillig für andere und für eine gute Sache. Sie tun etwas, was für unsere Stadt, das für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist.“ Das sagte die Bürgermeisterin der Stadt Illertissen, Marita Kaiser, bei der Bürgerehrung in der historischen Schranne. Unter den Geehrten war auch Werner Jank, der aus dem Auer Gemeinschaftsleben nicht wegzudenken ist. Er hat sich große Verdienste um den Stadtteil erworben. „Wir arbeiten, wir zählen nicht die Stunden und schreiben sie auf“ sagt der 71-jährige Rentner, der eigentlich gar nicht aus Au stammt. Jank erlebte das harte Schicksal der Vertreibung aus dem sudetendeutschen Egerland im Juli 1946. Er war in Landek im Kreis Tepl in einer Arbeiterfamilie geboren worden. Als Junge kam er über das Vertriebenenlager Friedberg zunächst nach Vöhringen und schließlich nach Mohrenhausen. In Kettershausen erlernte er bei der Firma Wöhr das Schreinerhandwerk. Er arbeitete als Schreiner in Babenhausen und schließlich auch zwei Jahre in den Vöhringer Wielandwerken. Mit seinem Bruder und den Eltern war er 1960 nach dem Bau eines Hauses nach Bellenberg gekommen. Am 12. Mai 1961 heiratete er Viktoria Zettler aus Weinried. In den Wielandwerken lernte er Heinrich Oßwald, den jetzigen Seniorchef der Firma Illerplastik aus Au, kennen. 1966 baute er ein Haus am Amselweg in Au. Nun wurde ihm Au zur zweiten Heimat, in der er als Schreiner und später in der Profilherstellung bei der Firma Oßwald arbeitete und 40 Jahre ein sehr geschätzter Mitarbeiter war. Schnell fand Werner Jank Anschluss an die Auer Vereine, die ihn recht bald als einen sehr aktiven Mitarbeiter kennenlernten. „Was die anderen können, das können wir auch“, sagte Jank mit seinen Faschingsfreunden, nachdem sie mit einem Faschingswagen an den Zügen in Weißenhorn und Dietenheim teilgenommen hatten. Am 11. November 1979 wurde der Carnevalsclub Au (CCA) im Auer Sportheim aus der Taufe gehoben. 23 Jahre war Jank dessen Vorsitzender. Heute zählt der Karnevalsverein 250 Mitglieder und der bunte Faschingszug bringt in jedem Jahr Tausende als Zuschauer nach Au. Präsident Werner Jank, jetzt Ehrenpräsident, war mit den Auer Carnevalisten auch bei auswärtigen Faschingszügen überall willkommen. Er regte auch den jährlichen Narrensturm auf das Rathaus in Au an. Tochter Heidi amtierte jahrelang als Faschingsprinzessin.
Bei Gründung des Kulturstadls Organisator und Helfer zugleich
Der Auer Kulturstadl trägt seine Handschrift. Als Organisator und Bauleiter der Arbeitstruppe schuf Werner aus dem einstigen Landwirtschaftsgebäude, dem späteren Bauhof der einstigen selbstständigen Gemeinde Au, ein wahres Schmuckkästchen. Jank ging immer voran und gilt als Motor der Arbeitsgemeinschaft auch bei dem nun noch weiteren Ausbau der Außenanlagen. Jeder in Au kennt Jank als sehr tatkräftigen, organisationsfreudigen und ausgleichenden Handwerker. Der Kulturstadel ist ein Stück Werner Jank. Auch beim kommenden Stadlfest am Donnerstag, 2. Juni (Christi Himmelfahrt), legt Jank wieder kräftig Hand an. „Schade, dass ich immer weniger Mitarbeiter finde“ unterstreicht er. Auch bei den Renovierungs- und Umbauarbeiten des Sportheimes half er mit. Als treuer Helfer ist er auch beim Fischereiverein Au und beim Fischerfest gern gesehen. Für alle diese Aktivitäten im Auftrag des Gemeinwohls ist er mit der „Ehrennadel der Stadt Illertissen“ ausgezeichnet worden. Er ist Vater von drei Kindern. Auch vier Enkel und ein Urenkel konnten Opa und Uropa zu der Ehrung gratulieren.