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Buch: Pfarrer Johann Wölfle nimmt Abschied von Buch

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Pfarrer Johann Wölfle nimmt Abschied von Buch

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    Bei Johann Wölfle steht derzeit Packen auf der Tagesordnung. Der Priester zieht aus dem Bucher Pfarrhaus aus, um Platz für seinen Nachfolger zu machen, der seinen Dienst am 1. September antritt.
    Bei Johann Wölfle steht derzeit Packen auf der Tagesordnung. Der Priester zieht aus dem Bucher Pfarrhaus aus, um Platz für seinen Nachfolger zu machen, der seinen Dienst am 1. September antritt. Foto: Claudia Bader

    Die Umzugskisten stehen bereits im Pfarrbüro. Sorgfältig sortiert und verpackt Pfarrer Johann Wölfle Bücher und persönliche Dokumente. In ein paar Tagen möchte er damit fertig sein und ausziehen, sagt er. Denn noch vor dem Einzug seines Nachfolgers, eines indischen Priesters, werde das Bucher Pfarrhaus umfassend renoviert. Kurz nach seinem 70. Geburtstag im August tritt Wölfle zum 1. September seinen wohlverdienten Ruhestand an. Er tue das mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge, verrät er.

    Die Gemeindemitglieder sind ihm ans Herz gewachsen

    „Ich war sehr gerne hier und bin dankbar für die Zeit, in der ich für die Gläubigen da sein konnte“, sagt der Geistliche. Während seines zwölfjährigen Wirkens in der Pfarreiengemeinschaft Buch habe er die Menschen kennen und schätzen gelernt. Viele seien ihm regelrecht ans Herz gewachsen. Vor allem bei Pfarrfesten, Seniorennachmittagen, Ausflügen, Erstkommunionfeiern und vielen anderen Veranstaltungen habe er unzählige schöne Momente in harmonischer Gemeinschaft erlebt. Besonders beeindruckt zeigt sich Wölfle von der Art und Weise, wie persönlich in den einzelnen Pfarreien die Verstorbenen verabschiedet werden. „Ganz viele nehmen Anteil und gehen mit ihren Mitbürgern den letzten Weg.“

    Erleichtert ist der Geistliche, dass ihm mit Eintritt in den Ruhestand viele umfangreiche Verwaltungsarbeiten erspart bleiben. „Nicht nur aufgrund des Datenschutzes ist alles viel schwieriger geworden“, sagt er. Zum Beispiel müsse man heutzutage für sämtliche Baumaßnahmen in den Pfarreien Vorgenehmigungen beantragen und einholen.

    Pfarrer Wölfle ist als jüngstes von drei Geschwistern in Dirlewang geboren und in Unteregg bei Bad Wörishofen aufgewachsen. Eigentlich sollte er den Hof seiner Eltern übernehmen. Aber während seines Engagements in zahlreichen kirchlichen Gremien, beispielsweise als Pfarrgemeinderatsvorsitzender, im Dekanatsrat und in der katholischen Landvolkbewegung, ist in ihm der Wunsch gereift, sich der Seelsorge zu widmen. Im Alter von 30 Jahren entschied Wölfle sich für den Besuch des Spätberufenenseminars in Bonn. Nach vierjährigem Studium empfing er in Mindelheim die Priesterweihe und absolvierte seine Kaplanzeit in Mähring. Im Herbst 1989 trat er die vakante Stelle des Pfarrers in St. Michael in Kettershausen an und betreute auch die Pfarreien St. Leonhard Mohrenhausen und St. Agatha Zaiertshofen. Später wurde auch St. Vitus Tafertshofen angegliedert.

    Wölfle betreute in der PG Buch sieben Pfarreien

    Als Pfarrer Lothar Lidel 2005 seinen Ruhestand antrat, bewarb sich Wölfle für die Leitung der neu gegründeten Pfarreiengemeinschaft Babenhausen. Doch Patronatsherr Fürst Hubertus Fugger entschied sich für einen jüngeren Bewerber und der Kettershauser Pfarrer wechselte an die Pfarrei St. Jakobus in Markt Rettenbach. Drei Jahre später übernahm er die Pfarreiengemeinschaft Buch, zu der auch St. Stephan Oberroth, St. Gordian und Epimach Unterroth und St. Jakobus Ritzisried gehören. 2008 kamen auch St. Stephan Rennertshofen, St. Georg Christertshofen und St. Antonius Nordholz dazu.

    Wenn ab dem kommenden September auch noch St. Mauritius Gannertshofen und St. Martin Obenhausen an die Pfarreiengemeinschaft Buch angegliedert werden, bedeutet das noch viel mehr Verwaltungsaufwand, weiß der Geistliche. Diesen wolle er sich im Alter von 70 Jahren nicht mehr zumuten und trete deshalb seinen Ruhestand an.

    Leider habe er trotz intensiver Suche in Babenhausen und Umgebung keine passende Wohnung gefunden. Auf Vermittlung eines Freundes, des Prämonstratenser-Paters Johannes Schmid, der 2019 nach elfjährigem Wirken in Roggenburg nach Rot an der Rot gewechselt hat, zieht Wölfe ins Pfarrhaus Berkheim ein. „Ich werde in dieser Pfarreiengemeinschaft Urlaubsvertretungen übernehmen“, sagt er. Bis Allerheiligen sei er bereits voll ausgebucht. Aber er möchte auch die Verbindung zu seinem ehemaligen Wirkungskreis halten. Deshalb hat er sich bereit erklärt, im Raum Babenhausen Aushilfen zu übernehmen.

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