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Buch
27.07.2020

So bleibt der Wald für alle lebenswert

Die Wälder tragen viel zur Schönheit unserer Region bei. Damit das so bleibt, muss viel getan werden: „Die frühzeitige Pflanzung der jungen Buchen unter die großen Fichten, wie hier im Gannertshofener Nutzungsrechtlerwald, sorgt für feines Holz und ein schönes Waldbild,“ erklärt Förster Bernd Karrer.

Den Nutzungsrechtlern kommt in der Region eine wichtige Aufgabe zu. Förster Bernd Karrer erklärt, wie das funktioniert – und warum sich Corona auch auf den Forst auswirkt.

Sie tragen dazu bei, dass unsere Region so schön und lebenswert ist: die großen Wälder. Sie dienen Wildtieren als Zuflucht und den Menschen als Spazierweg oder einfach nur, um den intensiven Duft nach einem Regenschauer zu genießen. Auch wenn der in jedem Wald gleich schön ist, gibt es ganz verschiedene Arten von Wäldern. Und auch die Zuständigkeiten sind unterschiedlich, wie Förster Bernd Karrer vom Forstrevier Illertissen erklärt: „Neben Kirchenwäldern oder dem großen Staatswald beispielsweise gibt es auch Nutzungsrechtlerwälder wie in der Gemeinde Buch. Für ihn bin ich zuständig.“

Bei dieser Art von Wäldern gehöre der Grund und Boden der Gemeinde, so Karrer. Die Bewirtschaftung des Waldes jedoch obliege den Nutzungsrechtlern. Auch der Ertrag daraus steht ihnen zu. „Nutzungsrechtlerwälder gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten. Entstanden sind sie, um die Bevölkerung mit Brennholz zu versorgen. Denn nutzungsberechtigt waren Höfe, die eine Feuerstelle besaßen. Wurde der Hof abgerissen, erlosch das Recht und konnte an andere Interessenten oder die Gemeinde verkauft werden.“ Auch heute noch führen die 183 Rechtler in und um Buch eine jährliche Brennholzverlosung durch, bei dem jeder das ihm zustehende Brennholz bekommt. Die knapp 315 Hektar Nutzungsrechtlerwald in Buch müssen von den Rechtlern selber bewirtschaftet werden. Das heiße jedoch nicht, dass jeder wirklich draußen im Wald beschäftigt sei. „Aber manche packen gerne mit an. Sie behandeln den Wald wie ihren eigenen.“ So sei es keine Seltenheit, dass Nutzungsrechtler beim Spaziergang Entdeckungen wie Käferbefall machen, die sie direkt an Karrer melden.

Lärche, Douglasie und Rotbuche wachsen besonders gut

Auch für die richtige Bepflanzung ist er zuständig. Gepflanzt werden kann nämlich nicht einfach, was gefällt. Um herauszufinden, welche Baumart vor Ort optimal wächst, hat Karrer ein Revierbuch und eine Standortkarte zur Verfügung. „Die hat ein Gutachter unter großem Aufwand erstellt; für uns sind sie sehr praktische Hilfsmittel. Dafür wurde der Boden analysiert und anschließend notiert, welche Baumarten an welcher Stelle gut wachsen können.“ Im Nutzungsrechtlerwald in Gannertshofen wachsen beispielsweise Lärche, Douglasie oder Rotbuche sehr gut, zeigt die Karte.

Daneben muss jedoch auch die Ausgangslage berücksichtigt werden. „Es gibt Bäume, die können nicht auf eine Kahlfläche gepflanzt werden, beziehungsweise sie wachsen in Gemeinschaft mit anderen Arten besser und feiner.“ Biologische Automation nenne man das. Dabei werden junge Bäume, wie hier Buchen, unter alte Bäume, wie die großen Fichten, gepflanzt, um so in deren Schatten heranzuwachsen, bis die älteren Bäume schließlich gefällt werden und der Nachwuchs groß werden kann. „Dadurch wachsen sie feiner auf und uns bleiben grobe Astbäume erspart, deren Holz weniger Ertrag bringt.“

