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Bellenberg: Großeinsatz in Bellenberg: Ehemalige Reinigung brennt aus

Bellenberg

Großeinsatz in Bellenberg: Ehemalige Reinigung brennt aus

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    112 Feuerwehrleute kämpfen in Bellenberg gegen die Flammen.
    112 Feuerwehrleute kämpfen in Bellenberg gegen die Flammen.

    Großbrand in Bellenberg: 112 Feuerwehrleute bekämpften am Donnerstagabend ein Feuer, das in einer leer stehenden Lagerhalle der ehemaligen „Chemischen Großreinigung Heinrich Sohn“ zwischen der Bachstraße und der Schönebergstraße in

    Gegen 19.45 Uhr hatte eine Anwohnerin Feuerschein bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Damit wurde von der Integrierten Leitstelle in Krumbach die hohe Alarmstufe „B4“ für Industriebrand ausgelöst. Als die ersten Feuerwehren eintrafen, stand die Halle in Vollbrand. Von dem brennenden Gebäuden ging eine äußerst starke Rauchentwicklung aus. Die Polizei warnte mit Lautsprecher- und Rundfunkdurchsagen die Bevölkerung und forderte dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

    Beste Voraussetzungen zum Löschen

    Währenddessen hatten die Feuerwehren aus Bellenberg, Au, Betlinshausen, Illertissen, Tiefenbach und Vöhringen mit starken Kräften vom Boden und von zwei Drehleitern aus einen massiven Löschangriff auf das Objekt gestartet. Dieses liegt direkt am allgemein als „Mühlbach“ bezeichneten Altenstadter Kanal. Beste Voraussetzungen für die Arbeit der Feuerwehr. Die Löschgruppen konnten damit sozusagen einen „schulmäßigen“ Aufbau von der Saugleitung bis zum Strahlrohr durchführen, exakt wie es bei den Leistungsprüfungen gefordert wird. Auch auf einen möglichen Wasserschaden brauchten die Einsatzkräfte nicht mehr zu achten, da das Gebäude ohnehin abbruchreif war.

    Wie Wolfgang Schrapp, der amtierende Bürgermeister von Bellenberg, berichtete, hatte die Reinigungsfirma bereits um das Jahr 1989 den Betrieb eingestellt. Seither waren Teile der Firmengebäude als Lager vermietet. Das Grundstück liegt zentral in Bellenberg und steht seit Jahren zum Verkauf; derzeit ist es im Internet mit einer Größe von 24 261 Quadratmetern und einem Preis von 3 815 000 Euro zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben. Mehrere Kaufinteressenten sind laut Schrapp allerdings wieder von ihren Angeboten zurückgetreten. In den vergangenen Jahren wurde bekannt, dass Grundstück sowie Grundwasser durch Rückstände der Reinigungsmittel stark verunreinigt sind. Nun soll im März ein Versuch zur Versteigerung zum Zweck der Auflösung einer Erbengemeinschaft unternommen werden; bei der Gemeinde laufen laut Schrapp seit Langem Beratungen, wie das Grundstück weiter verwertet werden kann.

    Neuer Alarm am Morgen nach dem Brand

    Unter Einsatzleitung des stellvertretenden Bellenberger Kommandanten Matthias Schuster gelang es, den Brand auf die Lagerhalle zu begrenzen und die Umgebung zu sichern. Schuster wurde dabei von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt und der „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ des Landkreises sowie von zwei Fachberatern des THW unterstützt. Im Einsatz waren insgesamt 126 Kräfte, darunter auch drei Polizeistreifen, deren Ermittlungen im Laufe des Abends vom Kriminaldauerdienst übernommen wurden, sowie drei Rettungswagen, deren Besatzungen die unter Atemschutz vorgehenden Einsatzkräfte absicherten. Weitere Atemschutzgeräte und Pressluftflaschen wurden von der Hauptwache der Feuerwehr Neu-Ulm mit einem Abrollbehälter angeliefert. Die Löscharbeiten zogen sich bis gegen zwei Uhr nachts hin. Gegen 6.50 Uhr wurden die Feuerwehren aus Bellenberg, Au und Vöhringen nochmals alarmiert. Erneut drang Rauch aus der ausgebrannten Ruine. Dieser entstand aus einer Holzbalken-Zwischendecke, in der Glutnester wieder aufgeflammt waren.

    Da die Halle wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden konnte, musste die Feuerwehr auf andere Weise an den Brandherd gelangen. Im Obergeschoß wurden von der Drehleiter aus mit starkem Wasserstrahl mehrere Fenster zerstört. Durch die so entstandenen Öffnungen wurde schließlich nochmals mit massivem Wassereinsatz gelöscht. Glücklicherweise wurde während des gesamten Einsatzes niemand verletzt. In einer ersten Schätzung gibt die Polizei den Sachschaden mit rund 300 000 Euro an. Die Ermittlungen zur Brandursache werden von der Kripo Neu-Ulm geführt und laufen noch.

    Auch die Polizei hatte kürzlich einen Großeinsatz in Bellenberg. Lesen Sie dazu:

    Waffen gesucht: Razzia bei Bellenberger Familie

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