Hoher Sachschaden, aber glücklicherweise keine Verletzten: Das ist die erste Bilanz eines Großbrandes, zu dem am Montagabend kurz vor 20 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte nach Balzheim ausrückten. Im dortigen Industriegebiet am nördlichen Ortsrand von Unterbalzheim brannten in einer Lagerhalle der Firma Jakob Baur Hoch- und Tiefbau GmbH am Carl-Otto-Weg mehrere Lastwagen sowie weitere Baumaschinen und ähnliche Geräte.
Der Brand wurde allem Anschein nach erst einige Zeit nach seinem Ausbruch bemerkt, da das Innere der großen Halle beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits in Vollbrand stand. Wer den Alarm ausgelöst hatte, konnte die Pressestelle der Ulmer Polizei nicht sagen. Fest steht nur, dass Notrufe über 112 bei der Rettungsleitstelle in Ulm eingegangen waren.
Großbrand in Balzheim: Fahrzeuge gehen in Flammen auf
Explosionen und Verpuffungen, vermutlich von Lkw-Reifen und Tanks, waren schon beim Ausrücken der Wehren im weiten Umkreis zu hören. Alarmiert wurden die Ortswehr aus Balzheim, deren Gerätehaus nur etwa hundert Meter von der Einsatzstelle entfernt liegt, sowie die Feuerwehren aus Dietenheim und Regglisweiler. Kurz nach deren Alarm wurde auch Unterstützung von der bayerischen Illerseite angefordert, sodass die Drehleiter und ein Löschfahrzeug aus Illertissen anrückten.
Sofort wurde eine umfangreiche Löschwasserversorgung aufgebaut, wozu sowohl das Leitungsnetz als auch der parallel zum Carl-Otto-Weg vorbeifließende Gießen in Anspruch genommen wurden. Daraufhin wurde ein massiver Löschangriff von der offenen Ostseite der Halle her und von der Drehleiter aus über das Dach vorgetragen. Dieses war bereits an mehreren Stellen durchgebrannt, sodass die große Fotovoltaikanlage auf dem Hallendach kaum noch hinderlich für die Löschmaßnahmen war.
Vor allem die brennenden Lastwagen – anfangs war von fünfzehn die Rede, später stellte sich heraus, dass es „nur“ neun waren – beschäftigten die großenteils unter schwerem Atemschutz vorgehenden Löschtrupps. Da es in der Halle keine Trennwände gab, konnte sich das Feuer schnell auf die gesamte Halle ausbreiten. Zur Absicherung der Feuerwehrkräfte hatte der Rettungsdienst des DRK mehrere Fahrzeugbesatzungen bereitgestellt, die jedoch glücklicherweise nicht einzugreifen brauchten. Wie die Ulmer Polizei am folgenden Vormittag mitteilte, wurde niemand verletzt.
Insgesamt 120 Einsatzkräfte waren beim Brand in Balzheim
Im Laufe des Abends wurde das Technische Hilfswerk (THW) aus Ulm angefordert, um die bereits von den Feuerwehren aufgebaute Ausleuchtung der Einsatzstelle zu verstärken. So waren insgesamt rund 80 Feuerwehrleute und 40 weitere Kräfte des Rettungsdienstes, der Polizei und des THW und damit insgesamt 120 Helfer im Einsatz.
Als die Löschmaßnahmen Wirkung zeigten, war zwar noch kein genauer Überblick über den entstandenen Schaden möglich. Die Beamten des Reviers Ulm-West, die mit mehreren Streifen angerückt waren, sprachen jedoch schon im Laufe des Abends von einem Sachschaden, der allem Anschein nach deutlich über einer Million Euro liegen dürfte. Gegen ein Uhr nachts konnte von der Feuerwehrführung „Feuer schwarz“ gemeldet werden. Daraufhin wurde die gesamte Einsatzstelle von der Polizei zum „Tatort“ erklärt – dadurch stellten die Ermittler sicher, dass nichts mehr verändert werden durfte, um die Spurensicherung zu ermöglichen.
Die Balzheimer Wehr hatte ab ein Uhr für den Rest der Nacht eine Brandwache gestellt, die immer wieder aufflackernde Glutnester ablöschen musste. Genaueres zur Entstehung des Großbrandes wird sich voraussichtlich herausstellen, nachdem „Spezialisten der Kriminaltechnik“, wie es im Polizeibericht heißt, im Laufe des Dienstags ihre Untersuchungen aufnahmen. Zur Ursache gab es auch bis Dienstagmittag noch keine Angaben.
Der Einsatz wurde vom örtlichen Kommandanten Florian Rechtsteiner geleitet. Dietenheims Stadtbrandmeister Stefan Pistel und die zuständige Führungsgruppe unterstützten ihn. Auch der Balzheimer Bürgermeister Günter Herrmann und sein Stellvertreter Klaus-Peter Federhen überzeugten sich vom Fortgang der Löscharbeiten und der effektiven und koordinierten Arbeit der Feuerwehren.
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