Denn den dürfen die Nutzungsrechtler behalten. Er fließt entweder in die Rechtlerkasse, wo das Geld für Frondienste und als Reserve verwendet wird, oder darf ausbezahlt werden. „Und das ist auch gut so“, findet Karrer. „So wird der Wald sehr intensiv, aber schonend behandelt.“ Ein Teil der Rechtler führt dabei Arbeiten wie Pflanzen oder Ausmähen aus – die Frondienste – und wird von der Rechtlergemeinschaft dafür bezahlt. Der Holzpreis sei momentan jedoch eher schlecht, weswegen der Ertrag in die Kasse fließen werde, meint Karrer. Organisiert sind die Rechtler wie ein Verein. „Es gibt einen Vorstand, eine Kasse, einen Waldausschuss, die alle sechs Jahre gewählt werden.“ Mit den Mitgliedern bespricht Karrer die weitere Vorgehensweise in den Wäldern. Die Grundlage dafür bildet das Forstbetriebsgutachten, das für jeweils 20 Jahre von einem Sachverständigen erstellt wird. „Das ist eine sehr aufwendige Arbeit. Darin befinden sich Bestandsbeschreibungen und Ziele. Die dicken Bäume werden dafür gemessen, schwächere geschätzt. Der Vorrat wird erhoben, um den Wald nicht zu übernutzen. Dafür muss abgeklärt werden, wie viel nachwächst, um herauszufinden, wie viel abgeholzt werden darf. Wenn Bäume abgeschlagen werden, müssen dafür neue angepflanzt werden.“

Sturm und Corona: Was dem Wald dieses Jahr geschadet hat

Dabei kommt Karrer jedoch auch manchmal an seine Grenzen, so wie momentan. „Durch den Sturm Anfang des Jahres sowie die Krise jetzt gibt es kaum Ertrag aus dem Wald. Dann ist es natürlich schwieriger, Forderungen für die Pflege oder das Richten eines Weges durchzubringen. Da ist es von Vorteil, dass wir ein sehr gutes Verhältnis haben.“

Auch mit seinem Kollegen Ekkehard Steger von der Forstbetriebsgemeinschaft Neu-Ulm pflegt Karrer eine gute Zusammenarbeit. Während Karrer seit nunmehr 25 Jahren für den Gemeindewald Obenhausen sowie die Nutzungsrechtlerwälder Buch, Gannertshofen und Dietershofen zuständig ist, kümmert sich sein Kollege Steger seit Mitte 2007 um den Nutzungsrechtlerwald in Ritzisried. „Die Gemeinden können frei entscheiden, ob sie mit meinem Kollegen oder mit mir zusammenarbeiten wollen. Das ist meist eine Frage der Sympathie.“

Die Forstbetriebsgemeinschaft Neu-Ulm ist im Vergleich zur Bayrischen Forstverwaltung, für die Karrer tätig ist, ein privater Zusammenschluss, der vom Staat gefördert wird, wie Steger erklärt. „Alle Gemeinden und Rechtler sind hier Mitglieder. Wir sind eine Art Selbsthilfeeinrichtung quasi. Zu unseren Aufgaben gehören unter anderem die Beratung unserer Mitglieder beim Holzeinschlag, die Organisation desselben oder auch die Vermarktung des Holzes.“ In Konkurrenz stünden sie jedoch nicht, sagen beide Förster, haben sie letztlich doch dieselbe Aufgabe: „Wir sorgen für die vorbildliche Bewirtschaftung der Wälder,“ erklärt Karrer. „Wir besprechen mit den Rechtlern das weitere Vorgehen, packen selber mit an, bestellen Pflanzen und beauftragen Unternehmen, die beispielsweise Bäume fällen. Wir achten darauf, dass es ein tolles Waldbild ergibt.“

Wie in Gannertshofen, wo kürzlich Buchen unter den Fichtenbestand gepflanzt wurden. „Das wird nun etwa 20 Jahre so bleiben, bevor die Fichten gefällt werden. Dann haben wir schon einen zeitlichen Vorsprung mit den jungen Buchen und keine kahlen Stellen.“ Und damit sorgen Karrer und Steger dafür, dass unsere waldreiche Region auch waldreich bleibt.

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