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Buch: Wer zahlt für die Reh-Rettung in Buch?

Buch

Wer zahlt für die Reh-Rettung in Buch?

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    Rehkitze sind im hohen Gras gut versteckt: Mithilfe einer Drohne könnte sie vor dem Mähen rechtzeitig entdeckt werden.
    Rehkitze sind im hohen Gras gut versteckt: Mithilfe einer Drohne könnte sie vor dem Mähen rechtzeitig entdeckt werden.

    Im hohen Gras versteckt wähnen sich Rehkitze in Sicherheit vor Angreifern und Fressfeinden. Gegen Landwirte, die mit immer größer werdenden Maschinen ihre Wiesen mähen, sind die jungen Tiere jedoch chancenlos. Begegnungen zwischen kleinen Rehen und den Schneidemessern von Mähwerken müssen verhindert werden, das steht bei Bauern wie Jägern außer Frage.

    Drohne zur Reh-Rettung: Die Idee kam gut an

    In Buch kam Anfang dieses Jahres der Vorschlag auf, für die Suche nach den Tierbabys eine Drohne mit Wärmebildkamera einzusetzen. Die Jagdgenossen, also die Landwirte, denen die bejagten Flächen gehören, zeigten sich in ihrer Jahresversammlung im März angetan von der Idee. Sie hatten beschlossen, dem Vorstand zur Anschaffung der Geräte für einen Betrag von 3000 Euro freie Hand zu lassen. (Unser Bericht zur Sitzung der Jagdgenossen: Reh-Rettung aus der Luft )

    Noch wurde in dem Ort allerdings noch keine Drohne angeschafft. Sie würde, inklusive einer Wärmebildkamera, um die Rehkitze aufzuspüren, auch mehr als das Doppelte der 3000 Euro kosten, über deren Verwendung die Jagdgenossen bereits abgestimmt hatten. Für ein solches Gerät müsste man eher 7000 bis 8000 Euro ausgeben, sagt der Bucher Jagdpächter Werner Maucher. Er will trotzdem, dass möglichst bald eine Drohne angeschafft wird, damit sie im kommenden Frühjahr zum Schutz der kleinen Rehe schon einsatzbereit ist. Der Jäger sagt: „Wer schon mal ein verletztes Kitz hat schreien hören, der vergisst das nicht.“

    Auch der Kreisverband der Jäger will in Drohnen investieren

    Auch die Jäger im Neu-Ulmer Kreisverband setzen bei der Suche nach kleinen Rehen auf eine Drohne. Das sei schneller und zuverlässiger als die Wiesen persönlich abzuschreiten, erklärt der Verbandsvorsitzende Christian Liebisch. Im teilweise hüfthohen Gras seien die Kitze sehr schwer zu entdecken. Die Landkreis-Drohne wird zu Testzwecken vorerst im Gebiet rund um Weißenhorn eingesetzt. Dabei soll ausprobiert werden, wie die Drohne am effizientesten eingesetzt wird. Denn die Entscheidung zu mähen müssten Landwirte wetterbedingt oft kurzfristig treffen, sodass auch der Einsatz der Drohne spontan klappen muss. Wenn die Organisation funktioniert und die Finanzierung geklärt ist, sollen weitere Drohnen angeschafft werden, sagt Liebisch. Zunächst drei weitere, sodass jede Hegegemeinschaft eine besitzt. Liebisch geht aber davon aus, dass man rund zehn bis zwölf Stück braucht, um den kompletten Landkreis abzudecken. Finanziert hat Kreisverband sein erstes, 9500 Euro teures Gerät durch Mitgliederbeiträge sowie Spenden einer Firma und des Bauernverbands. Man habe auch Zuschüsse beim Bayerischen Jagdverband beantragt, doch bisher keine noch keine Rückmeldung erhalten.

    Bucher Jäger hofft auf Spenden

    Auch Maucher hofft in Buch nun auf Spenden. Er könne sich gut vorstellen, dass es in der Region Firmen oder Tierfreunden in der Bevölkerung gibt, die sich finanziell für die schutzlosen Rehkitze einsetzen wollen. Dass er als Jagdpächter sich die Kosten mit dem Bucher Jagdgenossen teile, sei schwierig. Zum Beispiel, weil sich dann ja die Frage stelle: Wem gehört die Drohne? Das wiederum könne zum Problem werden, wenn er irgendwann nicht mehr Jagdpächter in Buch sein werde.

    Andernorts funktioniert der Einsatz der Drohne bereits sehr gut:

    Hilfe aus der Luft: Wie kleine Kitze vor Mähmaschinen gerettet werden

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