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Bürgerehrung (Serie): Ein Leben für die Natur

Bürgerehrung (Serie)

Ein Leben für die Natur

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    Der Ehrenvorsitzende des Gartenbauvereins Au, Franz Ritschel, ist von der Stadt Illertissen für sein ehrenamtliches Engagement geehrt worden.
    Der Ehrenvorsitzende des Gartenbauvereins Au, Franz Ritschel, ist von der Stadt Illertissen für sein ehrenamtliches Engagement geehrt worden. Foto: Foto: hnak

    Illertissen-Au Franz Ritschel hat sein Leben der Natur gewidmet. Als Ehrenvorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Au gehörte er zu den 25 Mitbürgern, die von der Stadt Illertissen geehrt wurden. Bürgermeisterin Marita Kaiser erklärte in der Feierstunde in der historischen Schranne: „Sie tun etwas, was für unsere Stadt und für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist. Sie wirken vor Ort und wenden sich direkt ihren Mitmenschen zu.“

    „Natur- und Landschaftsschutz, das sind die Dinge, die Franz Ritschel am Herzen liegen. Für sein großes Engagement im Natur- und Landschaftsschutz, vor allem im Stadtteil Au, wird Ritschel mit der Ehrennadel der Stadt Illertissen ausgezeichnet“, sagte die Bürgermeisterin bei der Ehrung. „Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot“, zitiert der Achtzigjährige Rainer Maria Rilke. Seit seiner Jugend ist Franz Ritschel mit der Natur verbunden.

    Er wurde in Hottowies, einem Vorort der sudetendeutschen Stadt Aussig an der Elbe, geboren. Mit seinen Eltern und der Schwester wurde er im August 1945 vom Hof mit 27 Hektar gejagt und zu einer Zwangsarbeit auf einer Kolchose südlich von Prag verpflichtet. Er lernte trotz der großen Landwirtschaft bitterste Not kennen, bis die Stunde der Ausweisung im Oktober 1946 schlug und er schließlich in Au landete. Im landwirtschaftlichen Lehrbetrieb Bruckhof absolvierte er eine Lehre, besuchte die Ackerbauschule in Landsberg am Lech, wurde staatlich geprüfter Landwirt. Bald wurde ihm Au zur zweiten Heimat, nachdem er die Südtirolerin Anna Silgoner im August 1960 in der Kollegkirche geheiratet und ein Haus in Au gebaut hatte.

    Als Vorsitzender den Verein in eine Blütezeit geführt

    Der Geehrte stellte seine Kraft dem Obst-und Gartenbauverein Au bald zur Verfügung. Ritschel arbeitete auf den verschiedensten Vereinsposten, so als Schriftführer und Zweiter Vorsitzender. 1992 wurde er an die Spitze gerufen. Für den Verein begann eine Blütezeit. Ritschel regte die Gestaltung des Osterbrunnens im Pfarrvorhof an, der Verein bot den Mitgliedern die Beratung bei der Gestaltung von Neuanlagen sowie Blumenkurse an.

    Lorbeeren ernteten die Auer beim Schönheitswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und freuten sich über einen Landesieg. Als Gartenpfleger und Gerätewart sorgte Ritschel für die Schnittkurse und führte Jugendwettbewerbe ein, damit die Jugend näher zur Natur geführt werden konnte.

    In der Josef-Oststraße wurde ein Feldkreuz errichtet und beim Parkplatz des Pfarrzentrums auch ein Kreuz zu Ehren des Neupriesters Rainer Wank gewidmet.

    Zwölf Jahre Mitglied des Gemeinderates

    Zwölf Jahre, von 1966 bis 1978, hatte seine Stimme im Gemeinderat Au Gewicht, so auch bei der Anlegung des Wertstoffhofes. Die Gemeinde ehrte ihn mit dem Ehrenring, der Verein ernannte ihn nach der Übergabe des Vorsitzes an den Nachfolger Georg Mahler zum Ehrenvorsitzenden und verlieh ihm die Vereinsehrennadel in Gold.

    Der Geehrte dankte seinem Arbeitsteam im Verein für die große Unterstützung. Ohne diese wäre seine Leistung nicht möglich gewesen. Trotz seines Alters bedeutet ihm der Obst- und Gemüsegarten alles. So brachte Ritschel 300 von ihm selbst gezogene Jungpflanzen zum diesjährigen Pflanzenmarkt.

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