Die Gemeinde Bellenberg holt sich für ihre Gebührenkalkulation erstmals die Unterstützung auswärtiger Firmen. Der Gemeinderat hat eine Firma aus Veitshöchheim mit der Kalkulation der Friedhofsgebühren sowie der Kostenersätze im Feuerwehrwesen beauftragt. Vorab wurde allerdings diskutiert, inwieweit die zusammen auf 25.000 Euro veranschlagten Ausgaben, angesichts klammer Gemeindefinanzen, zu rechtfertigen sind. Kämmerin Verena Miller erklärt die Gründe.
Mit Blick auf das neue Löschfahrzeug HLF 20, welches noch 2021 geliefert werden soll, seien die Neukalkulation und der Erlass einer neuen Satzung geboten, erklärt die Kämmerin. Der Kostenersatz im Feuerwehrwesen ist aufwendig und speziell zu kalkulieren, da Einträge zu Anlagenachweisen letztmals im Jahr 2000 gemacht wurden. Da die beauftragte Firma in Veitshöchheim zur Neukalkulation auch die Datenerhebung und einen jährlichen Datenabgleich ermöglicht, rechtfertige dies aus Sicht der Verwaltung Kosten von 15.000 Euro, so die Kämmerin. Dieser Preis beinhaltet zwei Vor-Ort-Termine und rund 150 Arbeitsstunden.
Bellenberger Räte empfinden Kosten für ausgelagerte Arbeit als hoch
Auch wenn im Zuge der Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs die Beträge neu kalkuliert werden, bleiben die Einnahmen vergleichsweise überschaubar. Zuletzt betrugen sie 6500 Euro. Darüber hinaus betreffen die neu zu kalkulierenden Kosten Dienstleistungen wie zum Beispiel Türöffnungen, die aber nur einen geringen Teil der Gesamtausgaben der Feuerwehr ausmachen. Kostspieligere Einsätze bei Brandfällen werden in der Regel durch den Steuerzahler finanziert.
In die Kalkulation fließen zudem vergangene Inanspruchnahmen der Feuerwehr oder Abschreibungen und Instandhaltungen mit ein. Auch wenn die Neukalkulation künftig höhere Einnahmen generiert, erscheint die Summe von 15.000 Euro für die ausgelagerte Arbeit einigen Räten als sehr hoch.
Bestattungsgebühren sind aufwendig zu kalkulieren
Die Friedhofsgebühren wurden zuletzt 2016 kalkuliert. Erdbestattungen gehen Verena Miller zufolge zurück, beliebter werden hingegen Urnengräber sowie Urnenwände. Dieser Entwicklung müsse auch in der Gebührenkalkulation Rechnung getragen werden. Da Bestattungsgebühren aufwendig zu kalkulieren seien und stets Rechtssicherheit herrschen müsse, wird für die diesbezügliche Berechnung ebenfalls ein Fachbüro beauftragt, erklärt die Kämmerin.
Hierbei handelt es sich um die gleiche Firma in Veitshöchheim, welche für 10.000 Euro die Kalkulation erstellen und die Satzung überarbeiten wird. Zusätzlich wird das Angebot der Firma, die Daten fortzuschreiben, für jährlich 833 Euro in Anspruch genommen.
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