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Bellenberg: Ersatzstrecke zum Ziegelwerk: Wann rollen die Bagger an?

Bellenberg

Ersatzstrecke zum Ziegelwerk: Wann rollen die Bagger an?

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    Für die vorübergehende Abfahrt für Lehmtransporte vom A7-Parkplatz Reudelberger Forst West müssen zwei Bäume und wenige Sträucher weichen.
    Für die vorübergehende Abfahrt für Lehmtransporte vom A7-Parkplatz Reudelberger Forst West müssen zwei Bäume und wenige Sträucher weichen. Foto: Regina Langhans

    Die Lehmtransporte zum Ziegelwerk in Bellenberg beschäftigen die Öffentlichkeit bereits seit einiger Zeit. Die Pläne, die Lastwagen über eine Behelfsausfahrt vom Autobahnparkplatz Reudelberger Forst zur Lehmgrube zu führen, rief im Januar auch Naturfreunde auf den Plan. Sogar eine Bürgerinitiative war angedacht. Eine Lösungsfindung schien zu drängen: Einmal, weil die Abnahme der Tonerde rechtzeitig zugesichert werden müsste, aber auch wegen der vorgegebenen Frist, bis Ende Februar etwaige Bäume am Feldweg zu fällen. Doch was hat sich inzwischen getan?

    An sichtbaren Veränderungen bislang wenig. Die Bürgerinitiative von besorgten Bellenbergern ist vom Tisch. Naturliebhaber Wolfgang Schewetzky, der in der Nähe des betroffenen Rieds wohnt, hatte sie in Erwägung gezogen. Doch die untere Naturschutzbehörde war ihm gewissermaßen zuvorgekommen: Sie hatte andere Feldwege vorgeschlagen, entlang denen keine Bäume gefällt und Gräben verrohrt werden müssen. Wie berichtet, hat der Gemeinderat diese Alternativlösung 2 einhellig genehmigt.

    Michael Angerer, Leiter der unteren Naturschutzbehörde, sagt dazu: „Es gibt keine größeren Eingriffe in die Natur, außer dem Entfernen zweier Bäume.“ Außerdem, so Angerer, müssten Sträucher direkt an der geplanten Abfahrt vom Parkplatz weichen. Dies habe die Autobahndirektion bereits genehmigt. Bis Ende Februar sollen die Maßnahmen ausgeführt sein. Zugleich sei vereinbart, dass in etwa drei Jahren, wenn die Fahrten beendet sind, rückgebaut und neues Grün gepflanzt wird.

    Die Feldwege liegen auf Gemeindegrund, dennoch müssen die Ziegeleiinhaber für den Ausbau der Route noch Grundstücksverhandlungen führen. Wie Geschäftsführer Markus Wiest auf Anfrage mitteilt, habe es dazu bereits ein Informationstreffen mit den Eigentümern gegeben. Er hofft, dass nun die Alternativroute 2 über andere Feldwege realisiert werden kann: „Daran arbeiten wir mit großem Nachdruck und viel Bemühen und scheuen auch keine Kosten“, so Wiest.

    Um die Lagerkapazitäten von bisher 900000 Tonnen Tonerde innerhalb des Firmenareals zu erhöhen, muss eine emissionsschutzrechtliche Genehmigung beim Landratsamt eingeholt werden. Bislang liege ein solcher Antrag noch nicht vor, informiert Christine Meisenzahl vom Fachbereich Emissionsschutz und Abfallrecht. Markus Wiest erklärt, dass sich der Antrag aber „in der Erstellungsphase“ befinde. „Daher möchte ich mich im Moment auch über den Inhalt nicht weiter äußern“, so der Geschäftsführer.

    Sobald dem Ziegelwerk die Genehmigung vorliege, komme das Thema noch einmal auf die Tagesordnung des Gemeinderats, informiert Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller. „In Sachen Bundesemissionsschutzgesetz wird auch die Kommune gehört“, sagt sie.

    Sollte sich, aus welchen Gründen auch immer, die Alternativroute 2 über Feldwege nicht realisieren lassen, so stehe ein funktionierendes Straßennetz zur Verfügung, sagt Wiest. „Das können wir nutzen, genauso wie andere auch.“

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