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Buch: Kind überrollt: Ein ganzes Dorf steht unter Schock

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Kind überrollt: Ein ganzes Dorf steht unter Schock

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    Nach dem Tod eines Vierjährigen in Buch steht die ganze Gemeinde unter Schock.
    Nach dem Tod eines Vierjährigen in Buch steht die ganze Gemeinde unter Schock. Foto: Peter Kleist (Symbolbild)

    In der ganzen Gemeinde Buch ist die Trauer groß. Ein vier Jahre altes Kind ist nach einem Unfall auf dem Hof der Familie am Freitagnachmittag ums Leben gekommen. Markus Wöhrle, seit wenigen Wochen Bürgermeister der Gemeinde, kann den Schmerz der Familie und Freunde gut nachvollziehen – nicht nur als erfahrener Feuerwehrmann. Er kennt die Angehörigen persönlich, hat selbst schon viel Zeit auf dem Hof der Familie verbracht, die jetzt mit dem Tod des Kindes umgehen muss.

    Das Unglück ereignete sich in den frühen Nachmittagsstunden des Freitags. Nach ersten Ermittlungen wurde das vierjährige Kind in einem Fahrsilo durch einen Radlader überrollt. Das Kind kam daraufhin schwer verletzt in eine Ulmer Klinik, wo es jedoch im weiteren Verlauf seinen schweren Verletzungen erlag. (Mehr dazu lesen Sie hier: Tödlicher Unfall in Buch: Kind wird von Radlader überrollt)

    Kriseninterventionsteam bittet um Ruhe für die Familie

    Bürgermeister Markus Wöhrle erfuhr im Urlaub mit seiner Familie von dem Unglück und rief sofort in seiner Heimatgemeinde an, um zu sehen, ob er helfen könnte. „Von der Polizei habe ich dann erfahren, dass die Familie bereits vom Kriseninterventionsteam betreut wird“, sagt Wöhrle gegenüber unserer Zeitung am Telefon. Die geschulten Helfer rieten dazu, die Familie erst einmal in ihrem Schock und der Trauer nicht zu stören. Er respektiere diesen Wunsch selbstverständlich, sagt der Bürgermeister.Auf den Rat der Helfer hin hat er seinen Urlaub nicht vorzeitig abgebrochen. Erst später möchte er persönlich zu den Angehörigen gehen.

    Unglücksfall auf dem Bauernhof: Bürgermeister will den Angehörigen helfen

    Untätig blieb Markus Wöhrle aber nicht: In einem Schreiben habe er bereits sein Mitgefühl ausgedrückt und Hilfe angeboten. „Die Kommune wird mit ihren Mitteln unterstützen, wo sie kann.“ Man helfe sich einfach gegenseitig. Gerade in der Dorfgemeinschaft sei das wichtig und selbstverständlich. „Das erwartet man auch von mir als Bürgermeister. Und ich finde, das muss von Anfang an funktionieren, auch wenn ich erst sechs Wochen im Amt bin.“

    Den Hof, auf dem das schreckliche Unglück passiert ist, kennt Markus Wöhrle sehr gut. Seine Großmutter ist die Nachbarin der Familie, er selbst habe viel Zeit dort verbracht und auch schon selbst dort mitgeholfen. Und natürlich kennt er auch das Kind, das jetzt nicht mehr lebt. Auch eines seiner eigenen Kinder ist in dem Alter. „Momentan stehen alle unter Schock, das ganze Dorf. Ein Familienmitglied ist aus der Gemeinschaft herausgerissen worden. Was das bedeutet, wird sich wahrscheinlich erst in den kommenden Jahren zeigen, wenn man erkennt, was fehlt.“

    Der Bürgermeister hat als Feuerwehrmann schon schlimmes erlebt

    Die Feuerwehr war zu dem Unglück am Freitag nicht alarmiert worden. Neben mehreren Streifen der Polizei Illertissen waren Einsatzkräfte des bayerischen Roten Kreuzes und ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Oft genug sind es aber Feuerwehrleute, die bei Einsätzen wie diesen vor Ort sein müssen und mit schrecklichen Erlebnissen umgehen. Markus Wöhrle, unter anderem mehrere Jahre Kommandant der Bucher Feuerwehr und seit 2018 Kreisbrandmeister im Landkreis Neu-Ulm, erinnert sich an seinen eigenen ersten Einsatz: „Das war ein Brand in Ebersbach, bei dem ein Familienvater ums Leben gekommen ist.“

    Unglücksfälle mit der Beteiligung von Kindern blieben den Helfern natürlich besonders im Gedächtnis. „Zwischen Unterroth und Kettershausen kam vor einigen Jahren ein Kind bei einem Autounfall ums Leben. Das war ähnlich schlimm“, sagt Wöhrle. Doch damals sei der Bezug zur Familie nicht gegeben gewesen, das Geschehen etwas leichter zu verarbeiten als diesmal. Auch, wenn er selbst und seine Kameraden am Freitag nicht am Einsatz beteiligt waren, geht der Tod des vierjährigen Kindes allen sehr nahe. Wöhrle formuliert es so: „Das ganze Dorf steht unter Schock.“

    Immer wieder ereignen sich bei der Arbeit auf Bauernhöfen tragische Unfälle.

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