Viele Lastwagen rollen in Bellenberg, Tiefenbach und Emershofen über teilweise enge Straßen: Die Lehmtransporte zum Ziegelwerk in
Wegen "Stuttgart 21": Ziegelwerk will Lager vergrößern
Der Hintergrund: Das Ziegelwerk Wiest in Bellenberg will seine Kapazitäten, wie berichtet, von 900000 auf 2,24 Millionen Tonnen erhöhen, aufgenommen werden soll Material aus den Bauarbeiten im Zuge des Bahnprojekts Stuttgart 21. Ein Antrag dazu wurde Anfang Oktober im Landratsamt in Neu-Ulm eingereicht worden, teilt Geschäftsführer Markus
Der Verkehr zum Werk wird wohl weiter über die vorhandenen Straßen – und damit durch die bekannten Orte – rollen: Von den angedachten Alternativrouten von der Autobahn über das Bellenberger Ried zum Werk habe man Abstand genommen, so Wiest. Sie seien trotz vieler Gespräche und Verhandlungen im vergangenen Jahr nicht umzusetzen. Das liege einerseits an naturschutzrechtlichen Bedenken – vor einem Jahr wurde darüber debattiert, Anwohner und Naturschützer übten Kritik. Zum anderen vereiteln wohl auch verschiedene Eigentumsverhältnissen entlang der Routen einen Ausbau. Um die Straßen für den Lastverkehr ausbauen zu können, müsste das Unternehmen Wiest Flächen kaufen. Und wohl auch kräftig investieren: Kosten von 1,1 Millionen Euro stehen im Raum.
Abzweigung von der Autobahn: Antrag zurückgezogen
Der Antrag auf die Autobahn-Alternativ-Route wurde zurückgezogen, bestätigt Peter Dieling, Jurist am Landratsamt. Das Genehmigungsverfahren für das größere Lager (mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2038) werde wohl in einigen Wochen entschieden. Beim Anlieferverkehr werde sich nichts ändern: 100 Lastwagen pro Tag seien beantragt, bisherige Lage genehmigt, so Dieling. „Das bleibt gleich.“ Komplett abgesagt sei die Strecke über Autobahn und Ried nicht. Das Ziegelwerk könne den Antrag jederzeit erneut stellen, betont der Jurist. Das sei eine unternehmerische Entscheidung.
Kein Thema ist momentan offenbar, dass das Material aus den Tunnelbauten Pyrit enthält. Das Mineral enthält Schwefel und kann unter Umständen zu einer Belastung des Grundwassers mit Sulfat führen. Von einem „brisanten Aushub“ war seitens der Bahn als Bauherrin die Rede. Für die höherer Lagerkapazität von Wiest sei das kein Hinderungsgrund, sagt Dieling dazu. „Über Auflagen bekommen wir das in den Griff.“ .
Alte Routen: Auch der Ärger bleibt
Also alles beim Alten in Sachen Lehmtransporte. Und es bleibt beim bekannten Ärger. Rat Haas kam im Illertisser Bauausschuss auf die Gefahren zu sprechen, die von den Fahrten ausgingen. Tiefenbach sei „essenziell betroffen“. Schulkinder müssten auf den Gehwegen oft Hindernissen wie Mülltonnen ausweichen, schilderte Haas. Die nahe und stark befahrene Ortsdurchfahrt sei ein Risiko. Es sei daher „sehr bedenklich“, wenn die Vöhlinstadt im Genehmigungsverfahren nicht gehört werde. „Da geht es um das Leben der Kinder.“
Und was sagt der Unternehmer dazu? Der gesamte Lastwagen-Verkehr sei auf Tempo 30 reduziert worden, stellt Wiest fest. Und fügt hinzu: „Von unserer Seite wird diese Maßnahme in vollem Umfang unterstützt.“
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