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Babenhausen: Zehentstadel-Sanierung: 64 Babenhauser Bürger bekennen in Brief Farbe

Babenhausen

Zehentstadel-Sanierung: 64 Babenhauser Bürger bekennen in Brief Farbe

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    Diese Immobilie polarisiert: der Babenhauser Zehentstadel auf dem Babenhauser Schlossareal.
    Diese Immobilie polarisiert: der Babenhauser Zehentstadel auf dem Babenhauser Schlossareal.

    Die Liste der Unterschriften erstreckt sich über vier DIN-A4-Seiten: Ein von 64 Babenhausern unterzeichneter Brief hat unsere Redaktion erreicht. Sie sprechen sich darin für die Aufwertung des Schlossareals aus.

    „Es ist höchste Zeit, der Sanierung des Fuggerschlosses und der Umnutzung des Zehentstadels mehr Stimme (Stimmung!) zu verleihen“, heißt es zu Beginn. Auf keinen Fall dürfe der Eindruck entstehen, dass die Kritiker oder Verweigerer in der Mehrzahl seien. Allein während des Infoabends im Juli (wir berichteten) sei eine positive Stimmung „deutlich spür- und erlebbar“ gewesen, aber auch bei vielen Gesprächen. Die 64 Bürger – Wortführer sind Wilhelm und Ursula Flach, namentlich mitunterzeichnet haben auch einzelne Markträte – nehmen einerseits Bezug auf einen Bericht, der Anfang August in unserer Zeitung erschienen ist. Der Artikel drehte sich um die letzte Marktratssitzung vor der Sommerpause, in der sich eine Debatte über die Zehentstadel-Pläne der Gemeinde in Kooperation mit dem fürstlichen Haus entwickelt hatte.

    Die Unterzeichner sehen die Sanierung des Zehentstadels als einmalige Chance für Babenhausen

    Der Fraktionssprecher der Freien Wähler, Walter Kalischek, bezeichnete den Zeitpunkt als zu früh, ein Büro mit der Durchführung eines VgV-Verfahrens zu beauftragen. Ein solches Verfahren beinhaltet eine europaweite Ausschreibung von Architektenleistungen. Kalischek merkte an, dass noch immer ein Gesamtkonzept für eine künftige Nutzung des Zehentstadels als Veranstaltungszentrum fehle. Zudem sei eine Umfrage der Gemeinde, inwiefern Vereine und Institutionen im Ort einen Bedarf an größeren Veranstaltungsräumen haben, nicht ausgewertet worden.

    Abgesehen davon beziehen sich die 64 Bürger auf einen Leserbrief, der in der IZ abgedruckt war. Dessen Autor befürchtete, die finanzielle Belastung für Babenhausen könnte zu hoch werden. Er plädierte für eine Bürgerabstimmung.

    Aus Sicht der rund fünf Dutzend Frauen und Männer eröffnen die vom fürstlichen Haus geplante Sanierung des Schlosses und die von der Gemeinde anvisierte Instandsetzung und öffentliche Nutzung des Zehentstadels eine „einmalige Chance für Babenhausen“. Der Ort und viele seiner Einrichtungen definierten sich durch das Schloss – ob im Namenszusatz „Fuggermarkt“, im Logo und Internetauftritt oder über Autobahnschilder. „Was wäre Babenhausen ohne sein Schloss? Beliebig! Unbedeutend.“ Ein renoviertes Schloss und ein belebter Zehentstadel wären nach Meinung der Befürworter ein erlebbares Zeichen von Lebensqualität – und nur in einem attraktiven Ort gebe es Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften und gewinnbringenden Firmen.

    Auch zu den Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung wird Stellung genommen. Eine Sanierung des sichtlich baufälligen, historischen Gebäudes wird Millionen verschlingen – und ohne die in Aussicht gestellten Zuschüsse wäre dies für den Markt nicht zu stemmen. „Ohne Investition gibt es keine Entwicklung, das müsste jedem klar sein.

    Auch Babenhauser Markträte haben unterschrieben

    Sinnvoll ist ein Engagement der Gemeinde allemal, leider behindern die negativen Stimmen mancher Mitglieder des Marktrats vonseiten der Freien Wähler einen Zuwachs an Gemeinwohl“, kritisieren die Schreiber. Es folgt ein Appell an das Gremium, sich „zeitnah, entschieden und konsequent“ für die Pläne der Familie Fugger und der Architekten einzusetzen. Wie bereits erwähnt: Es tauchen auch Unterschriften von Babenhausern auf der Liste auf, die selbst im Marktrat sitzen.

    Auch die kirchliche Gemeinde, heißt es, habe die Gelegenheit, sich an einer Lösung zu beteiligen. Der Hintergrund: Die Kommune führte auch mit der katholischen Kirchengemeinde Gespräche, inwiefern sich diese eine Nutzung des Gebäudes vorstellen könnte. Denn ein Pfarrzentrum fehlt im Ort seit Langem.

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