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Babenhausen: Wo Musiker klingende Schätze finden

Babenhausen

Wo Musiker klingende Schätze finden

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    Während seine Tochter Josephine das Schlagzeug testet, lässt sich Papa Christoph Bechter von MuBab-Leiterin Sandra Kalischek informieren.
    Während seine Tochter Josephine das Schlagzeug testet, lässt sich Papa Christoph Bechter von MuBab-Leiterin Sandra Kalischek informieren. Foto: Claudia Bader

    Als Josephine am Schlagzeug sitzt, vergisst sie alles um sich herum. Mit leuchtenden Augen schlägt sie mit den Drumsticks auf die verschiedenen Trommeln und Becken. Papa Christoph Bechter beobachtet seine Tochter aufmerksam. Als sie ihm einen fragenden Blick zuwirft, nickt er mit dem Kopf und die Elfjährige strahlt über das ganze Gesicht. Ehe sich die beiden endgültig für den Kauf des Drumsets entscheiden, lassen sie sich von der Leiterin des Musikwerks Babenhausen (MuBab), Sandra Kalischek, näher über dessen Zustand informieren.

    Beim Instrumentenbasar in der Aula des Babenhauser Schulzentrums wechseln an diesem Tag einige Musikinstrumente den Besitzer. Bereits zum dritten Mal hatten das Musikwerk Babenhausen und der Elternbeirat der Anton-Fugger-Realschule in der alten Aula des Schulzentrums diesen Markt organisiert. Auch heuer bot sich den Besuchern eine vielfältige Auswahl. Erwin Röger aus Betlinshausen hat aus der Zeitung vom

    Einige Besucher fanden in Babenhausen ihr Trauminstrument

    Auch der elfjährige Robin hat sein Trauminstrument rasch gefunden. Der Schüler, der die Bandklasse an der Anton-Fugger-Realschule besucht, hat sich in eine auf dem Markt angebotene Gitarre geradezu verliebt. „Damit kann ich auch zu Hause fleißig üben“, verspricht er seiner Mutter. Diese kann bei so einem guten Vorsatz einfach nicht lange zögern, sondern zückt die Geldbörse. 68 Euro seien weniger, als sie eigentlich eingeplant habe. Und MuBab-Leiterin Kalischek sagt: „Falls Ihr Sohn das Instrument doch nicht spielt, können sie es beim Basar im nächsten Jahr ja wieder zum Verkauf anbieten.“

    Doch Robin ist nicht der Einzige, der sich für Saiteninstrumente interessiert. Auch die Familie Zupfer aus Reichau möchte eine Gitarre kaufen. „Unsere Tochter ist mit ihrer Blockflöte nicht glücklich und wünscht sich seit Langem eine Gitarre“, erklärt die Mutter. Mit dem Kauf eines gebrauchten Instruments mache sie sicher keinen Fehler, findet sie. „Wenn Eva fleißig übt, können wir ihr später immer noch eine neue Gitarre kaufen“, sagt der Vater.

    Doch Saiten- und Tasteninstrumente sind nicht alles. Eine im Krumbacher Raum beheimatete junge Frau steht am Stand und prüft ein Tenorhorn. Als gelernte Instrumentenbauerin wisse sie genau, worauf man achten muss, sagt sie. Das für 980 Euro angebotene Blasinstrument sei ihr zu teuer. MuBab-Leiterin Sandra Kalischek schlägt daraufhin vor, den Besitzer des Tenorhorns zu kontaktieren und mit ihm über einen eventuellen Preisabschlag zu verhandeln.

    Nicht jeder will auf dem Instrumentenbasar einkaufen

    Doch nicht alle sind auf den großen Kauf aus. Eine Mutter ist mit ihren zwei Kindern aus Untereichen gekommen. „Wir wollen einfach mal schauen, was so angeboten wird“, erklärt sie.

    Andere sind nicht zum Kaufen, sondern zum Verkaufen nach Babenhausen gekommen. Gottfried Luksch aus Unterroth zum Beispiel. Er bot ein gebrauchtes Saxofon an. „Früher habe ich sehr gern darauf gespielt. Max Greger war mein großes Vorbild“, erinnert sich der 79-Jährige. Jetzt spiele er nur noch auf dem Akkordeon und benötige das Blasinstrument nicht mehr. „Weil ich es vor einigen Jahren noch für viel Geld versilbern ließ, möchte ich es nicht verschenken.“ Als kleinen Beweis, wie gut sein Saxofon mit der Aufschrift „The new king“ noch klingt, bläst er gleich ein paar Töne durch die Schulaula. Als er dann unter den Instrumenten-Angeboten ein Akkordeon entdeckt, kann er nicht widerstehen. Kurzerhand schnallt er sich die Ziehharmonika um und spielt eine alte Volksweise nach der anderen.

    Auch wenn viele Besucher fündig wurden, geben sich die Organisatoren mit dem diesjährigen Instrumentenbasar nicht ganz zufrieden: „Im Vergleich zum Vorjahr ist unser Basar heuer nicht so gut verlaufen“, sagt Elternbeiratsvorsitzende Sonja Henle. Zwar seien viele Instrumente angeboten worden, es gab jedoch nur wenige Besucher. „Das ist schon schade, zumal beim Musikwerk immer wieder Anfragen nach gebrauchten Instrumenten für Schüler eingehen“, sagt Henle.

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